.

Die Höhle der Löwen: Die Deals platzen reihenweise | DHDL

Die Höhle der Löwen: Die Deals platzen reihenweise | DHDL
Bei "Die Höhle der Löwen" geben sie sich gern gönnerhaft: Carsten Maschmeyer und Co. Sender

Die VOX-Show "Die Höhle der Löwen" bringt Gründer und Investoren zusammen. Im Idealfall gibt es Geld und ein florierendes Geschäft. Doch oft holt die Realität das Showkonzept ein. Ein Großteil der vereinbarten Deals kommt nie zustande.

"Wir haben einen Deal!" - Fällt dieser Ausspruch, ist die Freude in "Die Höhle der Löwen" (kurz: DHDL) groß. Bei den Gründern, die sich über einen finanzstarken Zahlungsgeber und Partner freuen. Bei dem Investor, der fortan über einen potentiell ertragreichen neuen Geschäftszweig verfügt. Auch bei der inzwischen fünften Staffel der VOX-Show treten jeden Dienstag ab 20.15 Uhr Gründer vor die Löwen. Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl oder der Neu-Juror Dr. Georg Kofler haben dann die Qual der Wahl: Deal or No Deal.

Doch die blanken Zahlen zeigen: Wirklich eingetütet werden die wenigsten Deals. Im Gegenteil: Sie platzen reihenweise. Bereits letzte Woche berichteten wir über das Start-up von Florian Nübling, bei dem es entgegen der Darstellung im Fernsehen nie zu einem Deal mit Carsten Maschmeyer kam. Jetzt der nächste Rückzieher: Julian Bäßler, Thomas Poddey und Phillip McRae stellten in der zweiten Folge ihre Erfindung Pazls vor. Möbel, die magnetisch funktionieren und damit kinderleicht aufgebaut werden können. Investor Frank Thelen sicherte sich für 400.000 Euro eine Beteiligung von 25 Prozent am Unternehmen. Doch "das Investment ist im Anschluss leider nicht zustande gekommen", erzählte Pazls-Geschäftsführer Thomas Poddey jetzt in einem Interview mit Gründerszene. Seine Aussage wurde von Frank Thelens Beteiligungsgesellschaft Freigeist Capital bestätigt.

Die Gründe fürs Scheitern

Laut BILD würden 70 % der Finanzierungszusagen im Nachhinein wieder zurückgezogen. Ein erschreckend hoher Wert für eine Show, bei der die Deals das zentrale Showelement sind. Schon zur 4. Staffel berichteten wir, dass mehr als die Hälfte der Vereinbarungen platzt. Steigt der Wert mit der Popularität der Sendung? Was sind die häufigsten Gründe für das Scheitern?

Im Gespräch mit dem Online-Portal Finanzpilot berichtet Juror Frank Thelen zu den Gründen: "Da gibt es sehr viele. Wir haben in der Show nicht viel Zeit und müssen uns auf die Angaben der Gründer verlassen, die genaue Prüfung erfolgt dann im Nachgang - alles andere wäre auch für beide Seiten unverantwortlich". Also alles nur Show? Die Löwen können großspurig Deals vor laufender Kamera eintüten, aber kaum geht es ans Eingemachte, ziehen sie sich zurück? Thelen versucht abzuwiegeln: "Oft sind die Eigentümerstrukturen komplexer, als sie in der Show dargestellt werden und eine Beteiligung ist gar nicht so möglich, wie wir es eigentlich vorgesehen haben. Oder Patente wurden noch gar nicht erteilt."

Nicht umsonst heißt es so gerne frei nach dem Lied von Irving Berlin "There's No Business Like Show Business". Ein solches Geschäft scheinen selbst Investment-Experten und Geschäftsprofis wie die Juroren bei "Die Höhle der Löwen" schlecht einschätzen zu können. Da drücken die Damen und Herren im Rampenlicht bei VOX offenbar gerne mal ein Auge zu, um die Show am Laufen zu halten. Oder wie Frank Thelen es ausdrückt: "Manchmal passt es auch ganz einfach auf der menschlichen Schiene nicht."

Am Ende sind immer die Gründer schuld.