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Die Höhle der Löwen: Rekordstart für VOX-Show, doch ein Deal ist längst geplatzt

Die Höhle der Löwen: Rekordstart für VOX-Show, doch ein Deal ist längst geplatzt
Carsten Maschmeyers Ego wächst und wächst in "Die Höhle der Löwen" Sender

Die fünfte Staffel von "Die Höhle der Löwen" ist bei VOX so gut gestartet, wie keine Auftaktfolge zuvor. In der Gründershow bekamen die Investoren wieder allerlei verrückte Start-ups vorgestellt, doch von den schlauen Staubsaugern, einem fruchtigen Fleischersatz und einer leuchtenden Mosaikwand ist bereits ein Deal geplatzt.

Mit der fünften Staffel gelang der "Höhle der Löwen" bei ihrer Rückkehr ein Rekord: Insgesamt schauten 2,81 Millionen Zuschauer die Auftaktfolge. Doch nicht nur das: Mit 1,54 Millionen 14- bis 49-jährigen Zuschauern war die Gründershow bei VOX nicht nur die meistgesehene Sendung des Tages, sondern erzielte mit 18,8 Prozent Marktanteil ihren erfolgreichsten Staffel-Auftakt.

Ansonsten war vieles beim Alten: Die Gründer stellten den Löwen ihre Ideen vor, diese entschieden dann, ob sie investieren oder nicht. Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl und Frank Thelen zeigten sich zum Auftakt recht zahm und fuhren nur selten die Krallen aus. Der Neu-Juror Dr. Georg Kofler war noch nicht mit dabei - aber ob er daran etwas geändert hätte, darf bezweifelt werden. Neben sehr viel Selbstbeweihräucherung - VOX betont die zehn Millionen Euro Investitionen und 500 geschaffenen Arbeitsplätzen in vier Staffeln - ist vor allem der erste Deal des umstrittenen Jurors Carsten Maschmeyer interessant. Denn der ist längst geplatzt.

Mosaikwand für 500.000 Euro

Foto: Sender, Das Mosaik der Zukunft von Tiziana Kleine und Florian Nübling aus Berlin soll die Lichtszene revolutionieren
Bei dem Start-up von Sales-Managerin Tiziana Kleine und Gründer Florian Nübling leuchten die Augen der Löwen: Eine LED-Wand aus Mosaik? Das halten alle Investoren für eine Innovation. "Die erste leuchtende und voll programmierbare LED-Wand der Welt", verspricht Nübling der Jury und will dafür 500.000 Euro für zehn Prozent der Unternehmensanteile.

Um an die Kohle zu kommen, schreibt Nübling per Touchscreen auf der leuchtenden Mosaikwand, demonstriert bewegte Lichtszenen und schwärmt, dass diese Lichtinstallation bald in Bars oder Hotels die Wände zieren soll. Doch die anfängliche Begeisterung der Löwen sinkt, als sie die nackten Umsatzzahlen erfahren: Das Unternehmen ist erst seit Kurzem auf dem Markt und hat gerade mal 17.000 Euro umgesetzt. Judith Williams, Ralf Dümmel, Dagmar Wöhrl und Frank Thelen geht ein Licht auf, sie sind raus.

Doch Florian Nübling hat eine halbe Millionen Euro in seinen Auftragsbüchern stehen, weswegen Carsten Maschmeyer großspurig kommentiert: "Mir fällt schon ein, welche Chefs man anrufen müsste!" Die beiden Gründer sollen ihr Angebot nachbessern und über die Bewertung ihres Unternehmens nachdenken - dann könne man einen Deal machen. Nübling lenkt ein und bietet 18 Prozent der Firma an. "20 Prozent, und wir haben einen Deal", sagt Maschmeyer und verspricht, die Tore gen USA, Russland und den Osten zu öffnen. Nübling schlägt ein. Der Deal ist besiegelt.

Deal ist längst geplatzt

Wie t-online.de nun in Erfahrung gebracht hat, ist diese Vereinbarung allerdings längst Makulatur. "Der Deal ist geplatzt", sagt Florian Nübling dem Mediendienst. Zu den Gründen äußert sich der Gründer nicht: "Es ist natürlich immer schade, wenn ein Investment platzt, aber wir machen weiter."

Ungewöhnlich ist es nicht, dass im Nachhinein Deals nicht zustande kommen. Nur der Zeitpunkt ist diesmal sehr ungünstig, denn die Folge war kaum gelaufen, da wurde die Nachricht publik. VOX hat sich dazu nicht geäußert, die Sendung ist vor Monaten aufgezeichnet worden.

Die Teilnahme bei "Die Höhle der Löwen" bereue Nübling jedenfalls nicht. Offenherzig verkündet er gegenüber t-online.de: "Es geht hier nur um Werbung. Es ist eine tolle Werbeplattform für uns. Wir freuen uns, dass wir unser Produkt ohne Kosten vorstellen konnten. Das ist eine schöne Erinnerung auch fürs Familienalbum."

Inzwischen hat sich auch Stefan Ebner, Sprecher der Maschmeyer Group, zum geplatzten Deal geäußert. Demnach bedaure man das Nicht-Zustandekommen. Doch es gebe keinen Grund, im Zwist auseinanderzugehen: "Wir bedauern das. Tolle Gründer, toller Pitch, aber es hat nicht geklappt. Wir haben das im beidseitigen Einvernehmen beschlossen."