Der Familienalltag als Serie
Es ist – wie soll es anders ein – natürlich eine Szene am Esstisch, die die Disharmonie in der Familie Frankhauser zeigt. Vater Kurt und die drei Kinder stochern auf einem Wrap mit Kichererbsen herum, während die Mutter langsam auf dem Resultat ihres jüngsten Video-Koch-Versuchs herumkaut. Bis auf den kleinen Theo (David Grüttner), der Hund Fredo den ungeliebten Brokkoli gibt, sind alle mit sich selbst und ihren Ängsten und Wünschen beschäftigt. Ein vernünftiges Gespräch kommt nicht zu Stande, nicht einmal das Essen wird aufgegessen, dabei findet Luna es "für eine Woche Landschulheim doch ganz gut".
Was im Verlauf der ersten beiden Folgen "Das Wichtigste im Leben" klar wird: So richtig verstanden fühlt sich niemand. Mama Sandra (Bettina Lamprecht) sucht Anerkennung abseits der Familie, erntet aber nicht den gewünschten Erfolg. Papa Kurt projiziert seinen – ad acta gelegten – Traum von der Basketballkarriere auf Sohn Philip (Sidney Holtfreter). Der soll diese Erwartungen erfüllen, hat doch aber eine ganz andere Vorstellung von seiner Zukunft. Bei Luna (Bianca Nawrath) flattern Schmetterlinge im Bauch und nebenbei analysiert sie als Hobby-Psychologin ihre Familienmitglieder. Und dann ist da noch Theo, der Jüngste der Familie. Der schweigt aus Protest einfach mal.
Was im Verlauf der ersten beiden Folgen "Das Wichtigste im Leben" klar wird: So richtig verstanden fühlt sich niemand. Mama Sandra (Bettina Lamprecht) sucht Anerkennung abseits der Familie, erntet aber nicht den gewünschten Erfolg. Papa Kurt projiziert seinen – ad acta gelegten – Traum von der Basketballkarriere auf Sohn Philip (Sidney Holtfreter). Der soll diese Erwartungen erfüllen, hat doch aber eine ganz andere Vorstellung von seiner Zukunft. Bei Luna (Bianca Nawrath) flattern Schmetterlinge im Bauch und nebenbei analysiert sie als Hobby-Psychologin ihre Familienmitglieder. Und dann ist da noch Theo, der Jüngste der Familie. Der schweigt aus Protest einfach mal.
Kann das Erzähltempo die Zuschauer begeistern?
Die dritte fiktionale Eigenproduktion von Vox und die erste, die keine Adaption ist, zeichnet sich durch eine sehr langsame Erzählweise und ein lebensnahes Drehbuch aus. Das kann Fluch und Segen zu gleich sein. So geben die feingeschliffenen Dialoge den Charakteren die Möglichkeit, sich in kleinen Schritten zu öffnen, doch für einige TV-Zuschauer dürfte dieses Tempo einfach zu ruhig sein. Dabei werden sich bei dem in Bonn und Umgebung gedrehtem Familienalltag einige Menschen vor dem Fernseher, ob Kinder oder Eltern, an Szenen aus ihrem eigenen Familienleben erinnern lassen. Serienschöpfer Richard Kropf (4 Blocks) zeichnet eine Serie, die im Hier und Jetzt stattfindet. Instagram- und Youtube-Verschnitte inklusive.
Die angedeuteten und manchmal auch ausgesprochenen Probleme der Charaktere geben der Serie in Verbindung mit dem Erzähltempo eine gewisse Schwere. Die musikalische Untermalung und die Kamera als Beobachter erinnert teilweise an die bei US-Zuschauern sehr populäre NBC-Serie "This is us." Da ist man als Zuschauer schon regelrecht erleichtert, wenn wenigstens beim Opa-Besuch die Lachnerven angesprochen werden und es eine kurze Verschnaufspause gibt. Hans (Walter Kreye) empfängt die Familie seines Sohnes zum Kaffeekränzchen mit einer Standpauke und dem herrlichen Satz: "Nicht immer googlen, selber denken!".
Die angedeuteten und manchmal auch ausgesprochenen Probleme der Charaktere geben der Serie in Verbindung mit dem Erzähltempo eine gewisse Schwere. Die musikalische Untermalung und die Kamera als Beobachter erinnert teilweise an die bei US-Zuschauern sehr populäre NBC-Serie "This is us." Da ist man als Zuschauer schon regelrecht erleichtert, wenn wenigstens beim Opa-Besuch die Lachnerven angesprochen werden und es eine kurze Verschnaufspause gibt. Hans (Walter Kreye) empfängt die Familie seines Sohnes zum Kaffeekränzchen mit einer Standpauke und dem herrlichen Satz: "Nicht immer googlen, selber denken!".
Das Fazit zur neuen Vox-Serie "Das Wichtigste im Leben"
Insgesamt überrascht die Serie durch ein angenehmes, langsames Erzählen, das so manchem Zuschauer allerdings ungewohnt vorkommen wird und nicht unbedingt zum Dranbleiben einlädt. In den ersten beiden Folgen fehlt es mir inhaltlich leider etwas an Originalität, zu oft habe ich das Gefühl eines Déjà-vus. Aber zum Glück gibt es in der ersten Staffel ja noch acht Folgen, die vielleicht etwas mehr Überraschung bieten werden.
"Das Wichtigste im Leben" läuft ab dem 5. Juni immer mittwochs um 20:15 Uhr auf Vox und bereits vorab bei TVnow.
Hinweis: Der Inhalt dieser TV-Kritik spiegelt nur die Meinung der Redakteurin wieder und nicht die der TVSpielfilm-Redaktion.
"Das Wichtigste im Leben" läuft ab dem 5. Juni immer mittwochs um 20:15 Uhr auf Vox und bereits vorab bei TVnow.
Hinweis: Der Inhalt dieser TV-Kritik spiegelt nur die Meinung der Redakteurin wieder und nicht die der TVSpielfilm-Redaktion.