"Bares für Rares" ist längst zur Kultsendung geworden. Mit einem Format über Antiquitäten ging man anfangs durchaus ein Risiko ein, wie Horst Lichter in einem Interview mit dem Südkurier verrät. Doch wie sich schnell zeigte, spielen die Dinge selbst sowieso nur eine Nebenrolle: Was Zuschauerinnen und Zuschauer viel mehr reizt, sind neben spannenden Verhandlungen mit teils überraschenden Ergebnissen vor allem die Menschen, die nicht nur ihre alten Schätze verscherbeln wollen, sondern oft mit persönlichen Geschichten vor die knallharte Jury aus Kunstkennern treten. Dabei wird es nicht selten emotional.

10 Jahre Leidenschaft bei "Bares für Rares"

Horst Lichter versteht es sowohl zwischen Händlern und Kandidaten vor der Kamera, als auch an das Publikum vor dem Bildschirm zu vermitteln. Seit zehn Jahren geht er in dieser Rolle auf, auch, weil ihn der Inhalt privat interessiert. "Das sind ja alles meine Leidenschaften: Ich liebe diese alten Dinge, und noch viel mehr liebe ich Menschen und die Geschichten hinter den Gegenständen."

Die Urteile überlässt er deshalb lieber den 'wahren' Experten. Zwar kann der 61-Jährige mit Wissen glänzen, sobald es um fahrbare Untersätze wie Autos und Motorräder geht, doch wie sich manchmal annehmen ließe, ist er selbst nicht vom Fach. Mitunter kommt es dadurch auch zu Peinlichkeiten bei der Einschätzung. Vom Publikum geschätzt wird er sowieso für andere Qualitäten, wohl besonders, weil er sich um das bemüht, "was heute so selten ist: Freundlichkeit, Höflichkeit und Respekt."

Horst Lichter denkt nicht an Rente

Wenn ein Moderator seinen Job liebt, zeigt sich das auch beim Publikum. Der Erfolg der Show erklärt sich für Lichter vor allem dadurch, dass sie dem Zuschauer etwas Normales, Einfaches und Echtes böte und dabei immer abwechslungsreich bliebe. Zum Quoten-Renner ist "Bares für Rares" aber wohl nicht nur deshalb geworden – aus dem ZDF ist die Sendung inzwischen genauso wenig wegzudenken wie ihr Moderator.

Hat der nach all den Jahren nicht langsam genug? Im Gegenteil. Die Freude an der Arbeit, die sich für ihn gar nicht mehr nach Arbeit anfühlt, ist ungebrochen: "In dem Moment, wo mir das keine Freude mehr macht, werde ich mich um einen Nachfolger kümmern. Aber es macht mir so viel Spaß, die Zusammenarbeit ist fast familiär, da denke ich noch lange nicht ans Aufhören." Na dann: Auf weitere zehn Jahre!