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"Besteht eine Verwandtschaft?" Horst Lichter trifft auf seinen Raritäten-Zwilling

Das gefällt mir aber, schaute Bartträger Horst Lichter die ebenfalls zwirbelbärtige Figur an. Besteht denn da eine Verwandtschaft?, scherzte der Bares für Rares-Experte Colmar Schulte-Goltz - nicht ahnend, dass hier tatsächlich Familienbande im Spiel waren ...
Kaum auseinanderzuhalten: Bei "Bares für Rares" trifft Horst Lichter auf Zwilling in Miniaturgröße ZDF

Ob die beiden wohl verwandt sind? Bei "Bares für Rares" trifft Horst Lichter auf seinen Raritäten-Zwilling. Es stellt sich heraus, dass es sich tatsächlich um eine Familiengeschichte hinter der Figur handelt - und sie ist etwas kurios.

Dieses Objekt in der Freitagsausgabe von "Bares für Rares" war ganz nach seinem Geschmack: "Das gefällt mir aber", schaute Bartträger Horst Lichter die ebenfalls zwirbelbärtige Figur an. "Besteht denn da eine Verwandtschaft?", scherzte der "Bares für Rares"-Experte Colmar Schulte-Goltz - nicht ahnend, dass hier tatsächlich Familienbande im Spiel waren

"Das ist mein Großvater!", ging der Moderator noch auf den Scherz ein. Doch da grätschte Verkäufer Kai dazwischen: "Ich muss dich ein bisschen korrigieren. Das ist nicht dein Großvater, sondern mein Ur-Ur-Großvater." Horst Lichter blieb der Mund offen stehen: "Wie kommt das, dass dieser Herr mit dir verwandt ist?" Die Antwort: "Das Teil hat mein Großvater hergestellt, und er hat als Vorbild meinen Ur-Ur-Großvater genommen", erklärte Kai die Zusammenhänge. "Das Gesicht ist von dem."

Daraufhin schaute Lichter die Werbefigur für McDowell-Tabak nochmal ganz genau an. "Mein Großvater war Grafikdesigner und hatte das als Auftrag", fuhr Kai, der selbst als Grafikdesigner arbeitete, fort. "Aber dann verstehe ich überhaupt nicht, warum du das weggibst", fragte sich Lichter. Doch Kai hatte seine Gründe: "Ganz einfach, weil wir haben zwei davon. Mein Vater hat einen bekommen und ich. Den von meinem Vater brauche ich nicht mehr."

Preis übertrifft Schätzungen um das Doppelte

Folglich musste Colmar Schulte-Goltz nur noch einen Preis für den Ur-Ur-Opa finden. Die Figur aus Kunststoff wurde laut seiner Schätzung 1972 gefertigt: "Das Besondere ist, dass sie sehr schön gemacht ist", und zwar bei der Manufaktur Goebel, die sonst Porzellan herstellt. "Ich habe das als Zehnjähriger von meinem Großvater überreicht bekommen", bestätigte Kai die Entstehungszeit. Die Initialen H.J.B. standen für Hans Joachim Buchmann, seinen Opa. Dafür wollte Kai gerne 100 Euro haben. Da der Schätzwert von Colmar Schulte-Goltz mit 200 bis 220 Euro wesentlich höher lag, stand dem Verkauf des Familienmitglieds nichts mehr im Weg.

"Das ist für den Raucher unter uns", war Julian Schmitz-Avila gleich ganz heiß auf die Figur. Der Familienbezug faszinierte ebenfalls. "Ich habe aus einem englischen Pub einen ganz alten Zigarettenautomaten. Da würde die ja dazu passen", fiel Walter Lehnertz ein. "Dafür musst du sie aber erst einmal kriegen", eröffnete Schmitz-Avila die Verhandlung mit 60 Euro. Schnell stiegen die Gebote auf 300 Euro. Lehnertz zögerte, dann erhöhte er auf 320 Euro.

Bei 360 Euro bekam er schließlich den Zuschlag. "Der passt genau zu meinem Zigarettenautomaten", überreichte er das Geld. Dann verabschiedete Lehnertz sich von Kai: "Dankeschön für deinen Ur-Opa!" Und Kai freute sich über Lehnertz als neuen Besitzer seines Vorfahren: "Ich denke schon, dass die Figur in gute Hände kommt, dass der Waldi das zu schätzen weiß."

Die weiteren Verkäufe der Freitagsausgabe

Foto: ZDF, 'Bares für Rares'-Objekt hat Ähnlichkeit mit Horst Lichter: 'Das ist mein Großvater!'

Zu den weiteren Raritäten der Sendung zählte ein Balloon Chair von Erik Jørgensen aus den 1960er-Jahren. Das Sitzmöbel war ein Designklassiker aus Dänemark und wurde auf 350 bis 400 Euro geschätzt. Für 305 Euro bekam Benjamin Leo Leo den Sessel. Wegen der krummen Summe foppte ihn Walter Lehnertz: "Hoffentlich hast du keinen Fünfer." Denn dann hätte er aufrunden müssen.

Eine Kamee mit vulkanischer Brekzie aus der Zeit zwischen 1860 und 1880 hatte einen Wert von 350 bis 400 Euro. Susanne Steiger bezahlte 350 Euro für das Schmuckstück: "Der Zustand ist wirklich phänomenal gut."

Eine kirchliche Tischglocke aus Messingguss von Anfang des 20. Jahrhunderts wurde mit 300 bis 350 Euro bewertet. Mehr als 150 Euro wollte im Händlerraum niemand investieren. Der Verkäufer lehnte das Angebot ab.

Ein Goldarmband aus den 1960er-Jahren wurde auf 2.000 bis 2.100 Euro geschätzt. Der Verkauf ging ganz schnell: Susanne Steiger einigte sich mit Mutter und Sohn bei 2.100 Euro.