Ein geheimnisvolles, altes Gerät löste in der Donnerstagsfolge von "Bares für Rares" beim Moderator Euphorie aus: "Das ist der schönste Männertisch, den es gibt!" Der Verkäufer hatte die Oldschool-Technik, sehr zum Leidwesen seiner Gattin, vor dem Schrott gerettet. "Hörste unter sich!", freute sich Lichter als er erfuhr, dass sein Gegenüber ein Namensvetter war. Das Ehepaar Ingrid und Horst war im Ruhestand. Horst dozierte davor Fernsehtechnik, speziell Kameratechnik.
"Ich habe gerade einen Seufzer gehört vom Sven", stellte Horst Lichter fest. Sven Deutschmanek stimmte zu und erklärte, er sei dankbar für den Hinweis, den der Verkäufer hinsichtlich seines Berufs gegeben hatte. Das führte zu einer Vermutung über den Zweck des Geräts. "Man misst damit eine Dichte", stellte der Experte fest. "Also ist das für die Tischdeckenmessung", scherzte Lichter. Deutschmanek schien gleichzeitig zu lachen und sich innerlich zu sträuben gegen den Unsinn des Kollegen.
"Woher kommt das Geschoss, was ist das überhaupt?", kam Lichter ohne Umwege zum Wesentlichen. Das Gerät stamme unter anderem aus dem Rundfunkbereich und sollte die Dichte von Filmmaterial messen, erklärte der andere Horst. Sven Deutschmanek lenkte die Aufmerksamkeit auf den Hersteller: Carl Zeiss aus Jena kenne man "aus dem optischen Bereich, die haben hochqualitative Sachen produziert". Der Experte schätzte die Produktion auf die 1950er-Jahre. "Vermutlich ein sogenanntes Photometer", so Deutschmanek. Der Experte erläuterte einige Details, gestand aber auch: "So tief stecke ich technisch nicht drin, wie ich genau damit arbeiten würde."
Der Moderator spendete Trost: "Aber er hat ganz viel wohlwollend genickt", sagte Horst über den anderen Horst. "Diese Apparatur war unendlich teuer", war Deutschmanek sicher. Das allerdings war lange her. Als Wunschpreis nannte das Paar 50 bis 200 Euro. "Viele davon wurden einfach weggeschmissen", sinnierte der Experte. Seine Empfehlung: "maximal 150 Euro". Ingrid war das egal: "Hauptsache es ist weg", machte sie deutlich. Lichter bemerkte, Frauen seien in diesen Dingen "direkter" als Männer ...
Bares für Rares: Was ist ein Schnellphotometer?
Im Händlerraum beobachtete Walter Lehnertz sofort Markus Wildhagens Interesse an dem Gerät und schlug vor: "Fürs Baumuseum aus Düsseldorf." Dr. Lisa Nüdling rief "Ach Bau". Offenbar hatte sie ursprünglich "Baum-Museum" verstanden. Doch damit ging die Verwirrung erst richtig los: "Vielleicht zum Messen des Brillenglases?", riet Wildhagen ins Blaue. Er gestand dem Ehepaar gegenüber: "Wir rätseln hier, was Sie mitgebracht haben." Horst erwiderte: "Einen Schnellphotometer." Die Händler waren genauso schlau wie zuvor ...
"Einen was bitte?", hakte Wildhagen daher nach. "Ein Gerät, mit dem man Leuchtdichten messen kann", erklärte der Verkäufer. Julian Schmitz-Avila half das kaum weiter: "Und wofür hat man das gebraucht?" Horst erwiderte, dass das Gerät für neues Filmmaterial eingesetzt wurde. "Ich weiß immer noch nicht, was man damit tun soll", gestand Lehnertz. Schmitz-Avila erklärte ihm die Funktionsweise geduldig. Witzig: Währenddessen wurde die Melodie von "Die Sendung mit der Maus" eingespielt.
"Waldi, du hast einen neuen Kinofilm, der kommt auf einer Rolle an", so Schmitz-Avila. "Dann legen die den ein und - diese Folie ist lichtempfindlich - um genau das richtige Maß der Beleuchtung zu finden, wird das gemessen." Horst stimmte den Ausführungen zu. "Dann ist Julian der Einzige, der das kaufen kann, weil er das versteht", fand Lehnertz. "Dann fange ich gleich mal mit 80 Euro an", schlug Schmitz-Avila vor. "Darfst du", so Lehnertz, der für seine 80-Euro-Gebote bekannt ist. Nüdling empfahl dagegen Wildhagen als Käufer.
"Du hast doch ein Kino", argumentierte die Händlerin. "Da passt das doch super rein", stimmte Schmitz-Avila zu. Wildhagen widersprach vehement: "Nein, das passt leider nicht." Schmitz-Avila erhöhte auf 100 Euro, "weil es so skurril ist". Die Händler lachten darüber, wie schnell Ingrid zustimmte. Sie machte keinen Hehl daraus, wie dringend sie das Gerät loswerden wollte. Nach dem Besuch im Händlerraum erklärte Horst, er könne "jetzt wieder ein neues Gerät kaufen". Ingrids Augenrollen sprach Bände.
Vase wird zum Schnäppchen
Nach dem "Schattendasein im Keller" sollte das Puppenschule-Set aus den 1970er-Jahren einen neuen Besitzer finden. Die Verkäuferin erhoffte sich 20 Euro. Sven Deutschmanek taxierte auf 50. Walter Lehnertz bezahlte seine typischen 80 Euro.
"Die sogenannten 24 bayerischen Landtafeln, die berühmteste historische Karte von Bayern", erkannte Dr. Friederike Werner. Ein Verkäuferpaar wollte 150 Euro für Originalabdrucke der Kupferstiche. Dr. Werner erhöhte auf 1.150. Steve Mandel bezahlte nur 400 Euro.
Einen Ring aus 585er Weißgold mit Opal wollte ein Paar für 500 Euro veräußern. Dr. Heide Rezepa-Zabel taxierte wegen des matten Mittelsteins auf nur 250. Lisa Nüdling war der Ring 460 Euro wert.
In den 1930er- oder 40er-Jahren wurde ein Armband aus 750er Orangegold mit Gürtelschließe angefertigt. Der Verkäufer erhoffte sich mindestens 2.500 Euro. Dr. Rezepa-Zabel taxierte auf bis zu 3.200. Lisa Nüdling erstand den Schmuck für 2.700 Euro.
Eine Glasvase der Gebrüder Daum aus Nancy von zirka 1900 bis 1905 wollte ein Ehepaar für 400 Euro veräußern. Dr. Friederike Werner empfahl deutlich mehr - bis zu 1.400. Markus Wildhagen bezahlte jedoch nur 550.
Das Original zu diesem Beitrag "Bares für Rares: Händler ratlos - ist dieses Objekt Kult oder Schrott?" stammt von "Teleschau".