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"Bares für Rares": Alte Leuchtreklame lässt Walter Lehnertz Herz höher schlagen

Bares für Rares
Die neue "Bares für Rares"-Ausgabe hatte es wieder in sich. ZDF/Frank Dicks

Dass sein Mitbringsel solch eine große Begeisterung auslöst, damit hatte der Verkäufer nicht gerechnet. Doch die Expertise bei "Bares für Rares" ist immer für eine Überraschung gut. Eine alte Reklame bringt Walter "Waldi" Lehnertz Augen zum Leuchten.

Werbeschilder finden bei "Bares für Rares" immer großen Anklang. Dieses Exemplar war jedoch für Sammler so etwas wie die Nadel im Heuhaufen, denn in diesem Zustand ist Originalware aus den 1960er-Jahren heutzutage kaum zu kriegen. Dafür zahlte ein Händler gerne den dreifachen Schätzpreis.

"Fast ladenneu" sei das Objekt, stellte Kümmel fest. "Die haben noch nicht einmal Löcher gebohrt, um das Ganze zu befestigen", schwärmte er weiter vom ungewöhnlich guten Zustand der Agfa-Leuchtreklame aus den 1960er-Jahren.

"Dann ist das ja ein Fund, den sich jeder Leuchtreklamesammler wünscht", erkannte Lichter den Sammlerwert. "Die suchen ja etwas in möglichst unberührtem Originalzustand, am besten neuwertig." Kümmel nickte: "Richtig! Hier haben wir nur Lagerspuren, aber keine Gebrauchsspuren."

"Bares für Rares"-Expertise fällt zunächst ernüchternd aus

Was die beiden natürlich brennend interessierte: "Wo hast du denn so eine wunderbare Leuchtreklame im neuwertigen Zustand gefunden?" Klaus aus Röthenbach, der das Objekt zum Verkaufen mitgebracht hatte, antwortete: "Die lag bei mir am Dachboden."

"Ein Schulfreund meines Vaters hatte ein Fotogeschäft, und als das aufgelöst wurde, hatte er das mitgebracht und hat es bei uns gelagert." Inzwischen war der Freund verstorben und Klaus hat das Werbeschild geerbt. "Diese Leuchtreklame ist unbenutzt. Es ist picobello von hinten", betonte der Experte nochmals. Trotzdem waren an allen Seiten Lagerungsspuren sichtbar. Das drückte leider den Schätzpreis.

"Zwischen 100 und 1000 Euro wäre ganz schön", äußerte Klaus seinen Wunschpreis. "Aber ich plane, es nicht mehr mitzunehmen." Nach der anfänglichen Schwärmerei fiel die Expertise eher ernüchternd aus: "Ab 100 können wir von ausgehen. Bei 150 ist der Traum dann aber wahrscheinlich zu Ende."

"Das Ding war noch nie in Betrieb. Das ist neuwertig", fiel Wolfgang Pauritsch (rechts) sofort der gute Zustand des Objekts auf. "Wer hat so etwas, wo noch nicht einmal die Löcher gestanzt sind?" Walter Lehnertz (Mitte) machte aus dem Hintergrund eine Kampfansage: "Waldi demnächst."

"Bares für Rares": "Haben Sie gewusst, dass das so ein großer Schatz ist?"

Julian Schmitz-Avilas (rechts) Startgebot von 90 Euro war innerhalb weniger Sekunden verdreifacht. Wolfgang Pauritsch (vierter von links) fragte den Verkäufer: "Haben Sie gewusst, dass das so ein großer Schatz ist?" Klaus (links) beobachtete das Bietergefecht genüsslich: "Ich wusste es nicht, aber ich habe es gehofft." Erst bei 350 Euro bekam Walter Lehnertz (Mitte) den Zuschlag. Der triumphierte: "Ich habe doch gesagt, das kommt in die Eifel."

"Bares für Rares"-Verkäuferin nimmt Gemälde der Frauenkirche wieder mit nach Hause

Die weiteren "Bares für Rares"-Objekte vom Montag: Das Gemälde der Frauenkirche in München von Charles Palmié aus der Zeit zwischen 1895 und 1903 wurde von Dr. Bianca Berding mit 2.800 bis 3.200 Euro bewertet. Die Verkäuferin hatte sich jedoch mindestens 5.000 Euro vorgestellt und behielt ihr Bild.

Diese Teekanne mit Rechaud aus Silber von Roberts & Belk aus dem Jahr 1901 hatte einen Schätzwert von 800 bis 1.000 Euro. Susanne Steiger gab 750 Euro aus. Vom Erlös wollte die Verkäuferin mit ihren Enkelkindern drei Tage im Baumhaus übernachten.

Die Porzellanfigur "Grasende Kuh" aus der Manufaktur Nymphenburg wurde in den 1920er-Jahren gefertigt und auf 200 bis 250 Euro geschätzt. "Diese Kuh sollte wieder nach Bayern ins Allgäu", fand Wolfgang Pauritsch und kaufte das Tier für 320 Euro.

Das Aneroid-Barometer aus der Zeit um 1900 hatte einen Wert von 250 bis 300 Euro. Die Gebote kamen sehr zäh, trotzdem einigten sich der Verkäufer und Friedrich Häusser auf 190 Euro - immerhin.

Dieses Schmuckkonvolut bestehend aus Collier, Armband und Ring von Kevelaer aus den 1920er-Jahren sollte laut Expertise 3.500 Euro bringen. "Wow, ich bin begeistert", verliebte sich Susanne Steiger sofort in das Design und bezahlte die gewünschten 3.500 Euro.
 

Dieser Artikel wurde verfasst von Bettina Friemel