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Erbittertes Duell der "Bares für Rares"-Händler um "4711"-Leuchtreklame

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ca_621 ZDF

Walter "Waldi" Lehnertz tritt gegen Jos van Katwijk an: Ein 4711-Schild wird bei "Bares für Rares" heiß umkämpft.

Eine kultige Leuchtreklame ließ Händler Walter "Waldi" Lehnertz in den Angriffsmodus zu schalten: Sein Kontrahent sollte verduften, ehe er ihm gefährlich werden konnte. Das, was die beiden Kandidaten Verena und Andi bei "Bares für Rares" präsentierten, war auch echt dufte ...

"Wer kennt den Duft nicht?" kommentierte der Gastgeber Horst Lichter, als er das mitgebrachte Objekt sah. "Das stimmt", reagierte der Experte Detlev Kümmel. "Den haben wir irgendwie alle in der Nase." Die Rede war von "4711 Echt Kölnisch Wasser". Andi hatte ein Reklameschild der Kult-Parfümmarke einst zum 18. Geburtstag von seinen Kumpels bekommen.

Warum sie ihm das schenkten, konnte der Verkäufer nicht beantworten. Er hatte das Werbeschild aber immerhin mehr als 30 Jahre in seiner Wohnung hängen. Nun durfte es nach einer Renovierung weiterziehen. Nähere Details kannte Experte Detlev Kümmel: Das Schild stammte aus den 70er-Jahren - "eine Highlight-Zeit für Leuchtreklame".

Spannende Insider-Infos zur "4711"-Reklame

Dass die Werbung nicht einfach nur flächig, sondern so geformt war, dass die Flasche dreidimensional wirkte, gefiel ihm daran besonders. "Das macht das Ganze interessant." Weiter berichtete der Fachmann, dass die Reklame einst als Außenwerbung konzipiert war. Dafür sprach ihr Material: lackierter Kunststoff, der einen guten Erhaltungszustand aufwies. Lack war nur an wenigen Stellen ab.

Wussten Sie, dass der Name 4711 von der Hausnummer der damaligen Destillerie stammte, die einst in der Kölner Glockengasse N° 4711 stand? Und dass es zunächst als Getränk mit heilender Wirkung hergestellt wurde? Erst als im Jahr 1810 die Offenlegung aller medizinischen Rezepturen verlangt wurde, wurde das Produkt zu einem Parfüm, um die Zutaten weiter geheim halten zu können.

Wie lautete wohl die Duftmarke, die Mutter und Sohn preislich setzen wollten? Sie nannten 600 bis 1.000 Euro. Auf 500 bis 600 Euro kam Detlev Kümmel - und fügte hinzu: "Alles darüber wäre Liebhaberei, aber die gönne ich Ihnen." Er konnte ja nicht ahnen, wie groß die Liebe sein würde ...

"Kann einer mal den Holländer rausbitten?"

"Kann einer mal den Holländer rausbitten? Er muss zur Regieassistenz!" Schnell wurde klar: Im Händlerraum wollte Walter "Waldi" Lehnertz freie Bahn haben und sich seinen größten Gegner Jos van Katwijk vom Leib halten. "Das ist ja wohl mal klar, wo das Ding hingeht", zeigte er sich beeindruckt und siegessicher.

Waldi war derart benebelt, dass ihn noch nicht einmal der Schätzpreis interessierte. "Ich mache direkt 1.000 Euro." Jos van Katwijk schnappte nach Luft - ging aber mit. Ein Duell war entfacht. Bei 1.500 Euro ging dem Niederländer jedoch die Puste aus, und Waldi zückte die Scheine. Das war wahrhaftige Liebhaberei!