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"Absolutes Unikat" bei "Bares für Rares": Nena-Kultobjekt verdoppelt Wunschpreis

Bei "Bares für Rares" freute sich Horst Lichter über die Klänge aus einem Verstärker mit Hit-Geschichte. Und weit mehr als Applaus gab es dafür auch im Händlerraum ...

In der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" präsentierten Sophie und Heiko aus Berlin ein "lautes Kunstwerk". Der Künstler, der hinter dem Werk steckt, hatte einst einen weltbekannten Hit komponiert, der auch heute noch "600-mal täglich" gespielt wird. Diese Information führte zu Applaus im Händlerraum und am Ende bekamen die Verkäufer sogar das Doppelte ihres ursprünglichen Preiswunsches.

Musiker Heiko hatte seine eigene Gitarre mitgebracht, um zu zeigen, dass der historische Verstärker aus den 1990er-Jahren tatsächlich noch funktioniert. Sven Deutschmanek war schon beim ersten Ton überzeugt, konnte sich dann aber nicht helfen und musste "den Stecker ziehen, denn das wollte ich schon immer einmal machen."

Horst Lichter staunt: "Das ist ein absoluter Welthit"

"Das fängt sensationell an", freute sich auch Horst Lichter über die "großartigen" Gitarrenklänge. Doch neben der Musik fand Lichter vor allem die bemalten Seiten des Geräts "irre". Eigentlich ging es aber gar nicht um das Objekt, erklärte der Experte: "Den Verstärker können wir ganz schnell runterrattern." Der kleine Übungsverstärker stammte von der US-Firma Fender. Als "Einstiegsklasse" ordnete Deutschmanek den "Bullet Reverb Amp" ein. Doch Verkäufer Heiko hatte das Musikgerät für Anfänger nicht selbst gekauft, sondern vom Vorbesitzer geerbt. Der Verstärker stammte ursprünglich von Carlo Karges, dem ehemaligen Gitarristen von Nena.

In den 1980er-Jahren hatte der Musiker den weltbekannten Nena-Hit "99 Luftballons" geschrieben und war auch am Text von "Irgendwie, irgendwo, irgendwann" künstlerisch beteiligt. "Wow", staunte Lichter. "Das ist ein absoluter Welthit", würdigte Lichter den "99 Luftballons"-Song, der "über 600-mal am Tag weltweit im Radio gespielt wird". Lichters Augen wurden noch größer, als er im Kopf die Einnahmesumme kalkulierte: "Ich sag' mal so, da kommt jedes Mal der ein oder andere Cent rüber", lachte er. Danach kam Deutschmanek wieder auf den Verstärker zu sprechen, der "hier keine Geige spielt". Denn es ging um das Kunstwerk auf dem Objekt, das Carlo Karges selbst gemalt hatte.

"Absolutes Unikat" bei "Bares für Rares"

Als der Proberaum des Künstlers aufgelöst wurde, hatte Karges den Verstärker samt Dschungelmotiv an Heiko vermacht. Der Wunschpreis lag bei 1.000 Euro. "Carlo Karges verdient, dass sowas in eine Sammlung kommt", meinte Deutschmanek. Er setzte den Rahmen ab 800 Euro an, "doch nach oben sind alle Grenzen offen". Lichter ahnte schon: Im Händlerraum "könnte das 'ne echt geile Nummer werden". Auch dem Händlerteam wollte Heiko beweisen, dass der "99 Luftballons"-Verstärker noch immer funktionierte und legte deshalb wieder ein kleines Gitarrensolo hin. Dafür gab es natürlich Applaus, gefolgt von neugierigen Blicken für das kultige Objekt. "Das ist ein absolutes Unikat", schwärmte allen voran David Suppes.

Aus diesem Grund hatte Steve Mandel Probleme bei der Preisfindung. "Wir haben keine Vergleichsobjekte, weil das ein Einzelstück ist", erklärte der Händler und fragte den Verkäufer direkt: "Wie viel wollen Sie dafür haben?" Heiko antwortete mit seinem Wunschpreis: "1.000 Euro." Bei dem Preis hob David Suppes sofort die Hand. Doch zuvor kam ihm Daniel Meyer, der dem Verkäufer sofort antwortete: "Die gebe ich Ihnen." Die Voraussetzungen waren also perfekt, die Gebote für den bunten Kult-Verstärker noch weiter in die Höhe zu treiben. Schnell bot Suppes 1.500 Euro.

Im Händler-Duell zwischen Meyer und Suppes kletterte der Preis letztlich bis 2.000 Euro. Danach warf Meyer das Handtuch. Vor allem, weil Suppes den Verstärker für seinen Sohn kaufen wollte, um ihm das Gitarrespielen beizubringen. Beim Verkauf überreichte Heiko "noch das Original-Plektrum von Karges als Goodie für den Sohnemann".

Fünfstellige Summe für Armband

Als weiteres Objekt der Sendung wurde das Porträt eines engen Familienmitglieds des Künstlers selbst (Eugen Urban) von Expertin Friederike Werner auf 500 bis 600 Euro taxiert. Gewünscht wurden für das Werk von 1910 eigentlich 1.200 Euro, doch letztlich gab die Verkäuferin Benjamin Leo Leo auch bei 600 Euro den Zuschlag.

Eine Brosche in Blütenform mit kleinen Brillanten datierte Patrick Lessmann in die 1960er-Jahren. Für die Handarbeit aus 750er-Gelbgold wünschte sich die Verkäuferin 300 Euro. Geschätzt wurden sogar 600 bis 650 Euro. Daniel Meyer zahlte am Ende 580 Euro. Ein Modellauto von Schuco aus dem Jahr 1954 gehörte laut Sven Deutschmanek leider nicht in den Karton, der war ein Modell älter. Auch die Fernsteuerung war defekt. Gewünscht wurden dennoch 400 bis 500 Euro, der Experte schätzte aber nur 250 bis 300 Euro. Daniel Meyer bot nicht mehr als 120 Euro, und so nahm die Verkäuferin das Auto lieber wieder mit.

Eine Keksdose erkannte Friederike Werner als Jugendstil-Objekt (1914) der beiden Firmen WMF und Wächtersbach Keramik. Der Wunschpreis lag bei 200 Euro, taxiert wurden 100 bis 120 Euro und von Steve Mandel letztlich 180 Euro gezahlt. Ein schweres Armband aus 585er-Gold mit vier Anlagemünzen aus 900er-Gold verortete Patrick Lessmann in den 1970er/80er-Jahren. Gewünscht wurden 8.000 bis 9.000 Euro. Doch allein der Materialwert lag bei 10.800 Euro. Insgesamt schätzte der Experte 11.500 bis 12.000 Euro. Händler David Suppes zahlte 10.700 Euro.