Von Regensburg nach Rom
Große Aufmerksamkeit erlangte der Mann, der heute nicht ohne seine Hosenträger zu sehen ist, bereits 1967, durch einen ungewöhnliche Aktion: Der Turner machte sich vom Regensburger Domplatz auf den Weg zum Papst. Soweit vielleicht nicht ungewöhnlich, aber "Handstand-Lucki, wie er nach dieser Aktion hieß, legte den Weg auf Händen zurück. "Ich war damals öfter in den Zeitungen und Zeitschriften als der Papst", erinnert er sich im BR an den Medienrummel von damals.
Neben dem Ruhm winkten 15 000 DM Erfolgsprämie, spendiert von Regensburger Geschäftsleuten. Drei Monate brauchte der Athlet, unterwegs verschliss er über 200 Paar Handschuhe. "Das ist immer etappenweise gewesen: Drei Kilometer – kleine Pause, fünf Minuten, wieder drei Kilometer bis ich unten war, über den Brenner rüber", zitiert ihn der BR, der auch ein Porträt über den Charakterkopf gedreht hat.
Natürlich ist er nicht aus dem (Hand)stand gestartet damals, erst legte er 20 km zurück, dann die Strecke Regensburg – München, und dann? "Ich habe mir gedacht: 'Das mache ich noch weiter.'"
Erfolgreicher Barbetreiber
Wie viele seiner Händlerkollegen betrieb Hofmaier auch ein Geschäft. Allerdings nicht in der Kunst- und Trödelbranche. Zunächst war das "Apollo" in Stenberg am See eine Diskothek, später ein Nachtclub. In Regensburg hatte er auch drei Lokale.
Seit den frühen 1970er Jahren macht der Ex-Turner und Wirt das, was er auch im Fernsehen macht: Er handelt mit Antiquitäten. Eigene Geschäftsräume hat er nicht, er kurvt mit dem Wohnmobil über Flohmärkte. Mit dem erlebte er im Mai 2019 einen Albtraum. Das Gefährt fing Feuer und brannte komplett aus. Zum Glück konnten sich der ZDF-Star und seine Frau rechtzeitig in Sicherheit bringen.
Frühe Kameraerfahrung
Schon vor seiner Premiere bei "Bares für Rares" und dem Handlauf zum Papst stand Hofmaier im Scheinwerferlicht. Im Kurzfilm "Play Harlekin" spielte er die Hauptrolle als Akrobat und turnte über die Dächer Regensburgs. "Ich habe immer alles frei gemacht. So bin ich. Wäre ich abgestürzt, wäre es vorbei gewesen. Aber wenn ich was mach, mach ichs richtig." (via spiegel.de) Das würde er heute nicht wieder machen, auch ungeachtet seines Alters: "Wenn ich heute hinauf schaue, dann wird mir schlecht. Heute könnte ich das nicht mehr machen. Nein, wenn ich heute hochschaue, muss ich mit dem Kopf schütteln", heißt es im BR-Porträt.
Seine Entscheidung, zum ZDF zu gehen, hat er indessen nicht bereut. "'Bares für Rares' ist mein Leben", sagte er 2019 in der Webtalkshow. Nico Gutjahr erzählte der damals 77-Jährige auch, wie er zum TV-Händler wurde. Auf einem Antikmarkt in Bonn wurde er von einer Dame angesprochen: "Sie könnt ma brauche". Wofür, fragte Hofmaier in seinem unvergleichlichen Dialekt. "Wir machen da eine Sendung, im Fernsehen", hieß es und dann wurden ein paar Aufnahmen gemacht und ein Casting vorgeschlagen. "Da brauchen Sie mir nicht daherkommen", so der heutige ZDF-Publikumsliebling. "Casting will ich nicht haben … Wenn Sie mich wollen, dann nehmen Sie mich. Und wenn Sie nicht wollen, macht es auch nichts". Zum Glück wollte das ZDF, acht Wochen später kam der Brief: "Sie sind eingeladen zur Sendung."