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Bares für Rares: "Grottenhässliches" Mitbringsel ist sehr begehrt

Bei "Bares für Rares" gehen die Meinungen auseinander: Ist ein mitgebrachtes Objekt "grottenhässlich" oder "hochinteressant"?

Tobias aus Konstanz brachte seinen Dachbodenfund in die Mittwochsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares", und Horst Lichter war begeistert: "Das ist hochinteressant!" Immerhin war das Objekt wandelbar und patentiert. Nur im Händlerraum gingen die Meinungen auseinander. Walter Lehnertz' vernichtendes Urteil lautete: "Grottenhässlich."

"Was machst du denn da?", staunte Horst Lichter, als sein Experte Detlev Kümmel den Gehstock von Verkäufer Tobias auseinandernahm. Doch der Stock war tatsächlich zerlegbar. "Wir haben nicht einen einfachen Stock vor uns", meinte Kümmel, "sondern das ist ein Systemstock".

"Was ist denn ein Systemstock?", fragte Lichter immer noch verwundert. Kümmel erklärte, dass diese besondere Art von Gehstöcken bereits im 19. Jahrhundert "in ganz vielen Macharten" hergestellt worden sei. Darin versteckten sich andere Funktionen, wie etwa Messer, Korkenzieher oder auch Spritzen für Ärzte. Lichter staunte.

Multifunktionaler Gehstock bei "Bares für Rares" 

"Für die unterschiedlichen Gehstöcke gab es über 1.500 Patente", erzählte der Experte weiter und enthüllte, welche Funktion sich hinter dem Stock aus der Sendung verbarg. Nach etwas Bastelei hatte Kümmel aus dem Gehstock ein Stativ für Kameras gebaut. Das Objekt stammte laut Prägestempel von der deutschen Firma JAKI.

Der Stock hatte jahrzehntelang auf einem Dachboden gelegen und sollte nach dem Entrümpeln eigentlich auf dem Flohmarkt landen. Doch die Mutter des Verkäufers erkannte ein "interessantes 'Bares für Rares'-Objekt" und schickte ihren Sohn in die Sendung. Mit Recht, wie Lichter fand: "Das ist hochinteressant!"

"Das ist eine großartige Idee", zeigte sich Lichter weiterhin entzückt, als Kümmel die Funktion vor allem für Hobbyfotografen, die beim Wandern ihre Kamera nutzen wollen, im Detail beschreibt. Der Experte datierte den Stock aus Holz, Rattan und Metall Ende der 1930er bis Anfang der 1940er Jahre. "Toll", schnaufte Lichter.

"Anscheinend habe ich etwas Besonderes mitgebracht"

Der Verkäufer wünschte sich 50 Euro für seinen multifunktionalen Gehstock. Doch Kümmel taxierte ihn sogar höher, auf 120 bis 150 Euro - obwohl der Zustand doch ganz schön gebraucht war. Der Verkäufer freute sich: "Anscheinend habe ich etwas Besonderes mitgebracht." Ob die Händlerin und Händler das genauso sahen?

Walter Lehnertz fand gleich passende Worte und rief: "Die Krücke kann ich gut gebrauchen." Danach begann das Ratespiel, was sich in dem Wanderstock denn versteckte: Schirm, Flachmann, Angel oder Sitz? Erst als Wolfgang Pauritsch alles aufgebaut hatte, erkannte Fabian Kahl den Kameraaufsatz. "Das ist aber cool", zeigte Pauritsch gleich Interesse.

Und so startete Pauritsch mit 50 Euro. Doch auch seine Kollegen Jos van Katwijk und Lehnertz boten mit und trieben den Preis schnell über 100 Euro. Als Lehnertz den Stock genauer betrachtete, fiel ihm auch der gebrauchte Zustand auf, der "ein bisschen gefeilt und lasiert" werden müsse. Van Katwijk hingegen fand "das schön so".

"Es sind die inneren Werte, die zählen"

"Der ist so grottenhässlich, aber er kann was", ging Lehnertz noch einen Schritt weiter in der Beurteilung des MuFu-Stocks und bot 180 Euro. Dann sprang Pauritsch in die Bresche, bot glatt 200 Euro und meinte: "Es sind die inneren Werte, die zählen." Elke Velten stimmte zu: "Das ist wirklich so."

"Ich muss den haben", murmelte Pauritsch und überbot Lehnertz. Doch auch van Katwijk war noch im Rennen und so schaukelten sich die drei Händler hoch auf 260 Euro. Das war mehr als das Fünffache vom Wunschpreis. Der Verkäufer freute sich über so viel Interesse an seinem Verwandlungsstab und gab Pauritsch den Zuschlag: "Wunderbar."