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"100.000 Mark Show", "Geh aufs Ganze" und Co: Diese Gameshows wünschen wir uns zurück

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Jörg Draeger (Geh aufs Ganze) und Sonja Zietlow (Der Schwächste fliegt) Imago Images; Montage: TVSpielfilm

Sie waren Unterhaltung für die ganze Familie: Gameshows. Besonders in den 90ern und 00ern gab es eine Reihe von Sendungen, die wir heute schmerzlich vermissen. Darum wünschen wir uns diese Klassiker zurück:

Es gibt sie noch: Gameshows im deutschen Fernsehen. Allerdings bestehen diese heutzutage meist aus Quizzen, in denen Fragen beantwortet werden müssen. Aufwendige Spiele oder verrückte Herausforderungen sehen die Zuschauer heute fast nur noch bei den Sendungen von Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf oder "Schlag den Star".

Dabei gehörten hochwertige Gameshows in der deutschen TV-Landschaft lange zum guten Ton. Und auch wenn Klassiker wie "Familienduell" und "Ruck Zuck" bereits neu aufgelegt wurden, vermissen wir dennoch so einige Perlen, die gerne zurückkommen können:

Geh aufs Ganze!

Das Schmissigste an "Geh aufs Ganze!" war, neben Moderator Jörg Draeger, die Ansage zu Beginn der Show mit scheinbar endlosen Vokalen: Geeeeeeh aaaauuuufs Ganzee! Von 1992 bis 1997 lief die Sendung im Vorabendprogramm von Sat.1, von 1999 bis 2001 auf Kabel eins. Der Moderator wählte einen Zuschauer aus, der sich für eines von drei Toren entscheiden musste, öfter auch in Form von Umschlägen, Kisten oder Ähnlichem.

Dahinter verbarg sich entweder ein Gewinn oder der berühmte "Zonk" – eine Ratte aus Stoff. Den Kandidaten bot Draeger ab und zu Geld, damit sie von ihrer Entscheidung abrückten. Ob er ihnen damit einen Gefallen tat, wusste keiner. Hinter den Toren konnten Gewinne oder eben der Zonk sein. Das Beste an "Geh aufs Ganze" war das Glückspielgefühl, das sich hinter jedem Angebot noch etwas Besseres verstecken konnte. Einfache und leichte Kost, die heute fehlt.

Die 100.000 Mark Show

Groß, größer, "Die 100.000 Mark Show" begeisterte vor allem durch die aufwendigen Studiospiele. Vier Paare traten gegeneinander an, um am Ende auf den Gewinn von 100.000 Mark hoffen zu können. Zuerst musste ein Hindernissparcour überwunden werden, bei dem ein Paar ausscheiden konnte. Auch bei den nächsten Runden flog immer ein Team raus, die aber zum Beispiel ein Auto oder Geld als Trostpreis gewinnen konnten.

Das Beste waren definitiv die Actionspiele, die das finale Paar spielen musste. Mit dabei war der legendäre "Heiße Draht", der hier aber nicht als vorsichtiges Geschicklichkeitsspiel daherkam, sondern mit einem Gabelstapler! Danach kamen noch die Wassersäule und zum Schluss der Tresor mit den 100.000 Mark. Die Größe und Absurdität der Aufgaben war der perfekte Ersatz für die Wochen bis zur nächsten Ausgabe "Wetten, dass…?". Wenn die Show mit Thomas Gottschalk dieses Jahr zurückkommt, könnten Zuschauer ja auf ein Comeback dieser Gameshow hoffen.

Rich List – Jede Antwort zählt

Foto: Sender

Auch bei "Rich List" geht es nicht nur ums Quizzen, es geht auch ums Zocken. Die Kandidaten bekommen ein Themenfeld vorgegeben wie "James Bond"-Filme oder "Beliebte Nachnamen in Deutschland" und müssen dann Antworten liefern. Herausforderer und amtierende Champions sind jeweils ein Team aus zwei Kandidaten, die sich vor der Show nicht kennen. Die Herausforderer schätzen, wie viele Antworten sie geben können und dann überbieten sich die zwei Teams. Anschließend wird gespielt, in dem die Teilnehmer möglichst viele korrekte Antworten zum Themenfeld geben sollen.

Kai Pflaume hat die Sat.1-Show in drei Staffeln von 2007 bis 2008 moderiert. Das Prinzip machte süchtig, auch weil wir selbst vor dem TV einschätzen wollten, wie viele Antworten wir parat hatten. Nicht groß ändern, einfach zurückbringen!

Der Schwächste fliegt

Ja, "Der Schwächste fliegt" können wir uns zurückwünschen! Nein, lieber nicht ganz so, wie es damals war. Die einzige reine Quizshow in unserer Liste hatten einen unterhaltsamen Kniff: Die Spieler mussten am Ende jeder Raterunde in offener Wahl entscheiden, welcher Kandidat die Show verlassen muss. Da gab es Antipathien, Machtkämpfe oder auch nachvollziehbare Entscheidungen, wenn Teilnehmer einfach nicht so clevere Antworten gaben: "'Wie viele Drittel braucht man für ein Ganzes?' ‚Vier‘."

Diese konnten sich aber damit trösten, dass sie in der TVTotal-Rubrik "Der Schwächste fliegt – Superbrain" zu sehen waren. Bei einem Comeback kann die Sendung aber gerne etwas weniger fies sein. Die Sprüche aus von Moderatorin Sonja Zietlow wie "In wessen Kopf steckt weniger Hirn als in einer Dose Chappi?" waren damals schon daneben.

Die perfekte Minute

Foto: Sender

Ein schöner Beweis, dass auch in den 2010ern noch gute Gameshows ohne viel Promi-Anhang möglich waren. Ulla Kock am Brink moderierte die ersten drei Staffeln, Thore Schölermann die letzten beiden. Zwischen 2010 und 2015 konnten Kandidaten hohe Geldbeträge durch Geschicklichkeitsspiele gewinnen.

Diese dauerten jeweils eine Minute, was die Sendung schön zackig erschienen ließ. Wer es drei Mal verbockte, verlor das erspielte Geld wieder. Der Clou: Die Teilnehmer konnten alle Spiele vorher zu Hause üben! Das minimierte den Zufallsfaktor und reduzierte die Gewinnmöglichkeiten nicht bloß auf das Geschick, wer übte, wurde belohnt. Eine willkommene Abwechslung im deutschen TV-Dschungel, die in einer Neuauflage gerne wieder mit Kock am Brink sein dürfte.