Die Comic-Vorlage und die Serienadaption von "The Walking Dead" drifteten in den letzten Jahren immer weiter auseinander. Während die Comicfiguren brav aus der Feder der Zeichner fließen, können die Schauspieler ihrer TV-Varianten schonmal revoltieren und durch ihren Abgang die Chronologie durcheinanderbringen und die Werktreue der Adaption unmöglich machen.

Das prominenteste Beispiel ist natürlich die Hauptfigur: Rick-Grimes-Darsteller Andrew Lincoln wollte nicht mehr zwischen seiner englischen Heimat und dem Set in Atlanta pendeln und ließ seine Figur deshalb aus der Serie schreiben. Wochenlang wurde über die Art seines Abgangs spekuliert, die dann sanfter ausfiel als befürchtet. Rick stirbt nicht, sondern wird von den mysteriösen Hubschraubermenschen gerettet/verschleppt. Schließlich soll die Figur noch in einer Reihe von TV-Filmen zurückkehren.

So unterscheiden sich Ricks Schicksale in Comic und Serie

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Die letzte Ausgabe mit Rick

Jetzt ist Rick Grimes völlig überraschend auch aus dem Comic-Universum verschwunden - und zwar auf ganz andere Art und Weise als in der TV-Serie. Während er sich dort für die Gemeinschaft opferte und doch gerettet wurde, stirbt er im Comic einen sinnlosen Tod.

Bereits in Ausgabe 191, die am 1. Mai 2019 erschien, wurde Rick von dem in der TV-Serie nicht existenten Sebastian Milton niedergeschossen. Die Frage, ob er überlebt oder nicht war der große Cliffhanger, der nun in Nummer 192 aufgelöst wurde.

Und tatsächlich schafft Rick es nicht. Was seinen Tod noch bitterer macht: Der langjährige Protagonist verwandelt sich in einen Untoten und muss von seinem eigenen Sohn Carl (in der Serie schon lange tot) erlöst werden.

Was bedeutet der Comictot nun für das TV-Universum? Vermutlich nichts. AMC wird wohl kaum die geplanten Filme mit Rick abblasen. Gerade erst hat der Serienableger "Fear the Walking Dead" einen Hinweis auf Ricks Verbleib gestreut. Die Frage ist nur, ob der Held auch in den Filmen stirbt. Und wenn ja, genauso unehrenhaft wie im Comic.