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"The Idol" wird die Skandalserie des Jahres mit Sex, Sekten & Lily-Rose Depp

Es ist die erste Original-Serie von HBO, die ihre Premiere auf dem Cannes Film Festival feiert: "The Idol" wurde gestern Abend (22.5.) erstmals dem Publikum präsentiert. Schon jetzt gilt sie als die Skandalserie dieses Jahres.

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Am Montagabend war es soweit: Nach Jahren der Arbeiten zur Serie "The Idol" wurde sie gestern in Cannes vorgestellt. Damit ist sie die erste Original-Serie von HBO, die auf dem Filmfestival eine Rolle spielt. Gezeigt wurde sie außerhalb des Wettbewerbs, doch gibt es dennoch einige Stimmen, die im Zuge der ersten beiden Folgen laut werden. 

Erste Reaktionen aus Cannes

Während Regisseur und Schöpfer der Serie Sam Levinson ("Euphoria") sich nach fünf Minuten des stehenden Beifalls emotional an das Publikum wendet, "Ich fühle mich, als hätte ich eine Familie gewonnen ...", sind andere eher verstört von dem, was sie zu sehen bekommen haben.

"Wild, ekelhaft aus den Fugen geraten", so beschreibt es der "Rolling Stone" in seinem Bericht zur Serie. Nach der gestrigen Premiere scheint sich diese Ansicht zu wiederholen. Vertreter der Medienbranche wie Kyle Buchanan (New York Times) und Ramin Setoodeh (Variety) melden sich auf Twitter zu Wort – die Begeisterung hält sich in Grenzen…

Masturbation mit Eiswürfeln

"The Idol" dreht sich um die Sängerin Jocelyn (Lily-Rose Depp), die nach einem Nervenzusammenbruch den Weg zurück auf die große Bühne sucht und ihr Image als Sexsymbol zurückerobern will. Das gestaltet sich allerdings als schwierig. An dieser Stelle kommt Tedros (Abel "The Weeknd" Tesfaye) ins Spiel, den Jocelyn in seinem Nachtklub kennenlernt. Der moderne Kultführer gibt ihr ein gutes Gefühl, zieht sie in seinen Bann und gewinnt schon bald ihr Vertrauen. Sie beginnt eine komplizierte und folgenschwere Beziehung zu ihm.

Statt eines leichten Einstiegs wird direkt in der ersten Folge klar, in welche Richtung sich die Serie wohl entwickeln wird. Jocelyn alias Lily-Rose Depp ist zu sehen mit Körperflüssigkeiten im Gesicht, sie masturbiert mit Eiswürfeln, es gibt viel Nacktheit und viel Betrug – "The Idol" ist eher nichts für schwache Nerven.

"Es war wie jede Vergewaltigungsfantasie, die jeder toxische Mann in der Show haben würde - und dann kommt die Frau zurück, um mehr zu bekommen, weil es ihre Musik besser macht", erklärt ein Produktionsmitglied dem "Rolling Stone". Schon das Drehbuch, das Sam Levinson gemeinsam mit Abel "The Weeknd" Tesfaye entwickelte, soll sich teilweise wie "sexuelle Folterpornos" gelesen haben.

Schlimme Zustände am Set: "Ich würde nie wieder für ihn arbeiten"

Bereits im Vorfeld hat es immer wieder Vorwürfe hinsichtlich der Zustände am Set gegeben: Das Arbeitsumfeld sei kein gutes gewesen, es habe viele Änderungen und viel Unsicherheit gegeben. Das berichtete der "Rolling Stone" schon vor einigen Wochen und ließ dabei einige betroffene Ex-Mitarbeitende zu Wort kommen: "Ich war am Ende so ausgelaugt. Ich dachte: 'Ich kann keinen Job haben, der mich jeden Tag zum Weinen bringt, weil ich zwei Stunden Schlaf habe, und ich werde in 100 Richtungen gezogen, weil niemand weiß, was sie tun, oder niemand weiß, was sie wollen, weil wir nicht wissen, was wir filmen.", so ein Mitglied der Besatzung. "Ich würde nie wieder für ihn arbeiten", berichtet ein anderer.

Zu ersten Turbulenzen kam es bereits im vergangenen Jahr, als die Regisseurin Amy Seimetz im April 2022 unerwartet die Show verließ. Beinahe alle sechs Folgen sollen zu diesem Zeitpunkt bereits fertig gewesen sein, wurden jedoch von Sam Levinson, der die Show übernahm, ‚entsorgt‘ - laut dem "Rolling Stone" folglich die Vernichtung von 54 bis 75 Millionen Dollar. Warum Seimetz ging, ist nicht klar, HBO erklärte gegenüber Variety: "Der anfängliche Ansatz für die Show und die Produktion der frühen Episoden entsprach leider nicht den HBO-Standards, also haben wir uns entschieden, eine Änderung vorzunehmen." Ob mehr dahintersteckt, bleibt wohl Gerüchten überlassen.

Auch zu den Vorwürfen die Arbeitsbedingungen am Set seien schlimm gewesen, meldete sich HBO gegenüber "Variety" zu Wort: "Während des gesamten Prozesses hat sich das Kreativteam verpflichtet, ein sicheres, kollaboratives und gegenseitig respektvolles Arbeitsumfeld zu schaffen […]."

Lily-Rose Depp äußert sich zu den Vorwürfen

Nicht nur die Produktion, auch Hauptdarstellerin Lily-Rose Depp nimmt Regisseur Sam Levinson in Schutz: "Sam ist aus so vielen Gründen der beste Regisseur, mit dem ich je zusammengearbeitet habe. Es ist ihm wichtiger als alles andere, nicht nur, was seine Schauspieler über die Arbeit denken, sondern auch, wie wir uns fühlen, sie auszuführen. Er stellt Menschen ein, deren Arbeit er schätzt, und hat immer ein Umfeld geschaffen, in dem ich mich gesehen, gehört und geschätzt fühlte", beschrieb sie in einer Erklärung an "Variety".

Inwieweit ihre Wahrnehmung der wirklichen Bedingungen am Set entspricht, soll an der Stelle offengelassen werden. Weiterhin offen bleibt auch die finale Message der Serie. "Es ist fast so extrem, dass es so ist, dass es keine Botschaft gibt", so ein Crewmitglied gegenüber dem "Rolling Stone". "Es hat keinen Sinn. Sie versuchen nur zu sehen, wie viel Reaktion sie bekommen können". Es bleibt also spannend, was uns erwarten wird, wenn am 5. Juni "The Idol" in Deutschland erscheinen wird.

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