Wird es wohl je nochmal so einen TV-Erfolg wie "The Big Bang Theory" geben? Es scheint im Streamingzeitalter unwahrscheinlich, dass eine klassische Sitcom über 12 Jahre hinweg so sehr zum Gesprächsthema avancieren könnte. Viel hat sich geändert, seit Dr. Sheldon Cooper und Dr. Leonard Hofstadter erstmals im Flur auf ihre Nachbarin Penny trafen. Der Erfolg der Serie übertrag alle Erwartungen – und ermöglichte den Serienmachern, einige besonders prominente Gaststars anzuwerben.

Gaststars gehören zum Konzept Sitcom dazu, man denke nur an Elton John in "Ally McBeal", Michael Keaton in "Frasier" oder natürlich Arnold Schwarzenegger, Steven Tyler und Oscar-Preisträger Sean Penn, die sich alle in "Two and a Half Men" die Ehre gaben. Doch "The Big Bang Theory" wählte zumeist Gäste aus, die direkt zum Lebensstil der Physiker-Nerds passten – und diese Gäste spielten sich dann auch zumeist selbst. Es folgen einige der denkwürdigsten Gastauftritte der Serie.

James Earl Jones

Die Truppe rund um Sheldon sind allesamt große "Star Wars"-Fans, weshalb Gastauftritte aus dem Sternenkrieg unvermeidbar waren. Mark Hamill alias Luke Skywalker schaute beispielsweise in der Serie vorbei und traute Sheldon und Amy auf ihrer Hochzeit. Der denkwürdigste "Star Wars"-Gastauftritt war aber jener von James Earl Jones, der Originalstimme von Darth Vader. Der freundete sich in einer Folge mit Sheldon an, ging mit ihm auf den Jahrmarkt, sang mit ihm "The Lion Sleeps Tonight" in einer Karaoke-Bar – und gemeinsam spielten sie einem weiteren "Star Wars"-Star einen Streich: Carrie Fisher alias Prinzessin Leia.

Summer Glau

Die Nerds aus "The Big Bang Theory" lieben insbesondere zwei Sci-Fi-Serien: "Firefly" und "Terminator: Sarah Connor Chronicles". Was haben diese zwei Serien gemeinsam? Sie wurden beide viel zu früh abgesetzt – und in beiden spielt Summer Glau eine Hauptrolle. Logisch also, dass die Nerds ausflippen, als sie im Zug nur wenige Plätze von Summer Glau entfernt sitzen. Und sie alle versuchen auf die ihnen ureigene Art, mit der Seriendarstellerin anzubändeln. Die ist von den Flirtversuchen aber eher genervt oder belustigt als sonst wie angetan. Das Resultat ist eine der besten "The Big Bang Theory"-Episoden, die von Fans immer wieder in besonders hohen Ehren gehalten wird.

Wil Wheaton

Kann man Wil Wheaton nach all seinen "The Big Bang Theory"-Auftritten noch als Gaststar bezeichnen? Er gehörte irgendwann zum Repertoire der Serie und nahm sich selbst und seinen Status als Star aus "Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert" (er war damals als Wesley Crusher zu sehen) mit Freuden auf die Schippe. Er war auch nicht das einzige Besatzungsmitglied seiner alten Enterprise-Crew, das sich für die Sitcom die Ehre gab, auch Brent Spiner (spielte damals Data) und LeVar Burton (spielte damals Geordi La Forge) ließen sich auf den Spaß ein. Wheaton als Erzfeind von Sheldon ist aber einer der schönsten Running Gags der ganzen Serie.

Stephen Hawking

Man könnte denken, es sei für die Autoren und Produzenten rund um Chuck Lorre ein enormer Aufwand gewesen, den über Jahrzehnte weltweit führenden Physiker Dr. Stephen Hawking zu einem Auftritt in "The Big Bang Theory" zu überreden. Doch das Gegenteil war der Fall: Hawking selbst outete sich als großer Fan der Sitcom und hatte selbst großes Interesse daran, in der Serie aufzutreten. Als er dann tatsächlich mitspielte und sich eine Szene mit Sheldon-Darsteller Jim Parsons teilte, war das eine TV-Sensation, wie sie eben nur "The Big Bang Theory" möglich machen konnte.

Neil deGrasse Tyson

Und gleich noch ein Wissenschaftler, den man wirklich als Genie bezeichnen kann und muss, war in "The Big Bang Theory" gerne mit dabei: Neil deGrasse Tyson. Dabei ist Sheldon auf den Astrophysiker nicht gut zu sprechen, denn Tyson war damals einer der Hauptverantwortlichen, als Pluto der Planetenstatus aberkannt wurde. Eine Entscheidung, die für Sheldon einer bodenlosen Frechheit gleichkommt. Neil deGrasse Tyson hat großen Spaß an Gastauftritten vor der Kamera, und hatte neben "The Big Bang Theory" auch kleine Auftritte in "Stargate Atlantis" und "Brooklyn Nine-Nine" sowie in den Filmen "Zoolander 2", "Batman v Superman" und "Sharknado 6". Sogar als Synchronsprecher hatte er witzige Miniszenen in "Ice Age – Kollision voraus!" oder der Zeichentrickserie "Willkommen in Gravity Falls".

Stan Lee

Triff nie deine Helden, heißt es so schön. Diese Lektion macht Sheldon auf die harte Tour, als er und Penny es sich erdreisten, an die Haustür von Marvel-Comicbuchzeichner Stan Lee zu klopfen. Die Geschichte endet für den Comicbuchfan mit einer Unterlassungserklärung, die er sich auch redlich verdient hat. Obwohl er nur einen sehr kleinen Auftritt hat, war Stan Lee für "The Big Bang Theory" wohl einer der größten Namen, den die Serie hätte an Bord bringen können. Der 1922 geborene Autor spielte eine wesentliche Rolle bei der Erfindung zahlreicher Popkultur-Ikonen, darunter Iron Man, Thor, Daredevil, Spider-Man, Doctor Strange, Hulk und die X-Men.

Nathan Fillion

Nathan Fillion ist eine Sci-Fi-Legende, seit er in "Firefly" den Raumschiffkapitän Malcolm Reynolds verkörperte. Später hatte er Erfolg als Hauptdarsteller in den Serien "Castle" und "The Rookie". In "The Big Bang Theory" passt er also gut rein. Was ihn für diese Liste qualifiziert, ist die Art, wie sein Gastauftritt umgesetzt wurde. Raj und Leonard treffen den Star zufällig und sprechen ihn an. Doch der behauptet dann, er sei gar nicht wirklich Nathan Fillion, sondern nur jemand, der ihm sehr ähnlichsehe und daher andauernd mit ihm verwechselt wird. Ob es wirklich stimmt, soll hier nicht verraten werden.

Leonard Nimoy

Sheldon basiert in manchen Dingen eindeutig auf der "Star Trek"-Kultfigur Mr. Spock und zumindest zu einem Quasitreffen der zwei Figuren kam es in "The Big Bang Theory" sogar. In einer Folge spricht Sheldon im Traum mit einer kleinen Spock-Figur – und die Stimme der Figur stammt tatsächlich von Schauspiellegende Leonard Nimoy. Physisch zu sehen war er in "The Big Bang Theory" zwar nie, doch die Serie widmete ihm eine ganze Folge, als der Schauspieler verstarb. In der Episode trat sein Sohn Adam Nimoy auf, der Sheldon für eine Dokumentation über den Spock-Darsteller interviewen wollte. Die Doku gibt es sogar tatsächlich, sie ist unter dem Titel "For the Love of Spock" erschienen.

Steve Wozniak

Noch ein Gaststar der Kategorie: "Wie haben Sie den bloß überreden können?" In einer Folge ist tatsächlich Apple-Co-Gründer Steve Wozniak zu sehen, wie er in der Cheesecake Factory speist und von Sheldon (in Form eines Roboters) belästigt wird. Wozniak hatte immer den Ruf, sich selbst nicht allzu ernst zu nehmen und bewies es mit seinem wirklich lustigen und selbstironischen Auftritt. Er ist nicht der einzige große Firmengründer, der "The Big Bang Theory" einen Besuch abstattete – in einer späteren Folge traf Howard bei seiner Arbeit für die NASA auch auf Elon Musk.

Buzz Aldrin

Howard hat irgendwann in "The Big Bang Theory" die Ehre, ins All zu fliegen und wähnt sich als Star. Wie wenig sich Menschen für Astronauten interessieren, zeigt ihm dann ein kurzer humorvoller Gastauftritt von niemand geringerem als Buzz Aldrin – der zweite Mensch, der je einen Fuß auf den Mond setzte. Er ist nur für eine halbe Minute in einem Halloween-Clip zu sehen und dennoch wohl einer der größten Namen, die je in "The Big Bang Theory" auftauchten. Buzz Aldrin war sich für Gastauftritte nie zu schade und schaute u. a. auch bei "Ein Colt für alle Fälle", "Die Simpsons" und "30 Rock" vorbei sowie im Actionfilm "Transformers 3" und im Videospiel "Mass Effect 3".

Charlie Sheen

Er darf nicht fehlen: Bevor Charlie Sheen es sich mit Chuck Lorre verscherzte und bei "Two and a Half Men" gefeuert wurde, hatte er noch einen Auftritt in "The Big Bang Theory", der nur wenige Sekunden dauerte. Raj tippt ihn an und will angeben, dass er demnächst ins People-Magazin kommt. Charlie Sheens lässige Antwort: "Ruf an, wenn du auf dem Cover bist."