Apple launcht am 1. November seinen neuen Streamingdienst, auch in Deutschland. Zahlreiche Originals wurden für den Start von Apple TV+ bereits verkündet, so zum Beispiel "The Morning Show" mit Jennifer Aniston, "See" mit Jason Momoa und "For All Mankind" von dem erfolgreichen Serienmacher Ronald D. Moore.

Letzteres stellt den "Outlander"-Schöpfer vor einige Herausforderungen, schließlich steckt er auch bei der Geschichte um die Zeitreisenden Jamie (Sam Heughan) und Claire Fraser (Caitriona Balfe) noch bis zum Hals in Arbeit. Erst kürzlich wurde bekannt, dass sich der nächste Staffelstart um gut vier Monate nach hinten verschiebt. Nicht wie sonst im Herbst, sondern erst ab dem 16. Februar 2020 geht es mit der fünften Staffel "Outlander" weiter. Seit Beginn der Serie im Jahr 2014 ist D. Moore als Showrunner bei der Produktion des US-Senders Starz aktiv, schreibt an den Drehbüchern mit und entwickelt den Handlungsbogen - der reicht aktuell bis in Staffel 6, denn diese wurde bereits vom Sender in Auftrag gegeben.

In "For All Mankind" wird Geschichte (um)geschrieben

Wie es dann weitergeht, ist indes unklar. Bislang halten sich Macher und Sender mit Kommentaren zur weiteren Zukunft von "Outlander" zurück. Klar, bis zur sechsten Staffel ist noch genug Zeit und Diana Gabaldon arbeitet bereits an ihrem neunten Romanband aus der Highland-Saga. Eigentlich kein Grund zur Sorge also, denn für Stoff ist mittel- bis langfristig gesorgt.

Und doch kommen Zweifel auf, dass Ronald D. Moore auch weiterhin zwei solch zeitintensive Produktionen parallel betreuen kann. "For All Mankind" wird zum Start von Apple TV+ zur Verfügung stehen. Das alternative Geschichtsdrama wirft die Frage auf, was geschehen wäre, wenn der erste Mensch auf dem Mond kein Amerikaner, sondern ein Russe gewesen wäre. Die Drehbücher zu der Geschichte, die letztlich darin mündet, dass die USA als erstes eine Frau ins All schickt, wurden von Moore gemeinsam mit den "Fargo"-Veteranen Matt Wolpert und Ben Nedivi geschrieben.

Was das Zeitmanagement für den Serienmacher künftig kompliziert macht: Apple hat ihn bereits vor Start der ersten Staffel "For All Mankind" mit einer Fortsetzung beauftragt. Der iPhone-Konzern scheint von der Serie überzeugt und setzt schon jetzt offensiv auf eigenproduzierte Originals für seinen Streamingservice. Damit wolle man im Kampf um die Streamingnutzer - etablierte Anbieter wie Netflix und Amazon, aber auch der kommende Dienst von Disney sind die Konkurrenz - Exklusivität herstellen und in Kombination mit dem niedrigen Preis von 4,99 Euro im Monat für sich werben. "For All Mankind" klingt dabei wie ein Prestigeprojekt, das noch mehr als zwei Staffeln erhalten könnte. Dann würde es für "Outlander" tatsächlich irgendwann eng, oder Ronald D. Moore muss sich entscheiden: Apple oder Starz, "For All Mankind" oder "Outlander".