Nur in drei Episoden war Eliza Dushku im vergangenen Jahr in der CBS-Krimiserie "Bull" zu sehen. Eigentlich nichts Ungewöhnliches, da kurzzeitige Gast-Auftritte für frischen Wind in Serien sorgen. Im Fall von Dushku hatte ihre kurze Präsenz allerdings andere Gründe. Tatsächlich sollte sie ursprünglich ein fester Bestandteil werden, doch wie die New York Times berichtet, lehnte Dushku ab, weil Hauptdarsteller Michael Weatherly sie sexuell belästigt habe. Mehr noch: Sender CBS zahlte Dushku 9,5 Millionen US-Dollar (etwa 8,4 Millionen Euro), damit der Fall nicht an die Öffentlichkeit gerät. Dass er nun doch bekannt wurde, liegt an einer Untersuchung, die das Verhalten des früheren CBS-Chefs Leslie Moonves und die Arbeitskultur des Unternehmens unter seiner Leitung prüfen sollte. Der Bericht liegt der New York Times vor. Moonves musste im September 2018 das Unternehmen aufgrund von Vorwürfen der sexuellen Belästigung verlassen.

Was genau vorgefallen ist

dpa Picture Alliance

Michael Weatherly soll am Set Kommentare über Dushkus Äußeres gemacht haben. Außerdem habe er einen Dreier vorgeschlagen und Witze über Vergewaltigungen im Beisein der Crew gemacht.

Weatherly selbst räumt die Vorwürfe mehr oder weniger ein. In einem Statement sagt er:

"Während des Drehs der Serie habe ich mich über ein paar Sätze aus dem Drehbuch lustig gemacht. Als Eliza mir sagte, sie fühle sich nicht behaglich aufgrund meiner Witze und meiner Art zu reden, war ich beschämt, dass ich sie verletzte und habe mich auf der Stelle entschuldigt. Im Nachhinein verstehe ich nun besser, dass das, was ich sagte, weder lustig noch angemessen war und es tut mir leid und bedaure den Schmerz, den ich Eliza verursachte."

Konsequenzen für "Bull"?

Der gezahlte Betrag entspricht in etwa dem Gehalt, das "Buffy"-Star Dushku bekommen hätte, wenn der Vertrag mit CBS für vier Staffeln erfüllt worden wäre. Der nun veröffentlichte Bericht könnte entscheidende Auswirkungen auf die Serie haben. Die dritte Staffel ging gerade in den USA zu Ende. Eine vierte Staffel ist noch nicht bestätigt und scheint unter den gegebenen Umständen als sehr unwahrscheinlich.