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Hunters: Amazon reagiert auf Kritik von Gedenkstätte Auschwitz

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Amazon, Montage: TV Spielfilm

Am Freitag startete auf Amazon Prime Video die neue Serie "Hunters", in der eine Gruppe von Nazijägern um Al Pacino Nazis in den USA aufspürt und hinrichtet ohne gesetzlichen Beistand. Die Gedenkstätte Auschwitz zeigt sich bestürzt über die Serie.

Am Freitag ist die neue Amazon-Serie "Hunters" gestartet, darin spürt eine Gruppe von Nazijägern untergetauchte Nazis in den USA auf und macht anschließend kurzen Prozess mit den Verbrechern. Es handelt sich um eine fiktionale Handlung, die sich jedoch stark an wahren Begebenheiten orientiert. Die Serie spielt im verruchten New York der 1970er Jahre und die Hunters sind eine bunte Truppe, die aus den unterschiedlichsten Motiven der Gruppe beigetreten sind. Es werden immer wieder Rückblenden in die Konzentrationslager und Ghettos gezeigt und dem Zuschauer die Schrecken dort vor Augen geführt. Leider weicht die Serie dabei teilweise von der historischen Wirklichkeit ab, was jetzt auch die Gedenkstätte von Auschwitz/Birkenau kritisierte.

Amazon reagiert auf Kritik

Via Twitter hat die Gedenkstätte Auschwitz/Birkenau sich zu der neuen Serie "Hunters" geäußert. Gerade die Szenen aus den Rückblenden in die Zeit der Konzentrationslager macht den Verantwortlichen dort Sorgen, denn es vermischen sich die historischen Ereignisse mit fiktiven Geschichten. Die Gedenkstätte schreibt: "Auschwitz war voller schrecklicher Schmerzen und Leiden, die in den Berichten der Überlebenden dokumentiert sind. Eine gefälschte Partie menschliches Schach für ‚Hunters‘ zu erfinden, ist nicht nur gefährliche Dummheit und Karikatur. Es begrüßt auch zukünftige Leugner. Wir ehren die Opfer, indem wir die sachliche Richtigkeit wahren."

Die Gedenkstätte und das Museum weisen hierbei auf den Nährboden hin, den fiktive Darstellungen des Holocausts für dessen Leugner bieten. Der Serien-Schöpfer David Weil plädierte in einem Statement laut Variety auf die Kunstfreiheit und sagte: "Symbolische Darbietungen bieten dem Zugang zu einer Berechtigung und symbolischen Realität, die es uns ermöglicht, die Erfahrungen der Shoah besser zu verstehen." Weil hat selbst Familienangehörige in Auschwitz verloren und weiß um die Bedeutung des Lagers. Er hat gezielt auf Ähnlichkeiten von dargestellten Häftlingen in der Serie verzichtet und hat Häftlingsnummern gewählt, die weit höher liegen als die Zahlen, die in Auschwitz/Birkenau vergeben wurden.

Die Gedenkstätte sieht in der nicht korrekten Darstellung des Holocaust eine respektlose und gefährliche Haltung. In den weiteren Kommentaren unter dem Post wird auf das Angebot verwiesen, das es Produzenten und Filmemachern ermöglicht, eng mit der Gedenkstätte zusammenzuarbeiten. Andere User sehen in der Serie die Möglichkeit ein größeres Bewusstsein für den Holocaust zu erwirken. Eine Reaktion der Gedenkstätte auf die Stellungnahme von David Weil ist noch nicht bekannt.

Die erste Staffel "Hunters" startete am 21. Februar 2020 bei Amazon Prime Video.
Der Trailer zur Serie "Hunters" Amazon Prime Video