Al Pacino hat als Meyer Offermann in "Hunters" eine diverse Gruppe von Nazi-Jägern um sich geschart. Sie alle verfolgen dasselbe Ziel: Nazis in den USA aufspüren und zur Rechenschaft zu ziehen. In der Serie schafft es die bunte Truppe actionreich und mit viel Blut immer wieder Nazis in ihrem scheinbar gewohnten Umfeld in der Nachbarschaft aufzuspüren und für ihre Verbrechen büßen zu lassen. Tatsächlich liegen der Geschichte wahre Begebenheiten zugrunde, denn nach dem Zweiten Weltkrieg haben sich Nazis auch in die USA verkrochen, um dort unbehelligt ihr Leben fortzuführen, bis eine eigens zur Suche nach NS-Kriegsverbrechern gegründete Einheit 1979 entstanden ist.

Hunters: Das OSI auf der Suche nach Nazis

Mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurden die USA Zufluchtsort für viele Flüchtlinge aus Europa, die dort eine neue Heimat fanden. Doch nicht nur Menschen, die vor Krieg und Faschismus geflohen sind, fanden Zuflucht, auch die Verantwortlichen dafür setzten sich in die USA ab. Der erste Fall eines untergetauchten Nazis in den USA wurde Hermine Braunsteiner-Ryan, die im KZ Ravensbrück und Majdanek als Aufseherin gearbeitet hatte. Um in Zukunft solche Fälle ausschließen zu können, gründete die Einwanderungsbehörde 1979 das Office of Special Investigations (OSI), das fortan nach NS-Verbrechern im eigenen Land suchen sollte. Dieses Büro von Nazi-Jägern könnte Vorbild für Teile der Serie "Hunters" gewesen sein. Zwar sah die Realität weniger spannend aus und die Jagd war rechtlich abgesichert, doch die Verbindungen sind erkennbar. "Hunters" hört sich zu Beginn wie pure Fiktion an, doch es steckt mehr dahinter.

Über 300 Naziverbrecher sollen sich nach der NS-Zeit nach Nordamerika abgesetzt haben, darunter auch berühmte Beispiele wie Wernher von Braun, der maßgeblich an der Entwicklung der Nazi-Rakete V2 beteiligt war und später stellvertretender Direktor der NASA wurde.

Hier seht ihr den finalen Trailer der Serie:

NS-Täter bei der CIA

Die CIA stellte 1954 den Deutschen Otto von Bolschwing ein, der in der NS-Zeit ein Mitarbeiter von Adolf Eichmann war, dem Holocaust-Organisator, der den Massenmord perfide logistisch plante. Bolschwing soll zu diesen Plänen beigetragen haben und die CIA wusste davon, hat jedoch darüber hinweggesehen.

Wenn wir schon bei der Geschichtsstunde sind - es ging auch in die andere Richtung. 1983 kam ans Licht, dass der Geheimdienst Klaus Barbie anwarb, den man auch den Schlächter von Lyon nennt. Er wurde für die Deportation von 842 Menschen verantwortlich gemacht, der Fall wurde öffentlich und die CIA sah von der Rekrutierung ab.

Die USA hat wissentlich NS-Verbrecher in den Dienst gestellt, um von ihren Erfahrungen aus dem Nationalsozialismus zu profitieren.

Die Serie "Hunters" startet am 21.02.2020 auf Amazon Prime Video.