Kaum eine Serie hat im vergangenen Jahrzehnt für so viel Furore gesorgt wie "Game of Thrones". 2019 ging sie nach acht insgesamt gefeierten Staffeln zu Ende, wobei noch längst nicht alle Geschichten in Westeros auserzählt sind. Mehrere neue Projekte befinden sich in Arbeit, erste Bilder wurden bereits veröffentlicht.
"Game of Thrones" hat nicht nur wegen der enormen Schauwerte und tollen Darsteller für Schlagzeilen gesorgt, sondern auch mit allerlei Sex und Gewalt. Dadurch entstanden im Laufe der Zeit regelrechte Kontroversen um bestimmte Ereignisse innerhalb der Serie, wie zum Beispiel die Vergewaltigung von Sansa Stark (Sophie Turner). Dieser Moment sorgte anschließend für ein kurzfristiges Umdenken, weshalb Schauspielerin Hannah Waddingham unerwartet eine ganz andere Szene spielen musste, wofür sie regelrecht gefoltert wurde.
Waterboarding bei "Game of Thrones"
Im Gespräch bei der Collider Ladies Night verriet die "Septa Unella"-Darstellerin, dass ihre Figur in der sechsten Staffel eigentlich vergewaltigt werden sollte. Waddingham glaubt aber, dass der Aufschrei um Sansa Stark die Macher dazu bewogen hätten, die Szene sehr kurzfristig zu ändern. Sie habe im Flieger auf dem Weg zum Set gesessen, als sie von den Änderungen erfuhr – und dass es womöglich nass werden könnte. "Ich dachte, sie haben mir die falschen Szenen geschickt."
Zu ihrer Überraschung wurde ihr dann vor Ort gesagt, dass aus der Vergewaltigungs- eine Waterboardingszene gemacht wurde. "Aber wir werden nicht tatsächlich Waterboarding machen", habe sie nachgehakt. Doch, der Dreh wurde wirklich so vollzogen. Ganz kurz: Beim Waterboarding wird das Gefühl des Ertrinkens hervorgerufen, indem für gewöhnlich ein Tuch über Mund und Nase gelegt wird, das dann mit Wasser begossen wird. Dadurch erhöht sich der Atemwiderstand erheblich. Bei "Game of Thrones" wurden zwar Waddinghams Atemorgane nicht bedeckt, unangenehm war es aber dennoch.
Für den Dreh war Waddingham stundenlang auf einem hölzernen Tisch gefesselt, während ihr Co-Star Lena Headey (als Cersei Lannister) ihr immer wieder Wein ins Gesicht goss. "Abgesehen von der Geburt meines Kindes, war das definitiv der schlimmste Tag meines Lebens", erinnerte sich die Schauspielerin. Und auch Headey soll die Sache nicht behagt haben.
Folgeschäden durch Folterszene
Waddingham habe sich gefragt, ob sie abbrechen oder weitermachen sollte und entschied, sich in den Dienst der Serie zu stellen. Dabei dachte sie auch, dass die Produktionsfirma sie schon nicht sterben lassen werde. Vor Ort war der Dreh übrigens noch schlimmer, als es das Drehbuch vermuten ließ: Ihre Figur wurde auch am Hals gefesselt und eigentlich wollte Waddingham nicht, dass die Strippe zu eng sitzt. Doch das wäre wohl nicht authentisch genug gewesen, hätte sie ihren Kopf bei der Folter bewegen können. Im Skript habe außerdem gestanden, dass Cersei lediglich den Rest in ihrem Glas über Unella leert, doch auch das sei einfach nicht genug gewesen – die Figur musste einfach härter bestraft werden, damit das glaubwürdig sei. Also sollte es mindestens ein Drittel einer ganzen Karaffe sein.
Die Dreharbeiten sollen zehn Stunden gedauert haben und am Ende waren nur eine Minute und 37 Sekunden zu sehen. Am Ende des Tages konnte Waddingham kaum sprechen, einige Prellungen hatte sie auch davongetragen. Und zu allem Überfluss verspürt sie jetzt Klaustrophobie, wenn sie in der Nähe von Wasser ist.