Als die finale Folge "Game of Thrones" in der Welt war und damit die Gewissheit, dass nach acht Jahren Leiden, Freude, Mitfühlen und Schmerz endgültig Schluss ist mit den Geschichten von Jon (Kit Harington), Dany (Emilia Clarke), Tyrion (Peter Dinklage) und Co. war das Frustrationslevel groß. Vor allem da die achte Staffel der Fantasy-Saga alles andere als gut ankam bei den Fans. Nicht nur eine Petition zu einer Neuauflage wurde ins Leben gerufen, auch die Darsteller äußerten sich kritisch über den Abschluss der HBO-Serie.

Nun liegt die Hoffnung im Neubeginn. Wie bereits seit Sommer 2018 bekannt ist, arbeitet der US-Sender an dem Erbe des mythenreichen "Game of Thrones"-Kosmos. "Das Lied von Eis und Feuer"-Schöpfer George R.R. Martin hat schließlich reichlich Stoff für weitere Serien vorgelegt, wenngleich sie alle vor den Ereignissen der Mutterserie spielen. So auch das angekündigte, noch namenlose Prequel der Showrunnerin Jane Goldman ("X-Men: First Class"). Entgegen anderslautender Meldungen gibt es keine Bestätigung dafür, dass die kommende Serie den Titel "Bloodmoon" tragen soll. Klar ist nur: Sie spielt circa 5000 Jahre vor den Geschichten aus "Game of Thrones", wie wir sie seit 2011 von David Benioff und D. B. Weiss erzählt bekommen haben.

Drehstart in Nordirland verkündet

Die größte Neuigkeit zu dem mit neuen, zumeist jungen Darstellern bevölkerten Ableger ist der nun von HBO verkündete Drehstart. Gefilmt wird vorerst nur ein Pilot, also eine erste Episode der Serie, die anschließend vom Sender abgenommen werden muss. Ob die Version Anklang findet, muss abgewartet werden. Immerhin missglückte auch "Game of Thrones" zu Beginn völlig - die Geschichte hinter dem schlechten Pilotfilm von Benioff und Weiss dürfte für Goldman eine Warnung sein. Zuschauer werden sich an den Gedanken gewöhnen müssen, beim Ableger ohne den Eisernen Thron, Königsmund im Allgemeinen und die berüchtigte Targaryen-Familie auszukommen - dies erklärte George RR Martin ausführlich über die Timeline des Spin-Offs.

Im Mittelpunkt - so dachten wir bislang - steht das Reich Valyria. Doch wie eine Zusatzinfo bei der Meldung zum Drehstart nun andeutet, könnte es auch in den Norden von Westeros gehen. Denn: Der Drehort ist bekannt. Das Prequel wird in Nordirland gedreht. Dies liegt insofern nahe, als dass dort die großen Titanic Studios aufgebaut sind, mit zahlreichen Kulissen von "Game of Thrones". Doch Außendrehs in Nordirland wurden in GoT vor allem für Winterfell und den hohen Norden gebraucht. Ob das Prequel auch in anderen Ländern gedreht wird, berichtete HBO nicht. Dreht sich die kommende Serie also doch mehr um die Familie Stark und den Norden, als bisher angenommen wurde?

Theoretisch könnten die Starks eine Rolle spielen, schließlich sind sie in Westeros eines der ältesten Häuser unter den sieben Königreichen. Ihre Linie reicht achttausend Jahre zurück. Apropos Haus Stark: Viele Zuschauer hatten die Hoffnung durch das Ende des Arya-Figurensttrangs künftig ein Sequel zu ihrer Geschichte zu sehen. Diese Hoffnungen begrub der Sender jedoch prompt: HBO erklärte, dass es keine Fortsetzungen von "Game of Thrones" geben wird.

Wann die Serie von Jane Goldman zu sehen ist, bleibt indes völlig unklar. Erst einmal muss der Pilot abbgenommen werden, erst dann können die restlichen Episoden überhaupt gedreht und finalisiert werden. Vor Anfang 2021 brauchen Fans von GoT nicht mit dem Prequel-Stoff zu rechnen.