Wenn eine Fernsehserie erfolgreich ist, verfahren viele Filmstudios und TV-Sender nach einem einheitlichen Muster: Es werden möglichst viele Episoden gedreht. Am Ende ist die Serie erst dann, wenn das Publikum endgültig das Interesse verliert. Prominentes Beispiel ist die Fernsehserie "NCIS", von der inzwischen 21 Staffeln mit 467 Episoden gedreht wurden. Staffel 22 ist bereits bestellt.
Ganz anders verfuhren die Macher der US-Serie "Die Sopranos", die von 1999 bis 2007 zu sehen war. Obwohl das Publikum die Serie liebte und auch die Kritiker mit Lob nicht sparten, wurde "Die Sopranos" nach der sechsten Staffel und 86 Episoden beendet. Aber warum war das so?
"Die Sopranos" wurden mit Preisen überhäuft
21 Emmys und fünf Golden Globes machten die US-Serie "Die Sopranos" zu einem der erfolgreichsten Formate der Fernsehgeschichte. Auch das Publikum liebte die Serie und verfolgte die Story rund um den Mafiosi Tony Soprano (James Gandolfini) gebannt von der ersten bis zur letzten Episode.
Sicherlich wäre es problemlos möglich gewesen, noch einige weitere Staffeln zu drehen, um die Geschichte am Leben zu erhalten. Doch Serienschöpfer David Chase hatte eine andere Vorstellung, berichtet Screenrant.
Die Sopranos: Ursprünglich nur zwei Staffeln geplant
Eigentlich hatte Chase vor, "Die Sopranos" sogar nach zwei Staffeln zu beenden. Doch nachdem die Produktionsfirma HBO sowohl Chase als auch den Schauspielern Gehaltserhöhungen angeboten hatte, ließ er sich doch überreden, zwei weitere Staffeln zu drehen.
In dieser Zeit hat Chase die Serie offenbar in sein Herz geschlossen. Darum ließ er die Sopranos auch nach Staffel vier nicht enden: "Ich fühlte, dass ich den Sopranos noch mehr zu geben hatte. Ich war noch nicht bereit, aufzugeben. Ich fühlte mich wirklich gut und ich wollte weitermachen", sagte er.
Großer Erfolg mit Staffel fünf
Chase drehte also eine fünfte Staffel und wurde prompt mit dem Emmy für die beste Dramaserie belohnt. Von diesem Erfolg fühlte er sich beflügelt. Er ließ sich überreden, in der sechsten Staffel, nicht, wie ursprünglich geplant, nur zehn, sondern sogar 21 Folgen zu drehen.
Doch danach beschloss er, dass die Geschichte endgültig auserzählt war. Mit einem bei Fans höchst umstrittenen Ende – nach einem letzten Schwenk auf Tony Soprano bleibt das Bild einfach schwarz, die Musik stoppt, der Abspann beginnt. Die Kultserie endet also einzig und allein, weil David Chase es so beschlossen hatte. Er war zu mehreren Zugaben bereit gewesen, doch dann musste für ihn der Schlussstrich folgen.