Die besten Serien 2018 - und die größten Ärgernisse

Das Serien-Jahr 2018 ist fast vorüber, höchste Zeit ein Fazit zu ziehen. Doch bevor die Redakteure Hille, Kruse und Meyer ihre Top 5 des Jahres vorstellen (53:40) fassen sie noch einmal ihre Gedanken zum Serienjahr 2018 im Allgemeinen (2:00) und deutschen Serien im Besonderen (5:56) zusammen. Sie klagen über ihre drei größten Ärgernisse des Jahres (9:45), von ungerechtfertigten Absetzungen über belanglose Plots bis hin zu enttäuschenden Serienabschlüssen, und verteilen lobenswerte Erwähnungen an Staffeln, die es nicht ganz unter ihre Lieblinge geschafft haben (38:03).

Der Tatortreiniger: Ein Gespräch mit Bjarne Mädel

"Der Tatortreiniger" geht zu Ende. Nach 31 Episoden voller schriller Komik, leisen Momenten und philosophischen Denkübungen wird Schotty seinen weißen Putzmantel an den Nagel hängen. Wir haben Bjarne Mädel getroffen und mit ihm über seine Serie gesprochen. Er verrät uns seine Lieblings-"Tatortreiniger"-Episoden, gibt uns Einblicke in die Produktionsabläufe der Serie und begründet ausführlich die Entscheidung für das selbstbestimmte Ende.

Außerdem: Ein Putz-Quiz, Serienempfehlungen von Mädel und vieles mehr!

"Das Boot": Hält sich die Sky-Neuauflage über Wasser oder sinkt sie wie ein Stein?

Bavaria

Wolfgang Petersens "Das Boot" ist einer der renommiertesten Filme, die Deutschland je produziert hat. Klar, dass die Rechte-Inhaber in Zeiten des Serien-Booms an diesem Ruf mitkassieren wollen. Und so lässt Sky eine Quasi-Fortsetzung nach Motiven von Lothar-Günther Buchheim vom Stapel. Dass die Gier nach schnellem Profit der Serie von Andreas Prochaska nicht gerade gut getan hat, ist unserem Podcast-Team recht schnell klar. Und dennoch versuchen sie auch etwas Positives an dem Achtteiler zu finden (Spoiler: Vicky Krieps), während sie Eindrücke vom Set in La Rochelle schildern und zu ergründen versuchen, warum sich bei "Das Boot" nie so eine Klaustrophobie wie bei U-Boot-Klassikern wie "Jagd auf Roter Oktober" einstellt (Spoiler: erneut Vicky Krieps).

Amazon-Serien: Der deutsche "Beat" verhallt, "Homecoming" trifft jeden Ton!

Amazon

Die Podcast-Redakteure Fischer, Meyer und Sowa haben sich Amazons neuesten "Beat" durch den Kopf gehen lassen und stets darauf gefreut, nach Hause zu kommen. Denn "Homecoming" - da sind sich alle drei einig - ist ein Meisterwerk des seriellen Erzählens. Die Serie von "Mr. Robot"-Macher Sam Esmail ist ebenfalls über Amazon Prime Video abrufbar, aber ansonsten halten sich die Parallelen zwischen "Homecoming" und "Beat" in Grenzen. An der deutschen Serie von "Krabat"-Macher Marco Kreuzpainter scheiden sich nämlich die Podcast-Geister: Kollege Fischer lobt die Darsteller, authentische Dialoge und eine moderne Inszenierungstechnik, die Kollegen Meyer und Sowa hingegen sind nur von der Atmosphäre angetan und leiden hörbar unter der Vermischung von Szeneporträt und Schema-F-Krimi.

Die Diskussion zu "Beat" startet ab Minute 1:50
Über die Serie "Homecoming" sprechen wir ab Minute 50:55

Halloween-Special: Sind "Spuk in Hill House" und "Chilling Adventures of Sabrina" Trick or Treat?

Sender

Die Neuauflage von "Sabrina - total verhext!" startet am 26. Oktober 2018 auf Netflix.

Auch Netflix will sein Stück vom Halloween-Kürbiskuchen ab haben. Also hat man im Oktober mit "Chilling Adventures of Sabrina" und "Spuk in Hill House" gleich zwei Horror-Serien lanciert. Die Redakteure Kruse (Horror-Fan) und Meyer (Weichei) haben die beiden Serien unter die Lupe genommen und gaben - so viel sei verraten - mehr Süßes als Saures. Sie erklären u.a., warum "Chilling Adventures of Sabrina" (2:33) nichts für Fans der mit den gleichen Figuren operierenden Sitcom "Sabrina - total verhext" ist und "Haunting of Hill House" (38:06) zwar weniger Horror-Effekte als Sabrina hat, aber viel verstörender ist.



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Netflix' "Bodyguard": Ist der BBC-Straßenfeger mit Richard Madden schützenswert?

Mit fast 50% Marktanteil war die "Bodyguard" (mit Richard Madden und Keeley Hawes, nicht mit Kevn Costner und Whitney Houston) in Großbritannien ein echter Sensations-Hit. Jetzt ist sie bei Netflix verfügbar - und verliert durch die Bingebarkeit ein wenig von ihrem Hitpotenzial wie unsere Redakteure finden. Schließlich baute sich auf der Insel mit jeder Folge ein medialer Hype auf. Denn "Line of Duty"-Macher Jed Mercurio lieferte dank herausragender Spannungsmomente genügend Gesprächsstoff für das Gespräch am Wasserspender. Und dennoch wollen die Podcaster Meyer und Sowa nicht vollends in die Lobeshymne einstimmen, die den Globus erfasst hat. Warum, erzählen sie Euch in einer knackigen Stunde.

4 Blocks: Stärken und Schwächen der 2. Staffel

Sender

4 Blocks 2. Staffel Toni Hamadi

"Der Touri kriegt Mehl anstatt Abiat / Wird verarscht vom Neuköllner Shabab" - das sind die Töne, mit denen "4 Blocks" für Furore sorgt. Nicht nur unter Rap-Fans. Die TNT-Serie wurde für ihre authentische Milieuzeichnung, den treffenden Genre-Look und das überzeugende Schauspielensemble gelobt. Der dröhnende Gangstersound sorgte "nur" für die nötige Atmosphäre. Und jetzt? Die neuen Folgen haben Probleme, das Niveau der Auftaktstaffel zu halten. Nur der Sound, der ist ungebrochen fett!

Ab Minute 45:50: Der deutsche Serien-Sommer im Herbst

"Counterpart": Sci-Fi-Thriller mit ganz viel Thrill und etwas Sci-Fi

Wer ist cooler als J. K. Simmons? Ein doppelter J. K. Simmons! In "Counterpart" kommen aber nicht nur Fans des Stars aus "Spider-Man" und "Whiplash" auf ihre Kosten: Mit einer Prise Sci-Fi gibt die Serie dem Kalter-Kriegs-Spionage-Genre einen aufregenden neuen Twist. Die fintenreiche Handlung zwingt die Redakteure Meyer und Kruse zum verbalen Hindernislauf im Spoiler-Parcours. Aber erst gegen Ende des Podcasts werden - mit Ansage! - kleinere Details verraten.
Die Themen:
- Wo es die Serie gibt: Starzplay auf Amazon Prime (00:23)
- die Prämisse von "Counterpart" (03:07)
- allgemeine Bewertung (11:40)
- Bezugspunkte: John le Carré trifft "Fringe"
- das Go-Spiel als Symbol (25:20)
- Simmons' "Doppelspiel" und die Effekte (27:09)
- Man spricht deutsh - und zwar viel (29:44)
- die Teilung Berlins und die Teilung des Universums (35:17)
- Simmons' Co-Stars (46:42)
- Kritikpunkte(50:15)
- ACHTUNG: leichte Spoiler 51:20 - 57:08 !!!
- Abschluss & Ciao! (58:37)

"Maniac" - warum Cary Fukunagas irrer Trip durch die Genres funktioniert - oder auch nicht

Bereits Anfang des Jahres hatten wir "Maniac" zu unseren heißerwarteten Serien gezählt. Schließlich waren mit Cary Fukunaga ("True Detective"), Oscar-Gewinnerin Emma Stone und Jonah Hill drei hochinteressante Namen involviert. Seit einer Woche ist die Serie jetzt bei Netflix verfügbar - und die Reaktionen könnten nicht kontroverser sein. Von beste Serie des Jahres bis künstlerische Enttäuschung ist alles dabei. Auch unser Podcast-Team kann sich nicht ganz entscheiden und feiert Fukunagas Mut und visuellen Einfallsreichtum, hat aber auch viele Kritikpunkte. Allen voran das Drehbuch und Jonah Hill.

Sex and the City: "The Deuce - Staffel 2" im Qualitätscheck

Horizontales Erzählen mal anders: Auch in der zweiten Staffel von "The Deuce" widmet sich David Simon der Sex- und Pornoindustrie im New York der 1970er Jahre. Nach 1971/1972 springt die zweite Staffel in die Jahre 1977/1978 nach vorne: die Ära von Porno, Punk und Peep-Shows. Unser Podcast-Team diskutiert über die Darstellung der Zuhälter als Witzfiguren, die Weiterbeschäftigung von James Franco trotz der Vorwürfe von sechs Frauen, die Authentizität der New-York-Darstellung, die neue Titelmusik von Elvis Costello und Maggie Gyllenhaals Par-Force-Akt.
PS: Die im Podcast angesprochene Karte mit den New Yorker Schmuddel-Locations findet Ihr hier:
tiny.cc/thedeuce

"Ozark: Season 2" - "Breaking Bad" im Kleinformat

Es wird wieder Geld gewaschen! Nachdem Laura Linney und Jason Bateman in der ersten Staffel von "Ozark" der mexikanischen Drogenmafia, dem FBI, einem Auftragskiller, lokalen Drogenbaronen und einer Redneck-Familie ein Schnippchen geschlagen haben, kommen in den zehn neuen Folgen die Politik und die Mafia hinzu. Dieser ewige Kampf gegen Windmühlen hat seinen Reiz, kann aber auch schnell monoton werden, finden unsere Podcaster Hille und Meyer. Sie setzen für die zweite Staffel des Überraschungs-Hits wieder die blau-graue Brille auf, schwärmen von Laura Linney, Julia Garner und Peter Mullan und sagen, was sie sich von einer dritten Staffel wünschen würden.

"Jack Ryan" die Sechste: Tom Clancys Romanheld kommt im 21. Jahrhundert an

Alec Baldwin, Harrison Ford, Ben Affleck, Chris Pine. Schon viele Stars haben sich an Tom Clancys Romanfigur "Jack Ryan" versucht, doch John Krasinski ist der Erste, der es in einer Serie tut. Für Amazon legt sich der "A Quiet Place"-Star als junger CIA-Analyst mit islamistischen Terroristen an. Das lässt erst einmal die Alarmglocken läuten. Schließlich galt Clancy als reaktionärer Autor, der gerne das Bild des unfehlbaren Amerikaners propagierte und Serien wie "24" haben das Thema Terror mit dem Holzhammer angefasst.
Doch die Sorge ist unbegründet wie unser Podcast-Duo feststellt. Die Redakteure Meyer und Sowa schwärmen von Newcomer Dina Shihabi, empfehlen wegen "The Wire"-Star Wendell Peirce die Serie im Original anzuschauen und stellen Thesen auf wie wohl Tom Clancy auf die Serie von "Lost"-Macher Carlton Cuse reagiert hätte.

"The Innocents": Warum Netflix' Teenager-Serie nicht nur für Pubertierende ist

Verleih

Der Netflix-Angriff auf die Young-Adult-Generation geht weiter. Doch "The Innocents" hebt sich wohltuend von anderen Teenie-Serien ab. Das Fantasy-Drama, in dem die Formwandlerfähigkeit eines jungen Mädchen als Allegorie für Pubertät dient, stammt aus Großbritannien, wurde zum Teil in Norwegen gedreht und hat daher einen viel bodenständigeren Look als Hochglanzproduktionen wie "Cloak & Dagger" oder "Marvel's Runaways". Das gefällt selbst den postpubertären TV-Spielfilm-Redakteuren Max Fischer und Rüdiger Meyer.



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Disenchantment auf Netflix: Die neue Serie von "Simpsons"-Macher Matt Groening

Sender

Der Macher von "Die Simpsons" und "Futurama" präsentiert seine erste Netflix-Serie. "Disenchantment" entführt uns in ein fantastisches Mittelalter oder anders gesagt: in eine harmlose Cartoon-Variante von "Game of Thrones". Gekidnappt von einem Trio infernale straucheln die Redakteure Kruse und Sowa durch abenteuerliche Episoden und versuchen die Comedy des inzwischen 64-jährigen Matt Groening im Zeitalter von "Archer", "Rick & Morty" oder "BoJack Horseman" zu verorten. Zünden die Gags? Ist die Serie relevant? Funktioniert die Zeitreise in die Vergangenheit? Antworten gibt es im Podcast und die Erkenntnis: "Hänsel und Gretel" kann wahnsinnig witzig sein.

#maidtwo - Warum "The Handmaid's Tale" Staffel 2 auch ohne Romanvorlage funktioniert

"The Handmaid's Tale" ist zurück. Ab dem 3.8. startet die zweite Staffel der preisgekrönten Dystopie bei EntertainTV Serien. Die perfekt zur #metoo-Bewegung passende Adaption eines Bestsellers von Margaret Atwood muss in den 13 neuen Folgen ohne das Fundament der Romanvorlage auskommen. Für Lisa Schwarz vom "Cinema Newsflash"-Podcast (@cinema-newsflash) und Bingenweisheiten-Moderator Rüdiger Meyer ein gewagtes Unterfangen. Und dennoch sind sich beide einig, dass das Experiment geglückt ist. Warum die zweite Staffel sich vor der ersten nicht zu verstecken verbraucht, welche Möglichkeiten sich den Machern durch den Erfolg der ersten Staffel boten, wie die Serie das Atwood-Universum auf spannende Weise ausdehnt und was sich die beiden von einem möglichen Ende der Serie erhoffen, erfahrt Ihr in dieser Episode.



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Intrigenpresse! HBO's "Succession" - ein Mix aus "Billions", "Die Erbschaft" und Fox News

Die neue Serie "Succession" wirft wieder mal einen Blick auf die reichsten der Reichen und zelebriert regelrecht einen Erbfolgestreit im Medienimperium von Logan Roy (Brian Cox). Unsere Redakteure Kruse ("ein Kandidat für die besten 10 Serien des Jahres") und Meyer ("Dass ich die Serie nicht mag ist mein Problem, nicht das der Serie") diskutieren angeregt über das Drama der Komödianten Will Ferrell und Adam McKay ("Anchorman"), erklären was Rupert Murdoch mit der Geschichte zu tun hat und schaffen es, den Namen Siobhan (hoffentlich) fehlerfrei auszusprechen.



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Borat vs. Trump: Sacha Baron Cohens "Who is America" kritisch hinterfragt

Verleih

Sacha Baron Cohen nimmt in sieben Folgen "Who Is America?" die Irrungen und Wirrungen im heutigen Amerika aufs Korn

Mit "Ali G" wurde Sacha Baron Cohen bekannt, mit "Borat" hat er sich zur Legende gemacht. Jetzt ist der britische Komiker zurück, um in "Who is America" den Zustand der US-Gesellschaft zu hinterfragen. Bereits bevor seine Interview-Comedy veröffentlicht wurden, schrien reingelegte republikanische Politiker wie Sarah Palin oder Joe Walsh Zeter und Mordio. Die Erwartungen an die von Showtime als "gefährlichste Serie der Welt" gehypte Show waren entsprechend hoch. Wurden sie erfüllt? Diese Frage führt bei unserem Podcast-Trio Kruse, Meyer und Sowa - zwei Cohen-Fans und ein Cohen-Hasser - zu lebhaften Diskussionen. Und zu der Frage, ob eine provokante Interview-Satire mit Masken und Kostümierungen im Jahr 2018 noch funktionieren kann, wenn die Schamgrenze ohnehin gen Null gesunken ist und Komiker wie Samantha Bee oder John Oliver das Cohen-Prinzip intelligent weitergesponnen haben.



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Das neue "Big Little Lies"? Gillian Flynns "Sharp Objects"

Screenshot Trailer

HBO und Sky bringen ihr neues Miniserien-Event an den Start. "Sharp Objects" (aktuell auf Sky Go in englisch, ab 30.8. auf Sky Atlantic in deutsch) kombiniert Gillian Flynns ("Gone Girl") starke weibliche Charaktere mit dem visuellen Gespür von Jean-Marc Valée ("Big Little Lies"), der sympathischen Natur von Amy Adams ("Arrival") und Marti Noxons ("To the Bone" und "Dietland") Gespür für geschundene Körper. Kurz: für unsere Podcast-Redakteure ist es das bisherige Serien-Event des Jahres. Sie sprechen über die brillante Inszenierung, erklären warum man Geduld mitbringen muss und beschweren sich über die schlechten Trigger-Warnungen bevor sie in einer Lobeshymne auf Amy Adams enden.

ACHTUNG: Spoiler-Warnung für das Ende der 1. Episode von 28:30-42:21



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