Das Warten hat endlich ein Ende und Amazons Mega-Fantasy-Epos "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" ist gestartet. Eine Milliarde US-Dollar hat Amazon für die Serie hingeblättert – entsprechend hoch sind die Erwartungen. Die bisher gezeigten Bilder konnten bereits visuell überzeugen: Chaotische Schlachten, exzellente visuelle Effekte, epische Landschaften und fiese Kreaturen – all das erwartet uns in Staffel 1 von "Die Ringe der Macht". In der Nacht zum 2. September ging es los – in Deutschland um drei Uhr morgens, direkt mit zwei Folgen. Nach dem Debüt kommen dann wöchentlich weitere Episoden – natürlich exklusiv bei Streaming-Anbieter Amazon Prime Video.

Peter Jackson hörte nie wieder etwas von Amazon

Amazon Prime Video

In "Die Ringe der Macht" ist Elbenkönigin Galadriel noch tausende Jahre jünger als in der "Herr der Ringe"-Trilogie.

Die Erwartungen der Fans sind hoch, denn die originale, oscarprämierte "Der Herr der Ringe"-Trilogie von Starregisseur Peter Jackson hat Maßstäbe gesetzt und folgende Generationen von Fantasy-Filmen geprägt. Die Ansprüche an die verantwortlichen Serienmacher Patrick McKay und JD Payne sind entsprechend hoch, denn sie treten in große Fußstapfen. Umso verwunderlicher, dass ein Name auf der Liste der Beteiligten fehlt: Peter Jackson. Er, der dafür verantwortlich ist, dass Gandalf, Gimli, Bilbo, Legolas und Co. auf der großen Leinwand die sind, die wir kennen und lieben, wurde sogar gefragt, ob er bei "Die Ringe der Macht" dabei sein wollte, wie Jackson selbst dem Online-Magazin "Gamerant" verriet. Jackson hatte dann darum gebeten, die Drehbücher zu sehen – und nie wieder etwas von Amazon gehört. Obwohl er vom Studio einfach "geghostet" wurde, sagte er, er sei überhaupt nicht sauer und werde die Serie auf jeden Fall schauen. "Filmemachen ist schwer genug. Wenn jemand einen guten Film oder eine Serie macht, dann sollte man das feiern." Amazon hat sich nun in einem offiziellen Statement dazu geäußert: "Wir waren rechtlich dazu verpflichtet, die Serie eigenständig und getrennt von den Filmen zu halten. Wir haben den größten Respekt für Peter Jackson und die "Der Herr der Ringe"-Filme und freuen uns, dass er "Die Ringe der Macht" schauen wird."

Endlich ist es wieder soweit: "Wir werden Elben sehen!"

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In den bisher gezeigten Trailern zu "Die Ringe der Macht" gab es bereits epische Landschaften und exzellente visuelle Effekte zu bestaunen.

Jacksons Fehlen ist also wohl auf die Situation rund um die Filmrechte zurückzuführen. Amazon hat diese vom "Tolkien Estate" gekauft, einer Organisation, die von Nachfahren und Verwandten von "Herr der Ringe"-Schöpfer J. R. R. Tolkien geleitet wird. Das Studio besitzt nur die Rechte am sogenannten "zweiten Zeitalter" – deshalb wird die Handlung in "Die Ringe der Macht" auch tausende Jahre vor den Ereignissen der Originaltrilogie spielen. Vor einigen Jahren hatte der Sohn von Tolkien und damalige Leiter des Tolkien Estate Jacksons Filme kritisiert und gesagt: "Sie haben das Buch ausgeweidet, indem sie daraus einen Actionfilm für junge Leute zwischen 15 und 25 gemacht haben." Die Millionen "Herr der Ringe"-Fans sehen das wohl anders. Nun bleibt zu hoffen, dass "Die Ringe der Macht" auch ohne Peter Jackson episch wird und das richtige Mittelerde-Gefühl aufkommen lässt. Wie er sind auch wir gespannt auf den Serienstart und sagen es in den Worten von Sam Gamdschie: "Wir werden Elben sehen!" – wenn das kein Grund zur Freude ist.