.

Der größte "The Walking Dead"-Fehler: Rick hätte sterben sollen

Rick, The Walking Dead, Andrew Lincoln
Andrew Lincoln war lange das Gesicht von "The Walking Dead", doch die Zeiten sind vorbei. AMC, Montage: TVSPIELFILM.de

Meinung | "The Walking Dead" befindet sich in den letzten Atemzügen – und alle Fans spekulieren: Wird Ex-Hauptfigur Rick noch ein finales Mal auftreten? Unserem Redakteur Michael Hille ist das ganz egal. Seiner Ansicht nach hätte die Serie Rick längst beerdigen müssen …

Lange Zeit war die Zombieserie "The Walking Dead" ein popkulturelles Phänomen. Mittlerweile läuft die elfte und letzte Staffel der Serie und sorgt in den USA für einen Quotentiefpunkt nach dem anderen. Keine Frage: Das breite Publikum haben die Untoten mittlerweile verloren. Doch die Fans ziehen es bis zum Ende durch und fiebern eifrig einer möglichen Wendung entgegen: Könnte Andrew Lincoln seine Paraderolle als Rick Grimes noch einmal spielen?

Die einstige Hauptrolle der Serie schied zu Beginn der neunten Staffel aus. Er wurde schwer verletzt, opferte sich scheinbar, doch in Wahrheit rettete ihn das CRM (eine mysteriöse Organisation, über die wenig bekannt ist) per Helikopter. Seitdem hat man ihn nicht mehr gesehen. Das spricht doch alles dafür, dass er noch einmal im großen Finale auftritt – oder?

Erstens: Leider nicht wirklich. Zweitens: Genau das ist das Problem und der vielleicht schlimmste Fehler, den "The Walking Dead" je gemacht hat. Rick hätte damals in Staffel 9 lieber sterben sollen.

Ricks offenes "Walking Dead"-Ende hinterlässt faden Beigeschmack

Es ist überaus illusorisch, anzunehmen, dass Lincoln im "Walking Dead"-Finale eine größere Rolle spielen wird. Schon vor langer Zeit wurden drei "The Walking Dead"-Kinofilme mit ihm als Rick angekündigt, mittlerweile ist aus denen eine Miniserie geworden. Sie soll seine Handlung weitererzählen. Ein Auftritt in einer der letzten drei "The Walking Dead"-Folgen könnte seiner Rückkehr eh erzählerisch kaum gerecht werden.

Ob diese Serie je wirklich erscheinen wird? Nun ja: Es wäre nicht das erste Mal, dass ein angekündigter Ableger dann doch nix wurde. Doch mal alle Zweifel beiseite gesteckt: Einer Figur wie Rick ist dieser Umgang nicht würdig. "The Walking Dead" wird aller Voraussicht nach ohne seine einstige Hauptfigur enden und ohne je aufzulösen, was aus ihr wurde. Das müssen irgendwelche anderen Formate erledigen. Fans haben das nicht verdient und die Serie selbst auch nicht.

"The Walking Dead" hätte von Ricks Tod profitiert

Im Nachhinein wäre es besser gewesen, Rick damals in Staffel 9 den Weg alles Irdischen gehen zu lassen. Die Fans hätten so direkt Abschied nehmen können, statt jetzt in dieser Ungewissheit zu leben, ob und wann sie ihren Helden nochmal wiedersehen werden – und vor allem: Hätte man Rick schließlich doch zurückholen wollen, wäre das problemlos gegangen.

Man hätte schließlich jederzeit enthüllen können, dass er vom CRM per Hubschrauber in Sicherheit geflogen wurde. So aber spielt man seit Jahren mit den Erwartungen der Fans, lässt sie immer wieder von Ricks Rückkehr ausgehen – und wird die Serie nun mit ziemlicher Sicherheit beenden, ohne sein offenes Ende aufzulösen.

Es ist schade, was man aus einer tollen Figur und ihrer Geschichte gemacht hat. Egal, wie "The Walking Dead" nun enden wird – komplett zufrieden dürfte niemand hinterlassen werden.