.

Das Finale von "Unsere kleine Farm" war absolut verrückt

Unsere kleine Farm - Walnut Grove
"Das Ende von Walnut Grove" war auch das Ende von "Unsere kleine Farm". IMAGO / United Archives

Die letzte Folge von "Unsere kleine Farm" bot den Zuschauern einen wahrlich außergewöhnlichen Serien-Abschluss. Es gab auch einen triftigen Grund für den überraschenden Plot.

"Das Ende von Walnut Grove" hieß treffend die finale Folge der Sonntagsnachmittagsserie "Unsere kleine Farm", die am 20. Februar 1995 in Deutschland im Fernsehen lief. Doch es war nicht nur das Ende einer Ära von fast zwanzig Jahren, in denen Generationen von Fans an den Bildschirmen das Schicksal von Familie Ingalls in Walnut Grove verfolgten. Es war auch tatsächlich das Ende von Walnut Grove. Wie das?

Wo alle Ingalls-Kinder über die Wiesen tollten

Zwei Jahrzehnte lang bildete die friedliche Idylle der ländlichen Gemeinde die Kulisse für die Geschichten um das Farmer-Ehepaar Charles (Michael Landon) und Caroline Ingalls (Karen Grassle) mit ihren Töchtern Mary (Melissa Sue Anderson), Laura (Melissa Gilbert), Carrie (Lindsay und Sidney Greenbush) und Grace (Wendi und Brenda Turnbaugh).

Doch in der letzten Folge müssen die Bewohner des Ortes erfahren, dass Walnut Grove unrechtmäßig errichtet wurde. Eine skrupellose Landverwertungsgesellschaft, die das Gebiet aufgekauft hat, verlangt nun von den Familien viel Geld dafür, wenn diese in ihren Häusern wohnen bleiben wollen.

Eine Gemeinde hält zusammen

Doch die Einwohner von Walnut Grove wehren sich geschlossen gegen den neuen Besitzer, der schließlich sogar die US-Army anrücken lässt, um seine Forderungen mit Gewalt durchzusetzen. Daraufhin fasst die Gemeinde geschlossen einen Entschluss von enormer Tragweite: lieber ihre Heimat zu zerstören und woanders neu anzufangen, als sich zu beugen. Die Serie endet damit, dass die Einwohner alle ihre Häuser sprengen. Am Ende liegt Walnut Grove in Schutt und Asche.

Doppelter Grund für die Zerstörung

Das für viele Fans doch sehr überraschende Serienende hatte einen ganz realen Grund, berichtete damals die New York Times. Das Team von NBC-TV, das "Little House on the Prairie" zwischen 1974 und 1983 produzierte, hatte für die Dreharbeiten ein großes Grundstück nördlich von Los Angeles gepachtet, auf dem die aufwendigen Kulissen erbaut wurden.

Die Vereinbarung mit den Eigentümern sah vor, dass der Urzustand wieder hergerichtet werden musste, wenn das Gelände zurückgegeben wird. Dem Bericht zufolge war es die Idee von Michael Landon, dem Star der Serie, der auch das Drehbuch schrieb und bei der letzten Folge Regie führte, die Kulissen vor laufender Kamera zu zerstören.

"Ich denke, das ist ein gutes, starkes Pionier-Ende", sagte Michael Landon damals der Zeitung über den besonderen Serienabschluss. "Es gab viele Tränen, als wir schließlich die Stadt in die Luft jagten. Die Schauspieler hatten sich alle sehr an ihre eigenen Gebäude gewöhnt, sodass es sehr emotional war." 

Es seien vor der Sprengung zunächst einige Tests durchgeführt worden, um sicherzustellen, dass niemand verletzt wird, erklärte Landon. "Als wir schließlich alles in die Luft jagten, lief es wie am Schnürchen. Wir haben alles an einem Tag gemacht."