Die Fernsehserie "Unsere kleine Farm", die von 1974 bis 1983 gedreht wurde, nimmt die Zuschauer mit ins Amerika des späten 19. Jahrhunderts. Im Örtchen Walnut Grove in Minnesota macht sich Familie Ingalls daran, eine verfallene Farm zu ihrem Zuhause zu machen.
Die Geschichte der Familie Ingalls basiert auf den Jugenderinnerungen der Autorin Laura Ingalls Wilder. Laura Ingalls ist auch in der Serie vertreten und erzählt die Geschichte ihrer Familie aus ihrer Perspektive.
In die Rolle der kleinen Laura schlüpfte damals Melissa Gilbert. An der Seite ihrer Eltern Charles Ingalls (Michael Landon) und Caroline Ingalls (Karen Grassle) sowie ihrer Schwester Mary (Melissa Sue Anderson) erlebt die kleine Laura unzählige Abenteuer.
Doch Laura bleibt natürlich nicht für immer das kleine Mädchen. Im Laufe der Serie reift sie – und damit auch ihre Darstellerin Melissa Gilbert – zur jungen Frau. Als die Serie endete, war Melissa Gilbert 19 Jahre alt. Heute ist sie 60 und blickt auf ein bewegtes Leben zurück. Doch was hat Melissa Gilbert alles erlebt, seitdem sie nicht mehr Laura Ingalls war?
Zahlreiche neue Rollen
Auch nach dem Ende von "Unsere kleine Farm" blieb Melissa Gilbert der Schauspielerei treu. Doch obwohl sie als 21-Jährige für ihre Leistung in der Serie mit einem Stern auf dem "Walk of Fame" ausgezeichnet wurde, konnte sie nicht an den ganz großen Erfolg anknüpfen. 1980 spielte sie die Hauptrolle im Film "Das Tagebuch der Anne Frank".
Eine weitere historische Figur, die Gilbert verkörperte, war die taub-blinde US-amerikanische Schriftstellerin Helen Keller. Gilbert schlüpfte in dem 1979 gedrehten Film "The Miracle Worker" in ihre Rolle.
Im Laufe ihrer Karriere konnte Gilbert in insgesamt 30 Filmen eine Hauptrolle ergattern. Viele dieser Streifen beschäftigten sich mit ernsten Themen wie Vergewaltigung oder Autismus.
Politisch aktiv
Gilbert begnügte sich nicht nur damit, Schauspielerin zu sein. Von 2001 bis 2005 war sie Präsidentin der US-amerikanischen Schauspielergewerkschaft Screen Actors Guild. Außerdem gab sie im August 2015 bekannt, für die Demokraten um einen Sitz im Repräsentantenhaus zu kandidieren. 2016 musst sie die Kandidatur aber aus gesundheitlichen Gründen zurückziehen.
Gilbert war nicht nur als Schauspielerin und Aktivistin aktiv. In den Büchern "Prairie Tale", "Back to the Prairie" und "My Prairie Cookbook" ließ sie ihre Vergangenheit als Laura Ingalls wieder aufleben.
Drei Ehen
Melissa Gilbert trat dreimal vor den Traualtar. Von 1988 bis 1992 war sie mit dem Regisseur und Autor Bo Brinkman verheiratet. Die beiden haben einen gemeinsamen Sohn. 1995 gab Gilbert dem Schauspieler Bruce Boxleitner das Ja-Wort. Die Ehe wurde 2011 geschieden. Den gemeinsam Sohn taufte das Paar Michael. Der Name soll an Michael Landon, Gilberts Filmvater aus "Unsere kleine Farm", erinnern. Der Schauspieler ist 1991 verstorben und war für Gilbert so etwas wie ein Vaterersatz. Im April 2013 ist Gilbert zum dritten Mal in den Hafen der Ehe eingelaufen. Sie heiratete den Schauspieler und Regisseur Timothy Busfield.
Auch wenn Melissa Gilbert seit 2019 nicht mehr für einen Film vor der Kamera stand, lässt sie ihre Fans noch immer über Instagram an ihrem Leben teilhaben. Dort zeigt sich, dass sie weiterhin politisch engagiert ist. So ruft sie etwa all ihre Follower auf, bei der US-Präsidentschaftswahl ihre Stimme abzugeben.