Fans von "Designated Survivor" sind einige Strapazen gewohnt. Einst wurde die Polit-Serie von US-Sender ABC nach zwei Staffeln abgesetzt, trotz Serienstar Kiefer Sutherland in der Hauptrolle. Doch dann kam heldenhaft Netflix um die Ecke, sicherte sich die Rechte und verlängerte die Serie um eine dritte Staffel.

Doch ein ähnlicher Hit wie Sutherlands frühere Actionserie "24" wurde "Designated Survivor" nicht: Nach der dritten Staffel war dann auch bei Netflix endgültig Schluss.

Jetzt wurde der Streaminganbieter erneut wegen der Serie aktiv. Allerdings ausschließlich in der Türkei. Die türkische Regulierungsbehörde forderte Netflix auf, die siebte Folge der zweiten Staffel namens "Familienbande" vom türkischen Angebot zu entfernen. Warum? Die Folge zeigt den fiktiven türkischen Präsidenten Fatih Turan (Troy Caylak), der in der Serie eindeutig als Bösewicht dargestellt wird. In der Folge trifft sich Turan in den USA mit Sutherlands Rolle Tom Kirkman, dem Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika.

Netflix: Nicht der erste Fall internationaler Zensur

Die Entscheidung seitens Netflix, sich an die Bestimmungen der türkischen Zensurbehörde zu halten, stehen im Einklang mit der grundsätzlichen Politik des Unternehmens. So kam die Plattform unter anderem auch 2017 einer Forderung der vietnamesischen Rundfunkbehörde nach, und entfernte aus dem vietnamesischen Netflix-Programm das Kriegsdrama "Full Metal Jacket". In diesem Kultfilm von 1987 verarbeitete Regie-Legende Stanley Kubrick den Vietnamkrieg aus Sicht der US-Amerikaner.

Netflix baut derweil eine starke Präsenz in der Türkei auf, und unterstützt dort mehrere Produktionen wie "The Protector" und "The Gift". Der türkische Fernsehmarkt gehört zu den größten Serien-Exporteuren weltweit.