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"Chernobyl": Darum wird es keine 2. Staffel geben

Bridge of Death in Chernobyl
Bridge of Death in der ukrainischen Kleinstadt Prypiat: "Chernobyl" erzählt die Geschichte der Schaulustigen, die alle ums Leben kamen Sender

Die Sky/HBO-Koproduktion "Chernobyl" über die wahren Ereignisse im Jahr 1986 ist beendet. Über fünf Episoden erzählt die Miniserie von den Folgen der Reaktorkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl. Showrunner Craig Mazin hat sich eindeutig zu einer Fortsetzung geäußert.

Viele hätten ihm eine solche Serie nicht zugetraut. Schließlich hatte Craig Mazin vor seinem sensationellen Serien-Druchbruch "Chernobyl" Filme wie "Scary Movie 4" oder "Hangover 3" gemacht. Dass er nun den Sprung vom Comedy-Genre zum Drama mit derart viel Fingerspitzengefühl und Akkuratesse gemeistert hat, bringt ihm von allen Seiten Lob ein. Da fragen sich viele Zuschauer nach dem Ende der fünften Episode nun, ob es nicht eine Fortsetzung von "Chernobyl" geben könnte.

Schon erstaunlich, wieviele Medien nun behaupten, dass eine 2. Staffel theoretisch möglich wäre und den Spekulationszug durch die Lande schicken. Erstens gibt der Begriff "Miniserie" - offiziell von HBO und Sky verwendet - wenig Interpreationsspielraum her. Solche Produktionen sind in der Regel abgeschlossen, sie widmen sich einem speziellen Thema und handeln dieses in einer "Miniserie" ab. So auch bei "Chernobyl": Das Ereignis der Zeitgeschichte ist auserzählt. Die Folgen der Reaktorkatastrophe werden ausführlich beschrieben und die minutenlang eingeblendeten Texttafeln am Ende der Serie blicken über den Tellerrand der Erzählung hinaus.

Über eine Fortsetzung nachzudenken, wäre nach diesem Abschluss in Folge 5 an den Haaren herbeigezogen. So sieht es auch der Showrunner selbst.
Allen Gerüchten, die in den USA bereits vor einigen Wochen im Umlauf waren, weil "Chernobyl" dort bereiits am 3. Juni beendet wurde, erteilte Craig Mazin eine Abfuhr. Er sah sich sogar veranlasst, auf einen Artikel der amerikanischen Nachrichtenseite "Decider" zu antworten. Die hatten eine Theorie aufgestellt, wie eine 2. Staffel der Serie aussehen könnte. Auf Twitter schrieb Mazin: "Mit dem größten Respekt vor Decider, aber die endgültige Antwort auf die Frage in der Überschrift 'Wird es eine Staffel 2 von Chernobyl geben?' ist 'Nein.'"





Fortsetzungspläne, wonach eine zweite Staffel einen neuen historischen Komplex in Angriff nimmt, liegen ebenfalls nicht auf dem Tisch. Manche Medien und Zuschauer hatten spekuliert, dass "Chernobyl" der Beginn einer Anthologie werden könnte. Demnach hätte eine zweite Staffel beispielsweise die Katastrophe von Fukushima aufgreifen oder sich einer anderen Umwelttragödie widmen können. Auch diesen Überlegungen schob Mazin einen Riegel vor. Als ein User unter dem Twitter-Beitrag schreibt: "Weil die zweite Staffel 'Fukushima' heißt", antwortet der Serienmacher lediglich mit einem Gif auf dem "Sorry" zu lesen ist. Alle weiteren Ideen sind reine Lotterie und haben nichts mit der Realität zu tun.

Aber: Die fünfteilige Serie ist Teil einer mit 250 Millionen Dollar unterfütterten Allianz zwischen Sky und dem US-Sender HBO. Dies unterstreicht den Anspruch des Pay-TVs, zukünftg mit den Streamingriesen Netflix und Amazon Prime Video mitmischen zu wollen. Mit "Chernobyl" ist Sky dieser Schritt in den umkämpften Streaming-Markt gelungen, welche weiteren Serien nun folgen werden, muss abgewartet werden.