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Wie der Weihnachtsmann als Kind war: "Ein Junge namens Weihnacht" bezaubert

Ein Junge namens Weihnacht, Plakat
"Ein Junge namens Weihnacht" kommt. Kinostart: 18. November 2021! Studiocanal, Montage: TVSPIELFILM.de

Schon das Buch war ein Bestseller, der Film will die Geschichte jetzt auf die große Leinwand transportieren. Und es gelingt: "Ein Junge namens Weihnacht" ist herzhafte Familienunterhaltung für die Festtage! Worum geht's? Um die Kindheit des Weihnachtsmannes.

Wie war der Weihnachtsmann eigentlich, bevor er alt wurde und einen dicken, weißen Rauschebart bekam? Wie kam er auf die Idee, Kindern an Weihnachten überall auf der Welt Geschenke zu bringen? Diese Frage klärt der Roman "Ein Junge namens Weihnacht" von Matt Haig, beziehungsweise ab dem 18. November 2021 die gleichnamige Verfilmung, die schon in den süßen Trailern für ganz viel gute Laune und Feiertagsstimmung sorgte.

Aber hält der Film, was er verspricht? Ohne lange um den heißen Brei herum zu reden: Ja! Vermutlich wird es 2021 keinen besseren neuen Weihnachtsfilm geben, um die ganze Familie zu bezaubern. "Ein Junge namens Weihnacht" ist alles, was man sich von einem Weihnachtsfilm erhoffen kann – und der perfekte Festtagsfilm für unsere Zeiten.

Die Handlung von "Ein Junge namens Weihnacht"

Eine alte Frau (Maggie Smith) erzählt drei kleinen Kindern die Geschichte davon, wie der Weihnachtsmann zum Weihnachtsmann wurde: Der elfjährige Nikolas (Henry Lawfull) wächst behütet in Finnland auf, als sein Vater (Michiel Huisman) aufbricht, um im Auftrag des Königs (Jim Broadbent) im ewigen Eis das sagenhafte Dorf "Wichtelheim" zu finden. Von nun an passt die böse Tante Carlotta (Kristen Wiig) auf Nikolas auf. Der hält das nicht lange aus und rennt davon, um seinen Papa zu finden.

Zum Glück ist er nicht allein: Sein bester Freund, die clevere Maus Miika (im Deutschen gesprochen von: Sascha Grammel), begleitet ihn auf seiner Reise, bei der Nikolas unter anderem eine Elfe, einen Troll, echte Wichtel und ein fliegendes Rentier kennenlernt. Während seiner Odyssee durch den Schnee kommt der kleine Junge ins Grübeln und in ihm wächst ein Gedanke: Wäre es nicht möglich, mit der Hilfe seiner neuen Freunde, allen unglücklichen Kindern auf der Welt eine Freude zu machen? Die Idee für den Weihnachtsmann ist geboren.

Deutscher Haupttrailer zu "Ein Junge namens Weihnacht". Studiocanal

Süße Geschichte mit kritischen Tönen

Foto: Studiocanal, Montage: TVSPIELFILM.de, Heimlicher Held: die Maus Miika.

Alles, was ein Weihnachtsfilm braucht, hat "Ein Junge namens Weihnacht": Die Figuren sind wunderbar gezeichnet, insbesondere Nikolas und die Maus Miika sind ein tolles, witziges Duo und so macht es Freude, sie auf ihrem Abenteuer zu begleiten. Nebenfiguren wie der luxuriös lebende, aber depressive König von Finnland oder die Wahrheitselfe (gespielt von Zoe Colletti), die gerne flammende Plädoyers für Notlügen hält, sind spaßig, amüsant und sofortige Publikumslieblinge. Nach hinten raus wird es aber auch mal etwas ernster, vor allem wenn die Anführerin der Wichtel (verkörpert durch Sally Hawkins) erklärt, warum die Wichtel sich aus gutem Grund vor den Menschen versteckt halten – oder wenn der Tod von Nikolas Mutter thematisiert wird, mit dem der kleine Junge noch zu knabbern hat.

Das große Thema dieses Films ist Hoffnung: Die Hoffnung, so heißt es in Finnland, ist verloren gegangen, die Wichtel hätten sie gestohlen. Nur Nikolas hat noch Hoffnung, als er aufbricht, seinen Vater zu finden. Und er beschließt, anderen Kindern Hoffnung zu machen. Die große Botschaft, die er (und die Kinder im Kinosaal) lernen, ist also: Wer andere glücklich macht, der verschenkt Hoffnung – und ist selbst wieder glücklich. Dass die Geschichte im Film von einer älteren Frau drei kleinen Kindern erzählt wird, ist stimmig, denn der Film ist ein großes Märchen voller Zauber, Magie und Wunder für die kalte Jahreszeit.

Trotzdem finden eben auch die unschönen Seiten des Lebens wie Fremdenhass sowie die Auseinandersetzung mit Tod und Trauer statt. Für ganz kleine Kinder ist "Ein Junge namens Weihnacht" vielleicht deshalb noch zu früh, ab 8 Jahren ist der Film aber bedenkenlos zu empfehlen, insbesondere auch für Erwachsenen, die sich an Heiligabend noch verzaubern lassen wollen – und im Anschluss an den Kinobesuch vielleicht mit ihren Kindern, Nichten oder Neffen ins Gespräch kommen möchten.

Diese Filmkritik wurde zuerst bei BUNTE.de veröffentlicht.

Foto: Studiocanal, Plakat zu "Ein Junge namens Weihnacht".