Mit "Tyler Rake: Extraction" haute Netflix erst kürzlich einen Actionkracher raus, der sich prompt zum bislang erfolgreichsten Film des Streamingriesen mausern sollte. Kein Wunder, dass man da natürlich schnell nachlegen möchte. Am 5. Juni erschien daher der Actionthriller "The Last Days of American Crime". Doch der Film mit dem etwas sperrigen Namen ist derart schlecht, dass er eine beeindruckende "Leistung" erbracht hat.

Netflix‘ "The Last Days of American Crime" – ein Trauerspiel

Darum geht es: Die USA versinken in einem Meer aus Kriminalität und Terrorismus. Um dem endlich Einhalt zu gebieten, will die Regierung ein neuartiges akustisches Signal aussenden, das es Menschen unmöglich machen soll, das Gesetz zu überschreiten. Doch das passt Graham Bricke (Edgar Ramírez) nicht in den Kram: Sein Leben lang hält er sich mit krummen Dingern über Wasser, aber den ganz großen Coup konnte er noch nicht landen. Gemeinsam mit Kevin Cash (Michael C. Pitt) und der Hackerin Shelby Dupree (Anna Brewster) will er es endlich wissen – und das letzte große amerikanische Verbrechen begehen, ehe es zu spät ist.

Dabei basiert "The Last Days of American Crime" auf der gleichnamigen Graphic Novel von Rick Remender und Greg Tocchini. Dass eine Comicverfilmung auch mal in die Binsen geht, haben schon andere Streifen bewiesen ("Bloodshot", "Daredevil", "Fantastic Four"), doch was Regisseur Olivier Megaton nun auf die Beine gestellt hat, tut weh. Eigentlich ist Megaton ein erfahrener Mann. Mit "Transporter 3" und "96 Hours – Taken 2" hat er bereits zwei international halbwegs erfolgreiche Actionfilme abgeliefert. Keiner seiner Filme wurde aber bislang von dem Bewertungsportal Rotten Tomatoes mit 0 (in Worten "Null") Prozent Zustimmung bewertet – bis jetzt.

"The Last Days of American Crime" hat dieses Kunststück tatsächlich fertiggebracht (Stand: 10. Juni, 15 Uhr). 25 Kritiker gaben ihre Bewertung ab und kamen gemeinsam auf das Ergebnis. Mit 148 Minuten ist das Trauerspiel auch noch qualvoll lang. Dass der Streamingdienst auch mal in die Grütze greift, hat er schon 2015 bewiesen. Auch die Westernkomödie "The Ridiculous 6" schaffte es auf 0 Prozent bei Rotten Tomatoes.

Kleiner Trost: Immerhin die 184 Bewertungen der Zuschauer kommen auf einen Schnitt von 27%. Jeder vierte fand "The Last Days of American Crime" also gar nicht mal so schlecht. Vor der Kamera sind übrigens u. a. Edgar Ramírez ("American Crime Story"), Sharlto Copley ("District 9") und Anna Brewster ("Versailles") zu sehen. Wer noch Lust auf den Trailer hat, kann ihn sich hier anschauen: