Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime Video haben sich über die Jahre mit Hilfe eines immer größer werdenden Angebotes an Filmen und Serien einen festen Platz auf dem Markt gesichert. Neben großen Titeln schlummern bei ihnen aber auch so einige Geheimtipps, die entdeckt werden wollen.

Ob es diese aber auch bei Disney+ gibt? Das Angebot des großen Mäusekonzerns ist gerade einmal ein Jahr in Deutschland erhältlich und lockt in erster Linie mit Trickfilmklassikern, computeranimierten Hits von Pixar, "Star Wars" und dem MCU. Seit kurzem aber gibt es mit STAR einen ganz neuen Bereich, mit dem mehr als 300 neue Filme und Serien bei Disney+ erschienen sind – und auf einmal finden sich da auch Perlen, die man vielleicht so noch nicht auf der Rechnung oder die man schlicht vergessen hatte. Zum Beispiel "Kung Pow: Enter The Fist", einer grausamen Tortur fürs Hirn und Zwerchfell.

Kung Pow: Hirn ausschalten und loslachen

Bei "Kung Pow: Enter The Fist" handelt es sich um einen Vertreter des sogenannten Spoof-Films, also jenem Genre, bei dem vornehmlich andere Werke oder Personen parodiert werden. Die "Scary Movie"-Filme sind recht bekannte Vertreter dieser Sparte, in denen bekannte Elemente von anderswo aufgegriffen und durch den Kakao gezogen werden.

Für "Kung Pow" gingen Steve Oedekerk (Regisseur, Drehbuchautor und Hauptdarsteller in Personalunion) und sein Team sogar noch einen Schritt weiter. Oder besser gesagt: Der faule Hund (Achtung: Ironie!) hat überhaupt keinen Schritt mehr gemacht als notwendig, sondern sich mal eben einen alten Kung-Fu-Filmklassiker vorgeknöpft und sich selbst und andere mit Hilfe digitaler Technologie in viele Teile des Films einpflanzen lassen. Dazu schrieb er neue, grenzdebile "Dialoge", die extra schlecht vertont wurden.

Herrlicher Nonsens

Das Ergebnis ist nüchtern betrachtet ein grottenschlechter Film voll infantilem Schwachsinn. Da muss man als Zuschauer nicht mal das Hirn selbst ausschalten, das erledigt "Kung Pow" schon für einen mit einem Aufwärtshaken. Auch die internationalen Kritiken sind vernichtend: Der Durchschnittspunktewert bei Metacritic? Schaurige 14 von 100. Rotten Tomatoes? Nur erbärmliche 13 Prozent aller eingegangenen Kritiken sind gut.

Aber dafür fanden wiederum fast 70 Prozent aller Nutzer der Kritikenplattform den Film gut – aus mehr als 50.000 Stimmen. "Kung Pow" ist eben Quatsch. Aber auch der Stoff aus dem Schulhoflegenden sind. Für den Intellekt ist das Machwerk der Endgegner, bei Bier und Snacks jedoch ein Katalysator für gute, unbeschwerte Laune. Und davon kann es gerade jetzt in Zeiten der Corona-Pandemie einfach nicht genug geben!