Es ist eine alte Geschichte: Der Film "Shining" von Stanley Kubrick wird von fast allen Menschen geliebt für seine großartigen Bilder, seine vielen versteckten Botschaften, von denen wir hier eine aufgeschlüsselt haben, und die tollen Darstellungen von Jack Nicholson und Shelley Duvall. Nur einer mag den Film nicht: Schriftsteller Stephen King, der die Vorlage für das Drehbuch lieferte, der Kubrick allerdings nicht besonders treu war. Nun hat sich King jedoch lobend über den Film geäußert, allerdings mit Einschränkungen.
Stephen King und "Shining" – Plötzlich alles anders?
Die New York Times hat sich mit dem Autor zusammengesetzt und über die diversen Serien-Adaptionen seiner Bücher gesprochen. Anlass ist eine neue Serie "The Stand" zu seinem gleichnamigen Roman, der bereits einmal als Film umgesetzt wurde. Es gibt übrigens auch eine Serienadaption zu "Shining", die gemeinhin nicht einmal ansatzweise als so gelungen gilt wie der Film, King ist sie aber trotzdem lieber.
Dennoch ließen es sich die Autoren nicht nehmen mit King in diesem Zug auch über den Film zu sprechen und man lese und staune: "Ich mag den Film nicht, hab ich noch nie. Ich bewundere den Film." So hat es King gesagt, aber selbstverständlich direkt nachgelegt. "Ich bewundere Kubrick als Regisseur, was manchmal verloren geht, wenn Menschen die den Film total lieben mich auf die Probe stellen. Ich liebe ihn als Filmemacher, aber ich hatte das Gefühl, dass er ausgerechnet dafür nicht der Richtige war." Schwer zu sagen, ob er den Film jetzt doch irgendwie gut findet, "Bewundern" ist schließlich ein starkes Wort.
Jack Nicholson hat ihm nicht gefallen
Besonders bei der Figur von Jack Torrance sieht King Probleme. "Ich mochte die Entwicklung nicht, die Jack Nicholson als Jack Torrance hatte." Für gewöhnlich wird Nicholson gerade für die Darstellung von Torrance immer gelobt, auch wenn Kings Argument nicht unnachvollziehbar ist. "Es ist keine echte Entwicklung – es ist eine flache Linie. Er ist von Beginn an verrückt." Ganz so extrem ist es sicher nicht, aber zumindest dreht Jack Torrance relativ schnell durch.
Kings neu geäußerte Bewunderung ist aber zumindest nachvollziehbar und drückt sich wohl eher in einer Art Respekt aus, die er für den Film an sich hat, ohne sein eigenes Buch als Grundlage in Betracht zu ziehen. Diese Entwicklung von Stephen Kings Blick auf "Shining" ist definitiv keine flache Linie.