Er ist der einzige Horrorfilm-Schurke, hinter dessen Maske sich wirklich immer jemand Neues verbirgt: Ghostface wird wieder auf der Leinwand für Schrecken sorgen, denn "Scream 6" steht an. Am 9. März 2023 geht es mit der Reihe weiter, die 1996 erstmals eine Generation von Horrorfans verstörte.
Es empfiehlt sich also, vor "Scream 6" nochmal die fünf vorherigen Filme zu schauen. Aber das ist ein beträchtlicher Zeitaufwand. Wer lieber schnell wissen will, was wichtig ist, für den haben wir eine kurze Übersicht parat, die verrät, was mit den drei Figuren in "Scream" Teil 1 bis Teil 5 passiert ist. Selbstredend, dass wir dafür spoilern werden.
Scream: Der Schrei, mit dem alles begann
Der originale "Scream"-Film von Wes Craven erzählt die Geschichte von Sidney Prescott, die im Jahr 1995 ihre Mutter Maureen durch einen Mord verloren hat. Ihr damaliger Liebhaber Cotton Weary wurde damals verhaftet, Sidney war als Zeugin vor Gericht anwesend. Ein Jahr später werden Mitschüler von ihr im selben Stil wie ihre Mutter ermordet, auch sie wird von dem anonymen Killer Ghostface angegriffen. Wie sich herausstellt, steckte ihr Freund Billy Loomis hinter den Morden. Er hat gemeinsam mit seinem psychopathischen Mitschüler Stu Sidneys Mutter ermordet, weil sie durch eine ihrer Affären die Ehe seiner Eltern auseinanderbrachte. Dadurch nicht zufrieden gestellt, mordeten sie weiter und planten, alle Morde Sidneys Vater in die Schuhe zu schieben. Sie werden jedoch von Sidney überlistet und getötet.
Gale Weathers ist zu diesem Zeitpunkt eine erfolgreiche Klatschreporterin, die ein Buch über die Ermordung von Maureen Prescott geschrieben hat. Sie ist sich sicher, dass Sidney vor Gericht den falschen Mann beschuldigt hat – was sich dann auch als richtig herausstellt. Bei ihrer Recherche begegnet sie erstmals Sergeant Dewey Riley, dessen Schwester Tatum ein Opfer von Ghostface wird. Dewey bekommt im Finale des Films ein Messer in den Rücken und bricht zusammen, während Gale sogar Sidney an einer Stelle das Leben rettet: Die Basis für die kommende "Freundschaft" der zwei Frauen.
Scream 2: Wie zuvor, aber irgendwie anders
Auch in "Scream 2" stecken zwei Personen hinter Ghostface, aber dazu gleich mehr: Zwei Jahre nach den Ereignissen des ersten Films schreibt sich Sidney als Theaterschülerin am Windsor College ein. Kurz darauf werden ihre Kommilitonen, ihr Freund und ein ehemaliger Mitschüler von Ghostface ermordet. Dieses Mal steckt hinter den Todesfällen Debbie Loomis, die Mutter von Billy Loomis aus Teil 1, die Sidney für den Tod ihres Sohns verantwortlich macht. Unterstützung bekam sie dabei von Mickey Altieri, einem Killer, den sie über das Internet angeheuert hat. Debbie schießt schließlich auf Mickey, als sie ihn nicht mehr braucht. Kurz darauf wird sie von Cotton Weary getötet, der mittlerweile aus dem Gefängnis befreit wurde, da seine Unschuld durch die Ereignisse des Vorgängerfilms hinreichend bewiesen wurde.
Gale hat aus den Morden des ersten Films derweil ein neues Buch geschrieben, "Die Woodsboro-Morde", das sogar verfilmt wurde unter dem Titel "Stich" … Ein Meta-Gag von Regisseur Wes Craven, der hier quasi seinen eigenen Film veralbert. Dewey hat übrigens den ersten Film schwerverletzt überlebt, und ist gar nicht glücklich darüber, dass er in Gales Buch wenig heroisch rüberkommt. Glück hat er nach wie vor nicht, denn auch in "Scream 2" wird er niedergestochen. Gale kommt am Ende wieder Sidney zur Hilfe, und gemeinsam mit Sidney tötet sie Mickey Altieri, der sich als doch noch lebendig herausstellt. Im Grunde also alles wie im Vorgänger, nur irgendwie anders.
Scream 3: Trio bekämpft gemeinsam dritten Killer
Natürlich wurden die Ereignisse von "Scream 2" innerhalb des Universums ebenfalls als "Stab 2" verfilmt. In "Scream 3" soll drei Jahre später des Erfolgs wegen aber "Stab 3" folgen, eine fiktive Fortsetzung. Als am Filmset ein mysteriöser Psychopath im Ghostface-Kostüm Mitglieder der Besetzung sowie Cotton Weary tötet, ruft das Sidney wieder auf den Plan. Sie hatte ihr Leben in Isolation verbracht, aus Angst, vor der nächsten Mordserie, jetzt wird sie aber selbst aktiv und macht Jagd auf den neuen Ghostface. Wir erfahren, dass Gale und Dewey in der Zwischenzeit ein Paar waren, aber mittlerweile getrennt sind. Besonders bitter für Gale: Dewey ist mit der Schauspielerin Jennifer Jolie zusammengekommen, die ausgerechnet Gale in den "Stab"-Filmen verkörpert.
Als Jennifer von Ghostface ermordet wird, arbeiten Sidney, Gale und Dewey als Trio zusammen. Der Mörder ist dieses Mal nur eine Person: Roman Bridger, der Regisseur von "Stab 3". Er ist in Wahrheit Sidneys Halbbruder, und kam durch eine Vergewaltigung zur Welt, als sich Sidneys Mutter als Schauspielerin in zweifelhaften Filmen versuchte und von ihrem Produzenten missbraucht wurde. Er wurde zur Adoption freigegeben, machte seine Mutter aber Jahre später ausfindig. Als die nichts mit ihm zu tun haben wollte, stiftete er Billy und Sid aus Teil 1 an, Maureen zu töten. Sidney gewinnt im Zweikampf gegen Roman, erschossen wird er schließlich von Dewey. Sidney kann endlich aufatmen, Gale und Dewey wollen heiraten.
Scream 4: Zurück zu den Ursprüngen
Pünktlich zum fünfzehnten Jahrestag von "Scream" veröffentlichte Wes Craven "Scream 4", seinen letzten Film als Regisseur, ehe er 2015 starb. Auch der Film spielt 15 Jahre nach dem Original. Dieses Mal hat Sidney ein Buch über die Vorfälle damals geschrieben, und bewirbt das Buch in ihrer alten Heimatstadt Woodsboro. Wenig überraschend beginnt die nächste Mordserie. In Woodsboro ist Dewey mittlerweile der Polizeichef und glücklich mit Gale verheiratet, die sich erfolglos als Romanautorin versucht. Gegen den Willen ihres Mannes ist sie an vorderster Front in die Ermittlungen der neuen Mordserie involviert. Es werden hauptsächlich Teenager rund um Sidneys junge Cousine Jill Roberts ermordet.
Die Auflösung ist für Sidney schockierend: Jill selbst steckt hinter den Morden. Ihr ganzes Leben ist sie in Sidneys Schatten aufgewachsen und hat sich immer gewünscht, so berühmt zu sein wie ihre Cousine. Also hat sie gemeinsam mit dem Horrorfilm-Fanatiker Charlie Walker selbst neue Morde als Ghostface begangen, um sich als die einzige Überlebende zu inszenieren – so wie es Sidney einst war. Sie ermordet sogar ihren Kumpanen Charlie, verletzt erneut den armen Dewey schwer und will schließlich Sidney umbringen. Doch Sidney kommt ihr zuvor, besiegt Jill und erschießt sie. Ghostface ist erneut besiegt. Aber natürlich ist das nicht das Ende …
Scream 5: Eine neue Ära
"Scream 5", der von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett inszeniert wurde, musste zeigen, dass es auch ohne Wes Craven hinter der Kamera geht. Der Film spielt 25 Jahre nach dem Original, erneut in Woodsboro – und versteht sich als eine Art Neustart der Reihe. Signalisiert wird das durch den ganz offiziellen Titel, der die Zahl weglässt, womit der Film so wie der erste Teil einfach nur "Scream" heißt. Es beginnt mit dem Mordversuch eines neuen Ghostface an der Teenagerin Tara Carpenter, die schwer verletzt im Krankenhaus landet. Geschockt von der Nachricht reist ihre große Schwester Samara mit ihrem Lebensgefährten Richie nach Woodsboro, um der Sache auf die Spur zu kommen. Sie vermuten den Mörder in Taras Freundeskreis, und suchen Hilfe beim pensionierten und mittlerweile von Gale getrennten Dewey.
Dank ihm kommen sie auf eine bemerkenswerte Komponente der neuen Mordserie: Alle potenziellen neuen Opfer sind auf irgendeine Art und Weise mit den Tätern und Opfern des ersten und zweiten Films verwandt. Dewey hilft den Kids, wird dabei aber von Ghostface brutal ermordet. Sein gewaltsamer Tod sorgt dafür, dass jetzt auch Gale und Sidney zurück nach Woodsboro kommen und sich der Sache annehmen. Im Haus der Familie von Stu, einem der originalen Ghostfaces, kommt es zum Showdown: Taras Freundin Amber und Samaras Partner Richie sind die Killer. Als psychopathische Fans der "Stab"-Filme wollten sie der kommerziell ausgelutschten Filmreihe so neue Ideen liefern. Gale erschießt Amber und rächt so Dewey, während Samara in einem blutigen Zweikampf Richie massakriert.
Scream 6: Fortsetzung folgt
In "Scream 6", wieder inszeniert von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett, geht es nun weiter mit der neu eingeführten Clique aus dem Vorgänger. Samara und Tara Carpenter übernehmen die Hauptrollen, erstmals wird zudem Sidney Prescott nicht mehr von der Partie sein. Den Trailer zufolge macht ein neuer Ghostface in New York auf die Überlebenden des Vorgängers und hat es dabei zudem auch auf die nach wie vor hart arbeitende Gale abgesehen. Ein besonderes Wiedersehen gibt es mit Kirby – der besten Freundin von Jill aus "Scream 4". Kirby kam damals eigentlich scheinbar zu Tode, doch im sechsten Teil wird nun erklärt, dass sie die damaligen Angriffe überlebte und mittlerweile eine harte Überlebenskämpferin geworden ist.
Ungewöhnlich für die Reihe wird "Scream 6" erstmals in einer Großstadt spielen, nämlich im Big Apple von New York City und somit eine ganz neue Atmosphäre aufbauen. Fans können sich das ab dem 9. März 2023 in den deutschen Kinos ansehen.