Bislang ist das Jahr 2023 für den Disney-Konzern geprägt von Flops: Filme wie "Indiana Jones und das Rad des Schicksals", "Geistervilla", "The Marvels" oder "Arielle, die Meerjungfrau", die für den Konzern immens teuer waren, blieben finanziell hinter den Erwartungen. Dabei feiert das Maushaus dieses Jahr sein 100-jähriges Jubiläum. Passenderweise gibt es daher im Winter auch ein neues Disney-Animationsabenteuer in den Kinos: "Wish". Blöderweise könnte den nun dasselbe Schicksal ereilen, denn die ersten Kritiken lassen kaum ein gutes Haar am Kinderfilm.
Kritiker sind wenig angetan von "Wish"
Bei RottenTomatoes fallen von 166 Kritiken nur 49% positiv aus und auch bei Metacritic erhält der Film als Gesamtwert nur eine 47 (von 100 möglichen Punkten). Einige wenige Kritiker äußern sich positiv, darunter Richard Roeper von der Chicago Sun-Times – obgleich auch er nicht ganz ohne Kritik auskommt: "Ja, dieser Film ist unverschämt kitschig und unverschämt selbstgefällig, und obwohl er im Vergleich zu vielen der klassischen Animationsfilme, auf die er Bezug nimmt, verblasst, sollten die Kleinen ihn unterhaltsam genug finden und die Eltern sollten zumindest leicht amüsiert und dankbar für die flotte 95-minütige Laufzeit sein."
Clarisse Loughrey von The Independent wünschte sich beim Anschauen stattdessen lieber wieder einen etwas anderen Disney-Film: "‘Wish‘ wurde eindeutig mit Sorgfalt hergestellt, aber während der Abspann eine kleine Tour durch Disneys Geschichte bietet, fällt es schwer, nicht zu denken - Gott, war es nicht großartig, als sie so verrückte, lustige und gewagte Sachen wie z.B. ‚Ein Königreich für ein Lama‘ gemacht haben?"
Lovia Gyarkye von Hollywood Reporter hat wenig Positives zu sagen: "Selbst in den gelungeneren Momenten bleibt der Zauber von ‚Wish‘ flach. Der Film wird von seinem Ziel erdrückt: in Disney-Nostalgie zu schwelgen und gleichzeitig in die Zukunft zu schweben." Und nicht groß anders geht es Devan Coggan von Entertainment Weekly: "Wish ist so sehr von der Vergangenheit besessen, dass er es versäumt, etwas Neues hinzuzufügen. Wenn man 100 Jahren Disney-Magie Tribut zollen will, darf man nicht vergessen, ein wenig Magie für sich selbst aufzusparen."
Ross Bonaime von Collider gehört zu den kritischsten Stimmen: "Disney war während eines Großteils seiner 100 Jahre an der Spitze des Animationsfilms und sein Erbe ist beispiellos. Das ist eine Menge, die man auf die Schultern eines Animationsfilms legen kann, aber ‚Wish‘ ist mit seiner banalen Feier dieser Geschichte eine enttäuschende Würdigung dieser Errungenschaften."
Richtig vernichtend äußert sich Bilge Ebiri beim New York Magazine: "Leider schafft es Wish, nichts von dem zu sein, was es sein will. Weder erinnert er genug an die Vergangenheit, um als Hommage zu funktionieren, noch ist er respektvoll, einfallsreich oder einfach nur lustig genug, um seine ständigen, aber halbherzigen Anspielungen zu rechtfertigen. Es ist der ultimative Ausweg - ein lebloses, uninspirierendes Durcheinander von fader Markenführung."
Das deutsche Publikum kann sich bald selbst ein Bild machen. Hierzulande startet "Wish" am 30. November im Kino.