Er ist der Anführer der X-Men, der Erzfeind von Bösewicht Magneto und hat sagenhafte telepathische Kräfte: Professor Charles Xavier gehört in den Marvel Comics zu den stärksten Kämpfern des Rechts. Und auch auf der Leinwand wurde er schon von Sir Patrick Stewart und James McAvoy als weißer, glanzköpfiger Telepath überzeugend dargestellt. Dabei sollte alles anders kommen – zumindest, wenn es nach dem King of Pop Michael Jackson gegangen wäre.
Michael Jackson als Professor Charles Xavier
Wie der Hollywood Reporter berichtet, kam Jackson nämlich tatsächlich mit einem Pitch zu den Produzenten des ersten "X-Men"-Films. Die Geschichte liest sich so skurril, wie es der Ausnahmemusiker selbst war. Im Frühling 1999 sei er mit Sonnenbrille ins Büro der Filmemacher gekommen. Er weigerte sich, Hände zu schütteln. "Ich sagte zu ihm: ‚Sie wissen, dass Xavier ein älterer, weißer Mann ist.‘ Und Michael antwortete: ‚Oh ja, sicher. Ich kann Make-Up tragen", erinnert sich Produzentin Lauren Shuler Donner.
Dann begann eine Präsentation des Kurzfilms "Ghosts" - ein trauriger Versuch, den Erfolg von "Thriller" zu wiederholen. Darin verwandelt sich ‚Jacko‘ dank Make-Up und Prothesen in einen weißen Lehrer mittleren Alters. Er sollte die Produzenten überzeugen – ohne Erfolg. Auch Drehbuchautor David Hayter erinnert sich: "Ich war beim Casting involviert und war anwesend, als einige Leute vorsprachen, wie zum Beispiel Terence Stamp für Xavier und Janet Jackson und Mariah Carey für Storm. Michael Jackson kam auch, weil er Professor X spielen wollte."
Schließlich ging die Rolle an Sir Patrick Stewart. Jackson wurde ohnehin nie ernsthaft in Erwägung gezogen. "Es gab damals bereits die Reihe an Vorwürfen gegen Michael", erzählt ein weiterer Produzent.
Schon Jahre zuvor soll Jackson versucht haben, die Filmerechte an "Spider-Man" zu kaufen, um den Superhelden dann selbst in einem Kinofilm zu spielen. Stan Lee selbst hatte dies bestätigt. Doch ein Deal kam nie zustande – vermutlich zum Glück.