Jüngst ist "X-Men: Dark Phoenix" in deutschen Kinos gestartet und darin stellt "Game of Thrones"-Star Sophie Turner als mächtige Mutantin Jean Grey eine Gefahr für die gesamte Menschheit dar. Ihr in den Weg stellt sich unter anderem Magneto, der erneut von Michael Fassbender verkörpert wird, der zum vierten Mal in die Rolle geschlüpft ist. Im Gespräch mit TV SPIELFILM verriet der zweifach oscarnominierte Schauspielstar, was die Figur eigentlich so faszinierend macht.

Michael Fassbender: "Ich mag es, dass er extrem ist"

Seit jeher wird Erik Lehnsherr, besser bekannt als Magneto, als Gegenstück von Professor X dargestellt, der in der modernen Filmversion der "X-Men" von James McAvoy gespielt wird. Im Grunde sind sie Freunde und beide wollen eigentlich nur ihresgleichen beschützen – allerdings wollen sie das Ziel auf grundsätzlich verschiedenen Wegen erreichen, weswegen sie mehr als nur einmal auf verschiedenen Seiten stehen und Magneto dabei eher als Bösewicht erscheint. Gute Absichten, aber fiese Mittel – für Fassbender ergibt das eine sehr spannende Figur:

"Er ist voller Widersprüchlichkeiten, was ich sehr interessant finde", so der Edelmime. "Was ich schon immer an ihm mochte ist, dass er eine solch extreme Figur ist." Seiner Ansicht nach gebe es in den "X-Men"-Filmen, auch wenn es sich bei ihnen um fiktionale Werke handelt, Themen und philosophische Denkansätze, die auch in unserer Gegenwart relevant seien und das spiegelt sich auch in Magneto: "Er hat eine machiavellistische Seite an sich, die aber mit einem Gerechtigkeitskodex vermischt wird und das empfand ich immer als spannend."

Auch die Beziehung mit Professor X sei ein beachtenswerter Aspekt für Fassbender: "Sie nutzen sehr verschiedene Mittel, um das gleiche Resultat zu bekommen, schließlich kümmern sie sich beide um ihre Leute. Und ich mochte immer die Vorstellung von Erik als eine Art Malcolm-X-Charakter, während der Professor eher wie Martin Luther King Jr. ist und ich war immer schon der Ansicht, dass das ein toller Konflikt zwischen ihnen ist."

Malcolm X und Martin Luther King Jr. waren Bürgerrechtler, die sich stark für die Belange der afroamerikanischen Bevölkerung einsetzten, wobei Malcolm zunächst einen eher radikalen Weg einschlug und Luther King einen friedfertigeren. Nach seinem Bruch mit der Nation of Islam und deren Anführer Elijah Muhammad sowie einer ausgedehnten Reise nach Mekka und durch Afrika, schlug Malcom X einen gemäßigteren und offeneren Ton an.

"'X-Men' hat mein Leben verändert"

Nach der Übernahme vom produzierenden Studio 20th Century Fox durch Disney, geht die reguläre "X-Men"-Reihe im Kino vorerst zu Ende und noch ist nicht ganz klar, wohin die Reise gehen wird. Ob aber Fassbender nach vier Einsätzen als Mutant wieder dabei wäre? Zumindest hätte er grundsätzlich nichts dagegen, erneut für ein langfristiges Engagement zu unterschreiben: "Wenn es das richtige Projekt ist und ich dafür brenne – absolut!"

Und auch zu den "X-Men" und der Erfahrung daran an sich fand er nur lobende Worte: "‚X-Men‘ hat mein Leben verändert und ich erfreue mich wirklich an diesen Figuren und dieser Welt, in der wichtige Themen behandelt werden. Und außerdem hab ich mich mit allen anderen bei den Filmen sehr gut verstanden, es war also eine insgesamt sehr schöne Erfahrung."

"X-Men: Dark Phoenix" ist seit dem 6. Juni 2019 in hiesigen Lichtspielhäusern zu sehen. Hier ist der Trailer für euch: