2023 ist das Jahr der großen DC-Adaptionen: Nach "Shazam! Fury of the Gods" läuft seit dem 15. Juni "The Flash" über die Kinoleinwände, bevor in ein paar Monaten "Blue Beetle" und die Fortsetzung von "Aquaman" folgen.
Dass aufwendige Blockbuster wie diese keine günstige Angelegenheit sind, ist klar. Die geschätzten 1,1 Milliarden US-Dollar, die angeblich insgesamt für Produktion und Vermarktung der vier Filme drauf gehen, lässt trotzdem staunen. Eine Summe, die den Verantwortlichen von DC besonders Bauchschmerzen bereiten dürfte, denn der Start von "The Flash" bewegt sich schon jetzt weit unter dem Niveau, das einen Teil der Kosten einholen könnte. 120 Millionen hätten es sein sollen, mit 55 Millionen erreichte man weniger als die Hälfte – nicht nur aus Sicht von Experten in der Filmindustrie ein echtes Desaster.
Warum ist "The Flash" ein Flop?
Vor allem mit "Aquaman 2" und "The Flash" wird bei Fans eine Erwartungshaltung ausgelöst. Natürlich will man den zweiten Teil vor allem dann sehen, wenn mit weiteren Teilen zu rechnen ist. Genau das ist allerdings fraglich, denn James Gunn und Peter Safran, die neuen Chefs in den DC Studios, gaben bereits an, das Franchise 2025 quasi neu starten zu wollen. Begonnen bei "Superman: Legacy" spielt der Großteil der Comic-Adaptionen dann nicht mehr im jetzigen DCEU (DC Extended Universe), sondern im DCU (DC Universe). Hat diese Ankündigung bereits Konsequenzen? Wollen die Fans ihre Zeit nicht dem Kinosessel opfern, wenn die Hoffnung auf Teil 2 ausbleibt? Die enttäuschenden Zahlen, die "The Flash" gerade einspielt, sprächen dafür und stehen einem möglichen zweiten Teil durch den ausbleibenden Erfolg noch mehr im Weg – ein Teufelskreis. Oder ist es doch der kontroverse Rummel um Ezra Miller, der potentielle Zuschauer abschreckt? Wegen psychischer Probleme und zahlreicher Probleme mit der Justiz geht der Hauptdarsteller seit Jahren durch die Medien. Trotzdem schreckt Warner nicht davor zurück, ihn weiterhin zu engagieren.
Vielleicht ist das Problem aber auch ein anderes. Wie auch Variety herausstellt, ist der Superhelden-Hype nach mehr als 50 Comic-Adaptionen in 10 Jahren vielleicht einfach ausgereizt – vielleicht wird auch der größte Anhänger des Genres müde, wenn er erst das gesamte System eines 'Multiversums' kennen muss, um sich in einem neuen Film zurechtzufinden.
Für Warner und DC bleibt derweil zu hoffen, dass "Blue Beetle" und "Aquaman 2" erfolgreicher starten als "The Flash". Vor allem wird dabei auf "Blue Beetle" gesetzt: Das Action-Abenteuer mit einem ganz neuen Helden im Mittelpunkt startet am 17. August in den Kinos.