Karfreitag ist ein stiller Feiertag, neben dem umstrittenen Tanzverbot und einer Zwangspause für die Bundesliga dürfen auch manche Filme nicht öffentlich gezeigt werden, die dem besinnlichen Geist des Feiertags zuwider laufen oder religiöse Gefühle verletzen könnten.

Über 700 Titel umfasst die Liste der Freiwilligen Selbstkontrolle. Neben Horror, derben Komödien, Actionkracher und Schmuddelkram steht natürlich auch "Das Leben des Brian" auf dem Index. Die Satire aus dem Hause Monty Python ist zwar primär eine Parodie von Bibelfilmen und zieht Frömmlerei jeder Coleur durch den Kakao, kann religiöse Gemüter aber natürlich verstören.

Die Giordano-Bruno-Stiftung hatte gegen das Aufführungsverbot geklagt und wollte "Das Leben des Brian" am Karfreitag 2019 in Stuttgart zeigen. Für die Stiftung, die sich für eine säkuläre Gesellschaft einsetzt und nach dem als Ketzer verbrannten Wissenschaftler Giordano Bruno benannt ist, verträgt es sich nicht mit einem weltlichen Staat. "Mit der Filmvorführung protestiert die GBS gegen diesen durch das Feiertagsgesetz zementierten Anachronismus in unserer säkularen Gesellschaft " sagte ein Sprecher.

"Das Leben des Brian" darf aufgeführt werden

Das Verwaltungsgericht Stuttgart hatte der Stiftung Recht gegeben. Sie durfte die Komödie zeigen. Allerdings nur unter Auflagen. So musste die Vorführung hinter verschlossenen Türen und Fenstern stattfinden. Außerdem musste ein ausreichender Abstand zu Kirchen eingehalten werden.

Das Gericht sah das Urteil nur als Ausnahmeregelung an, weil die Filmvorführung nicht aus Zwecken der Unterhaltung initiiert wurde, sondern um Diskussionen über religiös geprägte Tabus anzuregen.

Im Fernsehen ist eine Ausstrahlung von "Das Leben des Brian" übrigens erlaubt. Wo er in diesem Jahr zu sehen ist, erfahrt ihr hier.