Von Hollywood nach Sölden, Österreich
Von wegen Los Angeles oder Paris - im 24. "James Bond"-Film verschlägt es den berühmtesten Geheimagenten der Welt nach Österreich. Genauer gesagt nach Sölden und Obertilliach. Besonders vom Tiroler Skiort Sölden versprach sich Produzent Gregg Wilson besonders spektakuläre Szenen, er wollte eine "vollkommen irre Sequenz".
Dem Geheimagenten seiner Majestät und seinem Team, in diesem Fall der Filmcrew, ist kein Weg zu weit und so ging es hoch hinaus zur höchstgelegenen Straße der Alpen. Auf 3.048 Metern fand Gregg Wilson schließlich, was er sich an Sensation erhofft hatte: "Es wird spektakulär. Tirol hatte alles, was wir brauchten, um solche Sequenzen zu drehen". Produktionsdesigner und Location-Scout Dennis Gassner schloss sich dieser Begeisterung an: "Was gibt es Aufregenderes, als ganz oben zu sein, on top of the world?"
Eigeninitiative im Tiroler Ötztal
Bergbahnchef Jakob Falkner war maßgeblich daran beteiligt, dass Agent 007 den Gaislachkogel besuchte. Im April 2014 erfuhr er bei einer Veranstaltung, dass die Produktionsfirma Sölden als Drehort ins Auge fasst. Von da an machte es sich Falkner zur persönlichen Mission, den 24. Bond-Film in die heimische Bergwelt zu bringen. Über die österreichische Filmkommission "Location Austria" nahm er Kontakt mit der Produktionsfirma auf. Im Auftrag seiner Tourismuskollegen reiste er eigens nach London, um "den Verantwortlichen unser definitives Interesse zu signalisieren, indem wir zu ihnen kommen". Das Ergebnis: Im Januar begrüßte das Ötztal Mister Bond höchstpersönlich. Und mit ihm "Madeleine Swann" Léa Seydoux und "Mr. Hinx" Dave Bautista.
Nach drei Wochen war alles im Kasten, die Verfolgungsjagden und Schießereien vor österreichischer Kulisse vorbei. Falkners Fazit - ein voller Erfolg: "Bond steht für Action. Und Sölden ist pure Action!" Doch damit nicht genug des neuen Traumpaares Bond-Sölden: Nur wenige Meter vom Restaurant Ice Q entfernt, das als Kulisse diente, entstand die "James Bond Erlebniswelt 007 Elemente". Diese einzigartige Attraktion inszeniert nicht nur die Dreharbeiten zu "Spectre", sondern lässt die Besucher in die faszinierende Welt von James Bond eintauchen.
"James Bond"-Feeling im Skiurlaub
Beim Skifahren oder Snowboarden entlang der Piste von der Bergstation werden unweigerlich Erinnerungen an "Spectre" wach, auch die Gondeln der Gaislachkogelbahn gleichen denen aus dem Film. Direkt neben der Piste verläuft die Gletscherstraße, auf der die wilde Verfolgungsjagd stattfand. Nicht weniger als 45 Range Rover und zwei Flugzeuge vom Typ Britain Norman Islander lieferten sich eine eindrucksvolle Actionsequenz. Die Verfolgungsjagd endet jedoch nicht in Sölden, sondern in Obertilliach, einer kleinen Gemeinde etwa sechs Stunden entfernt. Im späteren Filmschnitt geht die eine Sequenz nahtlos in die andere über. Auch das Ortszentrum von Obertilliach war Schauplatz weiterer Szenen des Films. Bürgermeister Matthias Scherer war mehr als begeistert, als die Wahl auf seine Gemeinde fiel: "Mir war gleich klar – da muss ich zuschlagen. Ein solcher Dreh ist wie ein Sechser im Lotto für unseren Tourismusort"
Auch die europäischen 007-Fans dürften sich über die Wahl des Drehortes freuen. Schließlich sind Sölden und Obertilliach nicht schwer zu erreichen und für viele nur einen Kurztrip entfernt.
Für alle, die sich nun selbst von den Szenen im Schnee überzeugen wollen: Heute Abend (2.8.) läuft "James Bond 007: Spectre" um 20.15 Uhr im ZDF.
