Scarlett Johansson in der Mangaverfilmung "Ghost in the Shell", Tilda Swinton als "Ancient One" in "Doctor Strange", Jake Gyllenhaal als "Prince of Persia": In den letzten Jahren gab es viele Proteste gegen Filme in denen weiße Schauspieler Rollen spielen, die in den Vorlagen eindeutig asiatischer Herkunft sind.

Während schwarze Charaktere aus Comics oder Büchern in Verfilmungen nur noch selten mit weißen Schauspielern besetzt werden, scheinen es die Castingdirektoren in Hollywood bei Figuren fernöstlicher Herkunft nicht so genau zu nehmen.

Doch jetzt hat ein Protest gegen Whitewashing, wie man das etnisch unsensible Casting nennt, erstmals Erfolg gezeitigt. Der weiße Schauspieler Ed Skrein trat von seiner Rolle im neuen "Hellboy"-Film zurück. Im Reboot der Comicverfilmung sollte der 34-jährige Darsteller ("Deadpool", "The Transporter Refueled") die Figur des Ben Daimio übernehmen, einem Militärmajor mit asiatischem Backround.

Sobald die Verpflichtung des Briten bekannt gegeben wurde regte sich in den Sozialen Medien Widerstand, nicht nur von nichtweißen Menschen. Und Skrein zeigte sich einsichtig. Anstatt wie vor ihm Tilda Swinton oder die Macher von "Ghost in the Shell" zu versuchen, sich herauszureden, trat er freiwillig zurück. Er erklärte, dass ihm nicht bewusst gewesen sei, dass seine Rolle in der Comicvorlage ein Asiate ist.

Nun will er den Platz für einen Schauspieler asiatischer Herkunft freimachen. In den sozialen Medien wurde seine Entscheidung, die glaubwürdig und nicht wie unter Druck geschrieben wirkt, bejubelt. Auch Hellboy-Schöpfer Mike Mignola äußerte sich über Twitter wohlwollend.

Im September sollen die Dreharbeiten zu einem neuen "Hellboy"-Film begingen, der sich näher an der Comicvorlage orientieren soll als die beiden Versionen von Guillermo del Toro aus den Jahren 2004 und 2008. Regie führt Neil Marshall ("The Descent"), die Titelrolle verkörpert statt Ron Perlman diesmal David Harbour ("Stranger Things"). Als Nebendarsteller sind Milla Jovovich ("Resident Evil"), Ian McShane ("Pirates of the Caribbean - Fremde Gezeiten") und Sasha Lane ("American Honey") dabei.

Zur Erinnerung: Das war der "Hellboy" von 2004