Millionen von Fans, zahlreiche Geschichte: Das "Harry Potter"-Universum umfasst nicht nur sieben Romane, sondern mittlerweile auch zehn Filme, inklusive der "Phantastische Tierwesen"-Reihe. Aus dem letzten "Harry Potter"-Roman "Die Heiligtümer des Todes" wurden gleich zwei Filme. Und obwohl die Filme vom Gefühl her sehr nahe an den Büchern sind und zum Teil zu den erfolgreichsten aller Zeiten zählen, mussten sie dennoch auf einige Aspekte der Romane verzichten. Einige Unterschiede sind nachvollziehbar, aber diese fünf ärgern uns ganz besonders, weil sie nicht nur wichtig sind, sondern auch im Film umsetzbar gewesen wären. Der Umgang mit der Prophezeiung ist übrigens so eine Unverschämtheit, dass wir ihr hier einen eigenen Artikel gewidmet haben. Hier kommen die anderen.

Die Rumtreiber

Obwohl der junge Zauberer die Karte des Rumtreibers bekommt und damit durch die Geheimgänge von Hogwarts streift, wird in den Filmen die Hintergrundgeschichte zu der magischen Karte völlig außer Acht gelassen. Vier gut befreundete Gryffindor-Schüler erschufen die Karte, die auch den Aufenthalt von Aufsichtspersonen anzeigt, um sich aus der Schule schleichen zu können: Es waren Harrys Vater, Remus Lupin, Sirius Black und Peter Pettigrew. Nicht gerade unwichtige Figuren und sie alle tauchen auf die eine oder andere Art und Weise einmal in den Filmen auf – zum Teil sogar im Selben. Casting-Aufwand hin oder her – es gab gute Momente, um im Laufe der Filme zu erklären, woher die Karte des Rumtreibers kommt. Und die Geschichte wäre es total wert gewesen.

Der Kampf auf dem Astronomieturm

"Harry Potter und der Halbblutprinz" hat einige Schwächen und eine seiner größten ist, dass es wirklich viele wichtige Elemente aus dem Buch gab, die es nicht in den Film geschafft haben. Und so dramatisch das große Finale dank Dumbledores Sturz in den Tod vom Astronomieturm auch war, hat es der Roman auf jeden Fall besser hinbekommen. Dort kämpfen Professoren wie McGonagall und Schülerinnen wie Ginny Weasly gegen die Todesser. Einige Zaubersprüche werde hin und hergeschossen und das Finale des Buchs gibt einen ersten Ausblick auf den großen Krieg am Ende der Reihe. Im Film sind nur die Todesser inklusive Draco Malfoy und Snape, Dumbledore sowie Harry auf dem Turm. Kein richtiger Kampf. Es wäre aufwendiger gewesen, aber als Vorschau zur finalen Schlacht eine gute Idee.

Voldemorts Geschichte

Eine weitere Schwäche des sechsten Films ist der Umgang mit Tom Riddle, alias Voldemort. Im Buch reisen Dumbledore und Harry mit Hilfe des Denkariums in Voldemorts Vergangenheit. Und während der Filmzuschauer die erste Begegnung zwischen Dumbledore und Tom Riddle im Waisenhaus durchaus zu sehen bekommt, fehlen andere Teile seiner Vergangenheit vollständig. Beispielsweise der Grund, warum Riddle überhaupt so einen Hass auf Menschen hat. Seine Mutter starb bei dessen Geburt und sein Muggelvater war überfordert von der Situation, daher ließ er ihn allein in dem Waisenhaus zurück. Von all diesen Dingen erfahren wir im Film nichts, dort ist Voldemort einfach schon als Kind böse – ohne jede Erklärung warum.

Dumbledores Vergangenheit

Im Laufe der Bücher und Filme kommt heraus, dass Dumbledore eine schwierige Vergangenheit mit seiner Schwester und seinem Bruder hatte – ein Schock für Harry, der Dumbledore für seinen Helden hält. Auch wenn die Filme diese Geschichte anschneiden, werden wesentliche Teile wie der dramatische Tod von Dumbledores Schwester und vor allem das Verhältnis zum dunklen Magier Grindelwald völlig außer Acht gelassen. Klar: Wer "Phantastische Tierwesen: Grindelwalds Verbrechen" gesehen hat, kommt in den Genuss dieser Geschichte, aber Dumbledore hätte es verdient, dass das bereits in den "Harry Potter"-Filmen ein Thema ist. Das hätte der Figur viel mehr Fleisch gegeben und einfach zu erzählen, ist so etwas auch.

Der Halbblutprinz

Snape ist der sagenumwobene Halbblutprinz, Namensgeber des sechsten Buchs und Films. Harry profitiert von dessen Talent für Zaubertränke als er dessen aufgebessertes Schulbuch in die Hände bekommt. Was im Buch für unzählige amüsante aber auch gefährliche Situationen sorgt und gleichzeitig noch Snapes Herkunft als Halbblut erläutert, ist im Film lediglich am Ende ein Thema. Kurz vor Schluss offenbart Snape sich Harry als der Halbblutprinz und verschwindet dann. Im Buch: ein echtes Mysterium. Im Film: eine Radnotiz. Schade.