Der schusselige Pirat Jack Sparrow (Johnny Depp) eroberte die Kinokassen im Sturm, als Disney 2003 den ersten Film der "Fluch der Karibik"-Reihe veröffentlichte. Wilde Abenteuer auf Karibischen Inseln mit schillernden Figuren entpuppten sich als wahrer Glückgriff für den Mäusekonzern, nachdem es Jahrzehnte keine erfolgreichen Piratenfilme mehr gab.

Der Konzern war sich zu Anfang nicht sicher, ob die Geschichte nicht auf direktem Wege nur auf DVD erscheinen sollte, entschied sich aber dann doch für den Weg über das Kino. Der Erfolg war ungewiss, doch alle Bedenken erwiesen sich als falsch. Dabei schlummerte die Idee zur Filmreihe schon Jahrzehnte für Disney vor der eigenen Nase.

"Pirates of the Caribbean" existiert seit den 1960ern

Die Idee, einen Piratenfilm zu drehen, kommt nicht von Disney. Schon in der Stummfilmzeit gab es erste Filme über Freibeuter und das Genre hatte seinen Höhepunkt in den 1950er Jahren. Allerdings verlor das Thema in den 1980er Jahren sehr an Popularität.

Disney startete seine erste Piratengeschichte nicht etwa auf der Leinwand, sondern 1967 in Disneyland Park in Anaheim, USA. Dort entstand eine Themenbahn, in der die Besucher in Booten über einen Wasserfall in eine Piratenwelt eintauchen. Es spielen sich Szenen ab, die später auch in den Filmen wiederzufinden sind. Piraten überfallen einen Fort und rauben Schätze. Epische Seeschlachten und Plündereien werden von beweglichen Puppen nachgestellt.

Während Disney in seinen Parks Attraktionen gerne nach ihren berühmten Filmen benennt, war es in diesem Fall genau andersherum.

Der Niedergang des Piratengenres ließ Disney jedoch lange zögern, selbst einen Film in diese Richtung zu produzieren, doch 2003 gelang es dann und die Reihe wurde zu einem weltweiten Erfolg. Tatsächlich diente die Disney-Themenbahn auch dem Videospiel-Klassiker "Monkey Island" als Vorbild. Zahlreiche anderen Freizeitsparks nahmen sich außerdem ein Beispiel an Disney und eröffneten ebenfalls Themenbahnen in Piratenwelten.