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Fluch der Karibik: Wieso der Titel des Erfolgsfilms überhaupt keinen Sinn macht

Der Film "Pirates of the Caribbean" war ein Mega-Blockbuster. Auf den Untertitel hätte der Regisseur allerdings gerne verzichtet.

"Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl" (auf Deutsch: "Piraten der Karibik: Der Fluch der Black Pearl") lautet der vollständige Originaltitel des ersten Films der bislang fünfteiligen Piratengeschichte mit Johnny Depp als Captain Jack Sparrow. In Deutschland begnügte man sich damit, den Film einfach "Fluch der Karibik" zu nennen und auf einen Untertitel zu verzichten.

Wäre es nach Gore Verbinski, dem Regisseur der ersten drei Teile, gegangen, wäre der englische Originaltitel allerdings ebenfalls kurz und knapp ausgefallen. "Pirates of the Caribbean" sollte nach seiner Meinung genügen. Doch die mächtigen Disney-Bosse machten Verbinski einen Strich durch die Rechnung.

Disney-Bosse befürchteten bei "Fluch der Karibik" einen Flop

Foto: IMAGO / Everett Collection, Kaum lesbar: der Untertitel "The Curse of the Black Pearl"

Grund der Skepsis der Disney-Oberen war, dass "Pirates of the Caribbean" bereits seit 1968 eine mäßig erfolgreiche Attraktion in vier Disney-Themenparks war. Zudem hatte sich das Kinopublikum seit 50 Jahren nicht mehr für Piratenfilme interessiert. Für den damaligen Disney-Chef Michael Eisner war überzeugt davon, dass nur ein zugkräftiger Untertitel "Fluch der Karibik" vor einem Flop bewahren könnte. Die Idee vom "The Curse of the Black Pearl" war geboren, um auch ältere Zuschauer mit so einem übersinnlichen Titel anzusprechen.

Regisseur von "Fluch der Karibik" insistierte

Regisseur Gore Verbinski konnte jedoch mit "The Curse of the Black Pearl" gar nichts anfangen. Schließlich sei, so erklärte er mehrfach, im Film nicht das Piratenschiff "Black Pearl", sondern der Schatz der Azteken verflucht. Der Fluch geht dann auf Captain Barbarossa (Geoffrey Rush) und seine Crew über, die den Schatz geplündert haben.

Da sich Verbinski gegen Eisner aber nicht durchsetzen konnte, versuchte er, das Vorhaben wenigstens zu hintertreiben. So soll er das Marketingteam gebeten haben, auf den Plakaten den Untertitel fast unleserlich zu machen. Tatsächlich existieren einige Filmposter, auf denen der Schriftzug nahezu untergeht.

Trotzdem erwies sich Eisners Idee letztlich als richtig. Nicht nur "Pirates of the Caribbean: The Curse of the Black Pearl" war ein Erfolg, sondern auch die nachfolgenden Filme "Pirates of the Caribbean: Dead Man's Chest", "Pirates of the Caribbean: At World's End", "Pirates of the Caribbean: On Stranger Tides" und "Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales" konnten das Publikum mit ihren mystischen Untertiteln in die Kinos locken.

TVSpielfilm.de/ IMAGO / United Archives