Das noch junge Jahrtausend hat jede Menge unvergesslicher Leinwandauftritte hervorgebracht, von denen Johnny Depp als Captain Jack Sparrow ganz besonders heraussticht. Der Superstar war vorher schon eine große Nummer, aber mit den "Fluch der Karibik"-Filmen zementierte er seinen Status als Schauspiellegende für die Ewigkeit. Fünf Teile zählt die Reihe bislang, die mehrere Milliarden US-Dollar weltweit eingespielt hat. Angesichts dieser Ergebnisse verwundert es doch, warum man bei Disney mit der Erfolgsformel jetzt brechen will. Der Mäusekonzern will alles wieder auf Anfang setzen und das bedeutet, dass auch Depp nicht mehr dabei sein wird. Aber warum eigentlich? Neue Berichte legen einen neuen und überraschenden Grund nahe.

50-Millionen-Dollar-Klage

Wie verschiedene Medien wie zum Beispiel das People-Magazin oder The Blast berichten, hat Johnny Depp kürzlich eine Klage in Höhe von 50 Millionen US-Dollar gegen seine Ex-Frau und Schauspielkollegin Amber Heard ("Aquaman") eingereicht. Beide lernten sich 2011 am Set von "The Rum Diary" kennen und waren von 2015 bis 2016 verheiratet. Die Scheidung verlief alles andere als einvernehmlich und freundschaftlich und im Zuge dessen wurden unter anderem Beschuldigungen Heards laut, die behauptete, sie wäre während ihrer Ehe häuslicher Gewalt ausgesetzt gewesen.

Hauptgegenstand der Klage soll ein Artikel sein, den Heard im Dezember 2018 schrieb und in der Washington Post veröffentlichte und in dem sie über ihre Erfahrungen mit häuslicher Gewalt schrieb. Zwar werde Depp darin namentlich überhaupt nicht erwähnt, aber laut dessen Anwalt sei der Artikel "von der zentralen Voraussetzung abhängig, dass Frau Heard ein Opfer häuslicher Gewalt war und dass Herr Depp diese gegen sie angewendet hat." Im Anbetracht der Tatsache, dass schon lange zuvor erste Anschuldigungen von ihrer Seite gegen Depp vorgebracht wurden, ist es mehr als wahrscheinlich, dass sie tatsächlich über ihn schrieb.

Negative Folgen für die Karriere

Depps Anwalt nach sei das alles ein großer Schwindel, denn sein Mandant habe Heard nie angegriffen und es gebe Beweise und Augenzeugen, die das unterstützen. Deshalb werde man sie auf üble Nachrede verklagen. Ferner fuhr er fort, dass die öffentlich ausgetragene Schlammschlacht negative Auswirkungen auf Depps Karriere hatte: Nur vier Tage nach Erscheinen von Heards Artikel soll er von "Fluch der Karibik" gefeuert worden sein. Zugleich sollte so Aufmerksamkeit für Heard und "Aquaman" generiert werden – die Premiere der Comicverfilmung war bei Veröffentlichung der entsprechenden Post-Aufgabe nur drei Tage entfernt. Vertreter von Amber Heard gaben bereits in einem Statement zu verstehen, dass man sich der jüngsten Klage nicht beugen werde und dass Heard nicht mundtot gemacht wird.

Zukunft ungewiss

Was Disney angeht, so überrascht die Entscheidung des betont familienfreundlichen Unternehmens nicht, sollte wirklich etwas daran sein. Schließlich feuerte man vor nicht allzu langer Zeit auch Regisseur James Gunn von "Guardians of the Galaxy 3" wegen jahrealter, kontroverser Kommentare. Zudem wird gemutmaßt, dass man sich so die extrem hohe Gage für Depp von nun an sparen kann.

Die Zukunft für "Fluch der Karibik" sieht indes wieder etwas düster aus: Eigentlich schien der Neustart auf einem guten Weg, als das "Deadpool"-Autorenduo Rhett Reese und Paul Wernick dafür engagiert wurde. Zudem wurde gemunkelt, dass aus Jack Sparrow eine weibliche Figur werden könnte. Wie Deadline erst kürzlich vermeldete, haben aber die beiden Drehbuchschreiber mittlerweile wieder das Handtuch geworfen, das Projekt befindet sich also aktuell im Stillstand. Insider seien sich noch nicht ganz einig darüber, wie es weitergehen wird: Einige sollen berichten, dass man schon Ersatz suche, während andere glauben, dass die Reihe endgültig auf Eis gelegt wird.