Paris (dpa) - Das Filmfestival von Cannes hält weiter an seiner 73. Ausgabe fest. Es scheine kaum noch möglich, dass die Festspiele von Cannes in diesem Jahr in ihrer ursprünglichen Form organisiert werden könnten, hatte die Leitung am Dienstagabend erklärt. Man denke jedoch darüber nach, sie auf "die eine oder andere Art" durchzuführen.
Das Festival von Cannes zählt neben den Filmfestspielen Venedig und der Berlinale zu den bedeutendsten Filmfestivals der Welt. Wie die 2020-Ausgabe, die ursprünglich vom 12. bis 23. Mai hätte stattfinden sollen, nun aussehen könnte, wurde nicht bekannt. In einem Interview mit dem Filmmagazin Variety hatte Thierry Frémaux, der künstlerische Leiter, ein Streaming-Festival jedoch kürzlich ausgeschlossen.
Cannes: Kein Festival ohne Kino
Cannes habe eine Seele, eine Geschichte, erklärte er. Filme von Wes Anderson und Paul Verhoeven seien für das Kino gemacht. Damit zitierte Frémaux Namen von Regisseuren, die seit Wochen im Umlauf für 2020 sind. Die Komödie von Anderson "The French Dispatch" soll in einer fiktiven Stadt in Frankreich handeln. In den Hauptrollen sind unter anderem Bill Murray, Tilda Swinton und Timothée Chalamet zu sehen.
Von den Kritikern wird auch regelmäßig der Niederländer Verhoeven mit "Benedetta" zitiert. Der Film mit Virginie Efira erzählt die Geschichte einer Kloster-Novizin, die während der Pest im späten 15. Jahrhundert Wunder vollbringt.
Das Festival an der französischen Riviera hatte zunächst gehofft, nach einer ersten Verschiebung Ende Juni oder Anfang Juli den Startschuss geben zu können. Doch Frankreich hat seine am 17. März verhängte Ausgangssperre bis zum 11. Mai verlängert und alle Großevents bis Mitte Juli erstmal verboten.