Nicht jeder mag sie, aber es gibt kaum jemanden, der sie nicht kennt: Die "Fifty Shades of Grey"-Trilogie. Die Filme mit Jamie Dornan und Dakota Johnson sind hochgradig erfolgreich – allerdings hatten sie auch eine gute Vorlage: Die drei Bücher von Autorin E.L. James über Anastasia Steele und Christian Grey haben sich millionenfach verkauft, in den USA waren es sogar die drei erfolgreichsten Bücher des Jahrzehnts. Ein viertes Buch aus dem Universum soll ebenfalls verfilmt werden. Außerdem machten sie Bondage-Sex und die dazugehörige Szene äußerst populär. Warum es aber genau ihre Bücher waren, wundert James selbst heutzutage noch, wie sie sagt.

E.L. James spricht über Erfolg von "Fifty Shades of Grey"

Im Gespräch mit "Entertainment Tonight Canada" erklärt sie, was genau sie so an dem massiven Erfolg überrascht hat. "Es gibt tausende und abertausende Frauen, die in diesem Genre schreiben, es ist das, was LeserInnen kennen." Tatsächlich herrscht sicher keine Mangelware an erotischer Literatur von weiblichen Autorinnen. "Dass ‚Fifty‘ so mainstream geworden ist – die Gründe dafür sind für mich immer noch ein Mysterium. Es gibt so viele Bücher, in denen es heiß hergeht." Das sexuelle Verhältnis von Anastasia und Christian ist allerdings kein "gewöhnliches" – selbst für Fans des Genres. Obwohl es sich um erotische Literatur handelt, ist das explizite Beschreiben und Ausleben der BDSM-Fantasien der beiden Figuren bei Erscheinen ein großes Alleinstellungsmerkmal im Mainstream-Buchmarkt gewesen. Die Szene und die Praktiken fristeten damals ein Nischen-Dasein, wurden anschließend von ihrem Tabu aber schlagartig befreit. Manchmal ist es aber auch ein glücklicher Zufall, dass ein bestimmtes Buch zum absoluten Mega-Erfolg wird – so wie bei "Twilight", das für E.L. James die Inspiration für "Fifty Shades of Grey" war.

Ursprünglich schrieb James Fan-Fiction für die Vampir-Saga, in der Bella und Edward zu Beginn ein ähnliches Verhältnis haben wie Anastasia und Christian. Daraus wurde die Geschichte von "Fifty Shades of Grey". Womöglich hat der Erfolg von "Twilight" James auch den Weg bereitet. Und auch wenn es sich wohl nicht abschließend klären lässt, warum James‘ Buch-Trilogie so erfolgreich war, ist es schon sympathisch, dass eine so erfolgreiche Schriftstellerin entspannt zugeben kann, nicht genau zu wissen, wo ihr Erfolgsrezept eigentlich liegt.