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Das Original: Wie die erste "Star Wars"-Trilogie und "Dune" zusammenhängen

Dune, Star Wars, Timothée Chalamet
Was haben "Dune" und "Star Wars" gemeinsam? Eine ganze Menge! Warner Bros. Entertainment / Lucasfilm, Montage: TVSPIELFILM.de

"Dune" gehörte lange zu den meisterwarteten Filmen des Jahres 2021! Logisch: Das Sci-Fi-Epos basiert auf einer legendären Buchvorlage, die zu ihrer Zeit bahnbrechend war – und unter anderem die Entstehung von "Star Wars" maßgeblich beeinflusste.

Lange fieberten Film-Nerds der Veröffentlichung von "Dune" entgegen. Das mit Stars vollgepackte Sci-Fi-Spektakel überzeugte schon in den Trailern durch bildgewaltige Aufnahmen und makellose Effekte. Doch der Grund für den Hype lag noch woanders: "Dune" basiert auf der gleichnamigen Romanreihe von Frank Herbert, genauer gesagt auf dessen erstem Roman "Der Wüstenplanet" von 1965.

Und "Der Wüstenplanet" ist einer der größten Sci-Fi-Romane aller Zeiten. Das Buch veränderte die Sci-Fi-Literatur für immer und inspirierte massenweise Nachfolger. Wer bei "Dune" im Kino sitzen wird, könnte daher das ein oder andere Déjà-vu erleben. "Der Wüstenplanet" war nämlich eine der Hauptinspirationen für das vielleicht bekannteste Sci-Fi-Universum der Filmgeschichte: "Star Wars".

Worum geht es eigentlich in "Dune"?

"Der Wüstenplanet" von Frank Herbert spielt in einer Zeit, in der die Menschheit das Weltall besiedelt hat. An der Spitze der Macht stehen der Padischah-Imperator und die verschiedenen Großen Häuser. Verfeindet sind insbesondere das Haus Atreides und das verkommende Geschlecht des Barons Harkonnen. Harkonnen kontrollierte über Jahrzehnte in den Diensten des Imperators den Wüstenplaneten Arrakis. Es ist der einzige Planet im ganzen Universum, auf dem eine lebensverlängernde Droge wächst, die gleichzeitig interstellare Raumfahrten ermöglicht – und daher von unschätzbarem Wert für den Imperator ist.

Herzog Leto Atreides bekommt nun vom Imperator die Lehnsherrschaft über Arrakis übertragen. Gemeinsam mit seiner Konkubine, Lady Jessica, und seinem Sohn Paul zieht er selbst auf den Wüstenplaneten, der von den Fremen bewohnt wird: Sie sind das Volk der Wüste, und warten seit einer Ewigkeit auf den Erlöser aus ihren Prophezeiungen, den Messias namens Kwisatz Haderach. Und sie halten Paul für diesen Heilsbringer …

Überschneidungen: So viel "Star Wars" steckt in "Dune"

Als George Lucas Mitte der 1970er seinen "Star Wars"-Kosmos erschuf, war "Dune" sichtlich eine große Inspiration für ihn. Auch bei "Star Wars" wird das Universum von einem Imperator beherrscht – und beide führen nichts Gutes im Sinn. In beiden Welten spielt ein Wüstenplanet eine entscheidende Rolle: Es ist also kein Zufall, warum Luke Skywalker im ersten "Krieg der Sterne" in der Einöde von Tattooine mitten im Nirgendwo aufwächst.

Die Inspirationen gehen aber noch weiter: Beide Filme erzählen von einem jungen Mann (Luke / Paul), die durch ein traumatisches Ereignis aus ihrer Heimat gerissen werden und – wie sie später erfahren – von nun an ihre Bestimmung erfüllen müssen. So wie Paul sich als Kwisatz Haderach entpuppt, erfährt Luke, dass er der Sohn des wohl mächtigen Jedi-Kriegers aller Zeiten ist und sich dem stellen muss. Sogar sein Verhältnis zu Darth Vader, der sich in "Das Imperium schlägt zurück" als sein Vater entpuppt, ist an "Dune" angelehnt, denn auch hier erfährt Paul später, dass er mit seinen Feinden verwandt ist.

Ebenfalls gemein ist beiden Universen die Waffenwahl: Obwohl sie in hoch entwickelten und technologisierten Zivilisationen spielen, kämpfen in "Dune" alle Krieger mit Messern und Schwertern – in "Star Wars" sind es wenigstens Lichtschwerter. Diese Verknüpfung ist aber wohl eher weniger beabsichtigt, sondern kommt einfach daher, dass "Star Wars"-Schöpfer George Lucas als Kind begeistert mit Samurai-Filmen des japanischen Meisterregisseurs Akira Kurosawa aufwuchs.

Manche "Star Wars"-Ideen stammen direkt aus "Dune"

Zwei Parallelen sind aber noch interessant: In "Dune" existiert der Geheimbund der Bene Gesserit, ein Frauenorden, in denen die einzelnen Schwestern übermenschliche Fähigkeiten haben, weshalb sie von der normalen Bevölkerung oft als "Hexen" beschimpft werden. Pauls Mutter Lady Jessica ist ebenfalls eine Bene Gesserit – und wurde er somit als erster Mann seit Jahrhunderten mit den "Zauberkräften" geboren. Das erinnert nicht von ungefähr an die Jedi aus "Star Wars", die ebenfalls ein Geheimbund sind, zu denen der Held gehört, und die übernatürliche Kräfte haben. Genau wie die Bene Gesserit sehen wir gleich im ersten "Star Wars"-Film, dass auch die Jedi u.a. die Macht der Gedankenkontrolle besitzen.

Zu guter Letzt ist eine der berühmtesten "Star Wars"-Szenen direkt aus "Dune" kopiert: In "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" will der intergalaktische Schurke Jabba the Hutt den Helden Luke Skywalker auf Tattooine in die Sarlacc-Grube werfen: ein riesiges Loch im Wüstensand, in dem ein Monster wohnt, wobei nur Zähne zu sehen sind. Das Design ist überdeutlich angelehnt an den Sandwurm Shai-Hulud, der in der "Dune"-Verfilmung einen epischen Auftritt bekommt – wie schon im Trailer zu sehen war:

Der deutsche Trailer zu "Dune". Warner Bros. Entertainment