Marvel-Fans müssen jetzt ganz stark sein. Unter (unwahrscheinlichen) Umständen kann es sein, dass zahlreiche Filme aus dem Hause Marvel/Disney sowie Fox und Paramount vernichtet werden müssen. Ein US-Gericht ließ nun eine Klage zu, die dieses Szenario hervorbringen könnte. Doch der Reihe nach. Filme wie "Avengers: Age of Ultron", "Guardians of the Galaxy", "Deadpool", "Terminator: Genisys" und viele weitere nutzten in der Produktion eine Motion-Capture-Software, die nicht legal erworben wurde. Charaktere wie Rocket Raccoon aber auch das Biest aus "Die Schöne und das Biest" wurde daher illegal kreiert, so jedenfalls der Vorwurf des Unternehmens Rearden, das entsprechend Patente an der Technik hält. Die erste Klage wurde bereits im vergangenen Jahr eingereicht. Nun hat Richter Jon Tigar sie zugelassen. Betroffen sind in erster Linie zwei Unternehmen, die im Auftrag von Disney und Co. tätig wurden: Digital Domain 3.0 sowie die chinesische Firma Shenzhenshi Haitiecheng Science and Techonology. Doch auch die Studios selbst stehen unter Beobachtung, da nicht klar ist, ob sie von der illegalen Nutzung der Software wussten oder nicht. Zudem ist zu bewerten, ob sie sich dadurch einen finanziellen Vorteil verschaffen konnten.
Was bedeutet das für die betroffenen Filme?
Die Forderung von Rearden ist klar: Alle Filme, bei denen die nicht-lizensierte Software zum Einsatz kam, müssen vernichtet werden. Ein derartiges Urteil ist allerdings ebenso wenig umzusetzen wie die tatsächliche Vernichtung aller Datenträger mit den Filmen. Vielmehr will man mit der Forderung deutlich machen, welche Ausmaße der mögliche Rechtsverstoß angenommen hat, um so eine entsprechend hohe Entschädigungssumme fordern zu können. Wir müssen also nicht wirklich um unsere liebsten Marvel-Helden und Disney-Prinzessinnen zittern.