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Avatar: Was uns die Filmtitel über die Storys verraten

Avatar 2: Alles was du zur Fortsetzung wissen musst
Die Ureinwohner Pandoras, das Volk der Na'vi, steht in "Avatar 2" und "Avatar 3" im Zentrum eines Unterwasser-Märchens Verleih

James Cameron dreht vier Fortsetzungen von "Avatar - Aufbruch nach Pandora". Vergangene Woche wurden die angeblichen Filmtitel bekannt. Was diese bedeuten könnten.

Alle vier Filmtitel von "Avatar" wurden vergangene Woche von BBC News aufgedeckt: "Avatar: The Way of Water", "Avatar: The Seed Bearer", "Avatar: The Tulkun Rider" und "Avatar: The Quest for Eywa" sollen die Fortsetzungen heißen. Zwar ist diese Information weder vom Studio noch von Filmemacher James Cameron bestätigt worden, doch sie könnten uns Aufschluss darüber geben, worum es bei bei den Blockbuster-Sequels gehen soll. Selbst, wenn es nur Arbeitstitel sind. Die Produktion von "Avatar 2" und "Avatar 3" ist ohnehin schon abgeschlossen, die Arbeit an "Avatar 4" und "Avatar 5" läuft aktuell.

Nach einer solch beschwerlichen Reise, wie sie Cameron nun mit "Avatar" hinter sich hat - lange war nicht klar, ob das SciFi-Spektakel fortgesetzt wird - wäre es jedenfalls sehr verwunderlich, wenn die geleakten Titel zu der fünfteiligen Saga um Pandora und die Na'vi keinerlei Aussagekraft hätten. So hat James Cameron schon längst bestätigt, dass "Avatar 2" unter Wasser stattfinden wird - "The Way of Water" wäre demnach ein nachvollziehbarer Titel. Worum es in den anderen drei "Avatar"-Filmen gehen soll, ist hingegen so gut wie unbekannt.

Avatar: The Way of Water

Es scheint, als wollte Cameron mit jedem "Avatar"-Sequel die Grundlagen von Pandora - insbesondere die existenziellen Elemente - erforschen. Diese Auffassung findet sich laut dem US-Medium Screenrant in den nun kursierenden Titel-Meldungen wieder. Screenrant hat die Titel aufgeschlüsselt, wir haben uns dazu unsere Gedanken gemacht. Herausgekommen ist nun ein Spekulations-Lexikon für die kommenden "Avatar"-Verfilmungen, die 2020 (Teil zwei), 2021 (Teil drei), 2024 (Teil vier) und 2025 (Teil fünf) das Kino revolutionieren sollen.

"Avatar 2" taucht buchstäblich tiefer in die Na'vi-Kultur ein. Anstatt die Geschichte aus "Avatar - Aufbruch nach Pandora" direkt fortzusetzen, wird der zweite Teil die Unterwasserwelt von Pandora erforschen. Daher wurde viel Zeit, Mühe und Geld in die Erfassung von Unterwasserbewegungen gesteckt, worüber der Cast und die Crew - einschließlich James Cameron in einem Interview über die neue Kameratechnik - ausführlich gesprochen haben.

Möglicherweise deutet das daraufhin, dass uns die Ozeane der Pandora als "bewusste" Elemente vorgeführt werden. Die Na'vi - hauptsächlich der Metkayina-Clan, der im Wasser beheimatet ist - glauben offenbar, dass die Ozeane ein Herz oder eine Seele haben. Der Untertitel "The Way of Water" weist auf dieses Bewusstsein hin und gibt den potentiellen Zuschauern eine Ahnung davon, wie stark das feuchte Nass in "Avatar 2" ins Zentrum rückt.

Avatar: The Seed Bearer

Übersetzt heißt der Titel soviel wie "Der Saatgutträger". Ein Begriff aus der Biologie, der nicht fest definiert ist. Grob gesagt beschreibt er Pflanzen, die Samen transportieren können.

Wenn wir uns an den ersten "Avatar"-Film erinnern, fällt auf: Die Menschen - angeführt von Oberst Quaritch (Stephen Lang) - griffen im dritten Akt den Baum der Seelen an, was letztendlich zwar dazu führte, dass die Menschen von Pandora vertrieben werden konnte, der Baum der Na'vis war dennoch erheblich beschädigt. Im "Avatar"-Universum sind die Holzsprossen Samen, die vom Baum der Seelen stammen. Sie schwimmen um Pandora herum und die Na'vi glauben, dass sie absichtlich auf die kürzlich verstorbenen Na'vi gelegt werden, um ihre Seelen in den Baum zu führen.

Dieser zentrale Aspekt in der Kultur der Na'vi könnte in einer Fortsetzung thematisiert werden. Deutet der Filmtitel also an, dass der Seelenbaum auf Pandora wieder aufgebaut wird? Der Begriff "Bearer" - also der "Träger" - bedeutet, dass eine bestimmte Person für das Tragen des Samens verantwortlich wäre. Wer genau das am Ende sein wird, bleibt abzuwarten, aber es wäre nicht allzu illsorisch, wenn Sam Worthingtons Charakter des Jake Sully diese Person sein könnte, zumal er bisher die Hauptrolle in "Avatar" ist.

Avatar: The Tulkun Rider

Es ist davon auszugehen, dass James Cameron den zentralen Konflikt aus "Avatar - Aufbruch nach Pandora" nicht ewig vor sich herträgt: Ein Kampf zwischen Menschen und Navi wäre auf Dauer ermüdend und nicht sonderlich originell. "Avatar 4" könnte möglicherweise der erste Film in der Reihe sein, der die Geschichte in eine völlig neue Richtung führt, indem er ein neues Wesen einführt.

Problem ist nur: "Tulkun" ist als Begriff völlig unbekannt innerhalb des bisher vermittelten "Avatar"-Universums. Es könnte alles bedeuten. Was Cameron und sein Kreativteam für "Avatar 4" im Sinn haben, ist dementsprechend spekulativ. In Anbetracht dessen, dass der Filmemacher sich sehr gern von real existierenden Kulturen, Menschen und Geschichten inspirieren lässt, könnte sich "Tulkun" allerdings auf eine Hauptfigur (bspw. Jake Sully) beziehen, die zu einer Art Hohenpriester aufsteigt, ähnlich wie der Dalai Lama. Im tibetischen Buddhismus beschreibt der Begriff Tulku nämlich jemanden, der wiedergeboren wurde und die Aufgabe hat, bestimmte Lehren an eine neue Generation weiterzugeben.

Vielleicht ist der "Tulkun-Reiter" im vierten Teil ein weises Wesen, das Wissen an die Na'vi weitergibt.

Avatar: The Quest for Eywa

Feststeht: Eywa ist die Pandora-Göttin, die im ersten Film als ein Geschöpf beschrieben wird, welches "aus allen Lebewesen" besteht. Übersetzt lautet der Filmtitel also: "Die Suche nach Eywa", der Göttin von Pandora. Werden sich die Hauptfiguren auf eine Reise begeben, um sie zu finden? In diesem Fall wäre die Theorie zum "Tulkun-Reiter" durchaus einleuchtend, denn er könnte eine solche Expedition anführen.

Leider wurden viele Dinge im ersten "Avatar"-Film nur angerissen, vage angedeutet und unzureichend erklärt. Dies war auch ein Grund, weshalb James Cameron das Pandora-Universum ausbauen wollte. Es ist aber auch ein Grund dafür, weshalb wir kaum sicher sagen können, was in den zahlreichen Fortsetzungen tatsächlich passiert. Es ist davon auszugehen, dass sich Cameron Zeit nehmen wird, um das Publikum in jede Facette des Planeten einzuführen, einschließlich der speziellen, natunahen Verbindung, die die Na'vi mit Pandora teilen.

Bis zum Start von "Avatar 2" am 18. Dezember 2020 ist es noch ein weiter Weg. Wir werden noch genügend Gelegenheit bekommen, tiefer in die Gedankenwelt von Filmvisionär James Cameron einzutauchen.